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„Du lässt den Arm auf der Schulter deines Partners ruhen und er legt seine Hand auf deinen unteren Rücken. Dann haltet ihr euch an den Händen. Ihr steht ganz nah zusammen. Praktisch verschmelzt ihr miteinander.“
Oh. Mein. Gott.
Ausgerechnet Ollie Matthews ist Beas Tanzpartner beim Tanzwettbewerb. Der heißeste Junge der Schule und das schüchternste Mädchen ganz Englands! Wie soll das nur gutgehen?

 

Flirty Dancing 

Originaltitel: Flirty Dancing
Autor: Jenny McLachlan
Übersetzer: Jeanette Bauroth
Verlag: Loewe
Erschienen: 06/2015
ISBN: 978-3-7855-8140-7
Seitenzahl: 175 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Bea ist zu tiefst verletzt, weil ihre beste Freundin Kat sie bittet, nicht Teil der Tanzgruppe zu werden, die für den Tanzwettbewerb im Fernsehen probt. Als deren Großmutter davon erfährt, lässt sie ein paar Beziehungen spielen und plötzlich sieht sich Bea in einem Tanzstudio dem Mädchenschwarm ihrer Schule gegenüber – als ihren Tanzpartner. Diese Konstellation sorgt an ihre Schule für reichlich Wirbel, kann es ihre Freundin Kat doch nicht lassen, ihrer Tanzgruppe brühwarm jedes Detail zu berichten, das Bea ihr in ihrer Naivität erzählt. Ein unglaublicher Mobbingangriff der eifersüchtigen Pearl macht Bea von nun an das Schulleben schwer und auch sonst läuft so einiges aus dem Ruder. Einzig das Tanzen hält Bea davon ab, sich zu verkriechen. Und als Pearl eine jüngere Mitschülerin bedroht und sich ihre Mobbingattacken nicht mehr nur verbal über Bea ergießen, da ist für sie Schluss mit ducken und klein halten.

Sehr unterhaltsam, kurzweilig und mit einer köstlichen Hauptfigur hat Jenna McLachlan ihren Roman Flirty Dancing in Szene gesetzt.


Stil und Sprache
Aus der Ich-Perspektive von Bea heraus erlebt der Leser hautnah mit, was es heißt, extrem schüchtern zu sein, eine wilde kleine Schwester zu haben und in der Schule ein ausgemachtes Biest als Klassenkameradin ertragen zu müssen. Die Autorin hat einen einfachen und klaren Schreib- und Wortstil und setzt die Jugendsprache gekonnt ein. Mit ihren schlagfertigen Dialogen und den oftmals etwas schrägen Szenen bringt sie den Leser so richtig in Stimmung. An vielen Stellen blitzt der typisch englische Humor durch und bringt noch zusätzlichen Schwung in die Handlung. Dabei ist das Hintergrundthema selbst – Mobbing – überhaupt nicht lustig. Mit Feingefühl und viel Herz meistert die Autorin hier eine ziemliche Gratwanderung und die Szene, in der Bea sich dann irgendwann mal so richtig wehrt, die ist einfach nur super gelungen.

Überhaupt ist die Art, wie Jenny McLachlan schreibt, sehr schön zu lesen. Gut, die Geschichte hat stellenweise einen sehr schrägen Humor (ich denk da an die vielen Szenen mit Bea´s dreijähriger Schwester, und wie die sich am liebsten anzieht), aber gerade dieser eigenartige Witz bringt den gewissen Reiz hinein und den Leser mehr als nur einmal zum vergnügten Auflachen. Und die Gedanken und Überlegungen von Bea sind so köstlich formuliert und ausgedrückt, da ist gefühlsmäßig alles dabei.


Figuren
Der typische Schulalltag wird hier mit all seinen Tücken, Zicken, Cliquen und Ungerechtigkeiten auf ausbalancierte und unterhaltsame Art dargeboten. Da gibt es die beste Freundin, die sich so dermaßen verletzend gegenüber Bea benimmt, dass man als Beobachter nur sagen kann, bei so einer lieben Freundin braucht man echt keine Feinde mehr. Oder den absoluten Mädchenschwarm Ollie, den Pearl als ihr Eigentum betrachtet und der mit Bea für den anstehenden Tanzwettbewerb übt und damit für reichlich viel Zoff zwischen den beiden Schülerinnen sorgt. Oder die etwas verrückte Betty, die nichts mehr liebt als Pearl Kontra zu geben und dies bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Sie ist es auch, die Bea immer wieder ermutigt sich vom Schulbiest No.1 nicht einschüchtern zu lassen. Ein Rat, den Bea lange Zeit nicht umsetzen kann. Erst als ihre Großmutter krank wird und sich die Prioritäten im Leben von ihrer Familie verschieben, ändert sich das. Diesen Wandel hat die Autorin sehr warmherzig und mit viel Gefühl dargestellt. Überhaupt versteht es Jenny McLachlan ausgezeichnet, die Spitzen zwischen den Mädchen so darzustellen, dass man sich als Leser oftmals regelrecht herausgefordert fühlt, diese Pearl an die nächste Wand zu nageln und ihr Mal deutlich die Meinung zu sagen.


Aufmachung des Buches
Diese Klappenbroschur ist, von der Aufmachung her, etwas bieder und nicht halb so schön gestaltet wie das Original. Drei Paar Schuhspitzen sind am oberen Rand zu sehen, ansonsten ist das restliche Cover in Türkis gehalten und zeigt vor einem rautenartigen Hintergrund den sehr einfach dargestellten Buchtitel mit einem Paar, das eine Hebefigur zeigt. Da ist das Original schon wesentlich witziger und frischer gestaltet. Auf der Rückseite steht ein kleiner Textausschnitt aus dem Roman.


Fazit
Eine herrliche Geschichte mit einer tollen Protagonistin, die genau den Nerv der Zeit trifft. Wer sich gut amüsieren will, Spaß beim Lesen und dennoch einen ernsteren Hintergrund dabei haben will, der ist mit Flirty Dancing bestens versorgt.


5 Sterne


Hinweise
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