Nach Kate Daniels‘ Austritt aus dem Orden der Ritter der mildtätigen Hilfe beginnt sie ein neues Leben als Privatdetektivin. Allerdings erweist sich die Sache zunächst noch als etwas holprig. Als die Meister der Toten jedoch die Kontrolle über einige Vampire verlieren, kann nur Kate ein Massaker verhindern. Der Einsatz bringt ihr prompt einen Auftrag ein – doch bei ihren Ermittlungen stößt Kate auf eine unheilvolle Verschwörung.
Originaltitel: Magic Slays |
Die Grundidee der Handlung
Alles steht bereit, die Privatdetektei ist einsatzbereit, doch Kate langweilt sich mangels Kunden. Das ändert sich, als das Telefon mit einem Hilferuf klingelt, weil ein unkontrollierter Vampir geradewegs in ihre Richtung rennt. Die Magie scheint an verschiedenen Stellen der Stadt einfach verschwunden zu sein, wodurch wichtige Wehre zusammenbrechen. Kates zweiter Auftrag soll das Verschwinden eines Erfinders mitsamt seiner mysteriösen Apparatur aufklären, aber niemand legt die Karten auf den Tisch und Kate kann nicht mehr auf die Macht des Ordens oder der Söldnergilde zurückgreifen. Doch Kate hat jetzt die Unterstützung des Rudels und dreht einen Stein nach dem andern um, was mächtige Gegner auf den Plan ruft, Kate auf jeden Fall zu stoppen …
Ungewohnt ruhig für diese Serie beginnt die Handlung, die auch etwas weiter verzweigt ist als üblich. Die Spannung steigt dann ab einem gewissen Punkt schnell an und überzeugt bis zur letzten Seite.
Stil und Sprache
Der über einige Seiten lange Prolog dient mehr oder weniger dem Einstieg in die Handlung, mehrere Ereignisse aus der Vergangenheit werden kurz angeschnitten und ziehen den Leser damit mitten ins Buch. Besonders spannend ist er nicht, wie auch die ersten Kapitel, aber der Humor ist bereits auf der ersten Seite – wie Kate beim Aufschrecken aus dem Bett von Curran auf die Nase fällt – vorhanden und kommt immer mal wieder zum Vorschein. Kate führt wie gewohnt in der ersten Person durch die Handlung. Ihre Gedanken sind dabei etwas weniger vorhanden, oft muss sie ihren Sarkasmus nicht mehr für sich behalten, sondern haut ihn den Anwesenden – meist Curran und seinen engsten Vertrauten – um die Ohren.
Das erste Drittel des Buches ist geprägt von Ermittlungsarbeiten mit kurzen, heftigen und spannungsgeladenen Szenen. Das Tempo ist für diese Serie noch eher gemächlich und wird durch einzelne turbulenten Katastrophen durchbrochen, die nicht minder dramatische Folgen mit Verletzten und Toten haben. Zudem werden Einzelheiten der Vergangenheit und Familiengeschichte ans Licht gebracht. Im Mittelteil zieht die Handlung an, der flüssige Schreibstil wird rasanter und das Ausmaß der kommenden Katastrophe kann bereits erahnt werden. Zahlreiche unerwartete Wendungen prägen die Zeile. Freunde, die zu Feinden und Bekannte, die überraschenderweise zu Verbündeten werden. Das letzte Drittel hingegen ist äußerst spannend, von Humor oder Zuversicht ist kaum mehr etwas zu spüren. Verschiedene Fraktionen sammeln sich zum finalen Showdown, der zwar packend und dramatisch ausgearbeitet wurde, aber nicht ganz so überragend wie diejenigen in den letzten Bänden ist.
Figuren
Kate hat ihren Platz als Gefährtin und Alpha gefestigt und lebt zufrieden mit Curran im obersten Stock der Festung. Sie hat sich mit ihrer Familiengeschichte abgefunden und einen Schlussstrich unter ihre Vergangenheit gezogen. Als Partnerin muss sie auch Pflichten im Rudel übernehmen, die ihr Curran mal mehr, mal weniger ungefragt aufs Auge drückt. So bekommt Kate unverhofft zwei neue Mitarbeiter in der Kanzlei, wo Kate so ihre liebe Mühe hat, Aufträge zu bekommen. Fast ihre ganzen Kontakte sind weg, keine Ordensleute und keine Söldner stehen hinter ihr, im Gegenteil, einige von denen sitzen ihr sogar im Nacken. Hier zeigt sich Kates Einfallsreichtum, ihre Hartnäckigkeit und ihre steigende Stärke. Sie fühlt sich aber auch immer mehr verantwortlich für das Wohl des Rudels oder einzelne Mitglieder. Ihre Reaktionen und Emotionen sind ausgezeichnet ausgearbeitet.
Wo Kate ist, ist auch Curran, der in diesem Band einen etwas gemäßigteren Eindruck hinterlässt. Die Zweikämpfe zwischen den beiden sind vorüber, Differenzen werden ausdiskutiert oder das Vorhandensein akzeptiert. Seine Figur habe ich nicht mehr so stark als gefährlichen Alphalöwe wahrgenommen, sondern eher wie einen menschlichen Anführer mit einer gleichwertigen Partnerin. Seine Dominanz kommt vor allem zum Tragen, wenn Männer Kate berühren oder zu nahe bei ihr stehen und wenn sie in Gefahr ist. Auch seine Facetten sind zahlreich und überzeugen.
Die Nebenfiguren sind wieder zahlreich, entweder aus dem Rudel, den Hexen oder den Herren der Toten. Andrea Nash ist zurück und wird Partnerin in der Detektei. Die meisten Charaktere kennt man, einige sind neu und trotzdem zeigen sie ein differenziertes Bild. Die Feinde hingegen agieren aus dem Hintergrund, haben vor Jahren viele Schläfer bei den verschiedenen Organisationen und Gemeinschaften eingeschleust, die jetzt aktiviert werden. Obwohl sie brandgefährlich sind, bleiben sie trotzdem eher blass.
Aufmachung des Buches
Die Frau auf dem Cover des Taschenbuches blickt den Betrachter diesmal direkt an. Neben ihr ist wie gewohnt die Klinge des Schwertes zu sehen und unter ihr die Schriftzüge und die Skyline einer beleuchteten Stadt. Die Klappeninnenseiten sind wiederum in Blau abgedruckt. Diesmal ist das Stadtbild blass und verschwommen, sodass man sich eher auf die weißen Muster konzentriert. Die Rückseite ist so dunkel, dass keine Einzelheiten mehr zu erkennen sind. Lediglich die Inhaltsangabe ist abgedruckt.
Fazit
Dieser Band ist etwas durchzogen, die ständigen Kabbeleien von Kate und Curran haben mir gefehlt. Daher ist der Beginn ruhiger, als gewohnt, aber mit zunehmender Dauer zieht die Handlung an und schlägt den Leser in den gewohnten Bann.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Nacht der Magie
Band 2: Die dunkle Flut
Band 3: Duell der Schatten
Band 4: Magisches Blut