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Von den Gedanken und Taten des provokantesten aller griechischen Philosophen.

"Erstaunlich modern ist dieser Diogenes - ein köstliches Büchlein." Facts, Zürich

Am hellichten Tag sucht Diogenes von Sinope mit der Laterne nach einem wahren Menschen. Und er sagt zu Alexander dem Großen, der ihm jeden Wunsch erfüllen würde: "Geh mir aus der Sonne!" - Der Denker im Fass ist indes kein harmloses Original. Wohl streift er sich als antiker Eulenspiegel gern das Narrengewand über, doch hinter der Maske des Witzboldes steckt ein Querdenker und Tabubrecher, der gegen Konventionen und Dogmen ins Feld zieht. Er ist der Ahnherr all derer, die Glück und Freiheit in der Abkehr von den herrschenden Normen und Zwängen suchen.

"Diogenes von Sinope war der erste Kosmopolit (er soll gesagt haben, er sei ein Bürger des Kosmos und die einzige richtige Staatsordnung sei das Weltall), und auf die Frage, was die Philosophie nutze, soll er geantwortet haben: 'Wenn nichts anderes, so doch, daß man für jedes Schicksal gerüstet ist.' Seine Askese war nicht Weltflucht, sie war derbste Lebensbejahung." Daniel Keel

"Diogenes suchte Tugend und moralische Freiheit in der Wunschlosigkeit: Sei gleichgültig gegenüber Gütern, die das Glück zu verschenken hat, und du wirst frei von Furcht sein." Bertrand Russell 


 Autor: Diogenes Laertios
Verlag: Diogenes
Erschienen:  2009
ISBN: 978-3-257-06698-2
Seitenzahl: 89 Seiten


Stil und Sprache
Das vorliegende Büchlein enthält ein sehr interessantes und gehaltvolles Vorwort von Kurt Steinmann, der die Aufzeichnungen des Diogenes Laertios hier auch kongenial aus dem Altgriechischen übertragen hat. Den Hauptteil bilden zahlreiche Anekdoten des griechischen Geschichtsschreibers Diogenes Laertios, der etwa in der Mitte des dritten Jahrhunderts nach Christus lebte. Die Anekdoten sind manchmal sehr kurz (3 Zeilen), manchmal umfassen sie aber auch eine ganze Seite. In den Texten werden kleine Begebenheiten aus dem Leben von Diogenes von Sinope berichtet. Hier kann sich der Leser auf eine kluge, sehr witzige und nicht selten ausgesprochen derbe Lektüre einstellen. Diogenes von Sinope, der Philosoph aus dem Fass (das eigentlich eher eine Amphore war), ließ es zu seiner Zeit ordentlich krachen. Da wurde so manches Tabu verletzt, das auch noch in der heutigen Zeit gilt (oder traut sich irgendjemand in aller Öffentlichkeit zu masturbieren?). Hier wird Philosophie lebendig und man kann über den "hündischen" Philosophen oft laut loslachen. Was wünscht man sich mehr?


Aufmachung des Buches
Das Buch ist fest gebunden und mit einem Schutzumschlag versehen. Auf dem im klassischen Diogenes-Stil (sehr schön!) gestalteten Cover ist ein Ausschnitt aus einem Bild von Mauro Gandolfi abgebildet, das die berühmteste Szene aus Diogenes' Leben zeigt - das Zusammentreffen mit Alexander dem Großen. Ich mag die Gestaltung der Bücher aus dem Diogenes-Verlag sehr, da sie sehr schön und edel wirkt.  


Fazit
Eine "deftige" Lektüre, die wunderbar philosophische Perlen bereithält. So sollte Philosophie viel öfter aussehen - dann würden sich sicherlich auch sehr viel mehr Menschen dafür interessieren. Also: Raus aus dem Elfenbeinturm und ab in die Tonne (bzw. Amphore)! Sehr zu empfehlen.



Hinweise
Rezension von Sigrid Grün


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