Eine mächtige Gottheit treibt in Atlanta ihr Unwesen und verbreitet Seuchen, die das Ende der Menschheit bedeuten könnten. Kate Daniels muss all ihre Fähigkeiten aufbieten, wenn sie gegen diese finstere Bedrohung bestehen will. Doch der Kampf wird auch zu einer Reise in ihre eigene Vergangenheit. Denn ihr Gegner stand einst an der Seite ihres Vaters und kennt ihr dunkelstes Geheimnis.
Originaltitel: Magic Bleeds |
Die Grundidee der Handlung
Kate wird vom Orden zu einer düsteren Bar geschickt, in der es zu einer Schlägerei und einem bestialischen Mord gekommen ist. Schnell erkennt sie, dass die Leiche mit einem heimtückischen magischen Erreger infiziert ist, obwohl es sich um einen Gestaltwandler handelt, der gar nicht krank hätte werden dürfen. Bald folgt die nächste Meldung eines Mordes und so heftet sich Kate an die Spur der Täter, da sie ahnt, dass ihre Vergangenheit sie eingeholt hat und alle in Gefahr sind, die zu ihren Freunden oder Verbündeten zählen …
Auch dieser Band wurde hervorragend mit viel Spannung und Gefühl zu Papier gebracht.
Stil und Sprache
Der erste Tiefschlag erfolgt bereits im Prolog. Kate hat sich endlich dazu durchgerungen, Currans Werben nachzugeben und für ihn zu kochen, doch wie das Leben so spielt … Ich war nach diesen Seiten so enttäuscht über die Situation, dass ich das erst einmal „verdauen“ musste. Dafür folgt dann nicht nur eine spannende und aufreibende Schlacht nach dem anderen, sondern auch zahlreiche emotionale Auseinandersetzungen mit viel Unterhaltungswert. Wie gewohnt führt Kate selbst in der ersten Person durch die Handlung.
Auch der vierte Teil der Serie ist nichts für Zartbesaitete. Einerseits sind dramatische Szenen mit Kate vorhanden, andererseits verlieren nicht nur die Feinde ihr Leben. In all dem Chaos und der Gewalt hat es das Autorenduo perfekt geschafft, die entsprechenden Emotionen überzeugend und auch die Schauplätze bildhaft in die zuweilen rasante Handlung einzubinden. Der Schreibstil bleibt dabei flüssig und ist dem jeweiligen Tempo der Ereignisse angepasst. Auch der sarkastische, manchmal beißende Humor der Protagonisten findet zwischendurch immer mal wieder Platz und lässt den Leser schmunzeln und sogar laut lachen. Die Dialoge – besonders zwischen Curran und Kate – sind mitunter einfach köstlich. Die gesamte Mischung aus Spannung, Gefühl und Humor ist ausgewogen und lässt den Leser das Buch kaum mehr aus der Hand legen.
Nach diversen Spitzen stürzen sich alle in den packenden Showdown, der über die Zukunft von Atlanta und dessen gesamte Bevölkerung bestimmen wird. Überaus gelungen, mit überraschenden Wendungen und einem dramatischen Abschluss ist eine weitere Episode – für mich viel zu schnell – vorbei.
Figuren
Kate ist mittlerweile eine Freundin und Verbündete der Gestaltwandler. Sie musste einsehen, dass alle ihre Bekannten in Gefahr sind, ob sie an deren Seite kämpft oder, wie bisher üblich, neue Zelte aufschlägt. Eigentlich ist sie noch nicht stark genug, um ihrem Todfeind gegenüberzutreten und jede Auseinandersetzung bringt sie der Entdeckung näher. Ihr Mut wird meistens von der Tatsache gespeist, dass sie nicht vor dem eigenen Tod zurückschreckt. Und trotzdem ist sie nicht bereit, aufs Clangelände in die Festung zu ziehen. Die Auseinandersetzungen mit Curran zehren an ihren Nerven und sie bietet ihm verbal so schön Paroli, sodass man immer weiter lesen möchte. Doch auch während der Achterbahn der Gefühle bleibt Kate erstaunlich authentisch und sympathisch und immer brandgefährlich.
Seine Pelzigkeit, wie Kate ihn gerne nennt, wenn Curran privat zu sehr den Alpha raushängen lässt, ist eine beeindruckende Figur. Privat kann er recht viel von Kate einstecken, ist aber gleichzeitig ein geladenes Pulverfass, das jederzeit hochgehen kann. Im Rudel wird er zurzeit so gefürchtet wie noch nie. Er hat zwar seine Emotionen meistens im Griff, die Reaktionen sind aber für die Gestaltwandler nicht vorhersehbar. Einerseits reagiert er wie der König der Bestien oder wie ein Kriegsgott, andererseits ist er einfach nur ein Mann, der unter der unglücklichen Liebe leidet.
Auch die Nebenfiguren schließt man immer mehr ins Herz. Wie die einzelnen Tiere der Gestaltwandler verschieden sind, wurden auch den jeweiligen Figuren differenzierte Reaktionen auf den Leib geschrieben. So wird dem Leser alleine durch das Agieren in gewissen Situationen in Erinnerung gerufen, dass es sich um eine Hyäne, Ratte oder Großkatze handelt. Einfach genial.
Diesmal ist der mächtige Widersacher sehr präsent, greift über Handlanger oder selbst mehrmals in die Handlung ein. Erra, die Göttin der Seuchen, will Atlanta übernehmen und stößt dabei vor allem immer wieder auf einen Gegner: Kate. Dass die beiden dabei mitunter schwatzend beim Tee sitzen, passt ebenso gut, wie sie sich des Öfteren bis zum bitteren Ende bekämpfen. Toll ausgearbeitet!
Aufmachung des Buches
Auch „Magisches Blut“ ist auf den ersten Blick als Teil der Serie erkennbar. Die Covers ähneln sich auffallend, denn nicht nur die untere Hälfte ist sehr ähnlich, sondern auch das Gesicht ist immer von der gleichen Frau mit den ausdruckstarken blauen Augen und der Schwertklinge daneben. Diesmal sind die Innenseiten der Klappen in einer rostroten Farbe. Die Rückseite ist auffallend dunkel, sodass kaum mehr Einzelheiten des Stadtbildes zu erkennen sind. Wie gewohnt wurde die Inhaltsangabe im völlig schwarzen Himmel abgedruckt.
Fazit
Die kalte Dusche zu Beginn musste ich zuerst verdauen, passt aber ausgezeichnet zum Rest des Bandes. Wiederum vollgepackt mit Spannung, Action und viel Gefühl, sodass man den Band kaum mehr aus der Hand legen kann. Wäre die Enttäuschung über das geplatzte Date zu Beginn nicht gewesen, hätte ich wieder 5 Sterne vergeben.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Nacht der Magie
Band 2: Die dunkle Flut
Band 3: Duell der Schatten