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Gemeinsam stark

Die Ferien stehen bevor, aber Nagi ist mies drauf: Ihre Eltern wollen sich scheiden lassen und sie soll den Sommer im Schrein ihres Onkels mitten in der Pampa verbringen! Damit nicht genug, geht ihr auch noch Mitbewohner Satsuki mit seiner direkten Art ziemlich auf die Nerven. Doch dann lernen sich die beiden Teenager näher kennen und auf einmal sieht alles gar nicht mehr so düster aus ...

 

Ein wirklich schlimmer Sommer 

Originaltitel: Jinja no Mori no Naraneko-kun
Autor: Chiyori
Übersetzer: Alexandra Keerl
Illustration: Chiyori
Verlag: Tokyopop
Erschienen: März 2015
ISBN: 978-3-8420-1131-1
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahre (Verlagsempfehlung)

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Nagi ist ein genervtes junges Mädchen, dessen Eltern kurz vor der Scheidung stehen. Doch statt zusammen die Probleme und auch ihre Wünsche anzuhören, soll sie die Ferien bei ihrem Onkel verbringen, was ihr so gar nicht gefällt, da es sich dabei um einen Schrein handelt. So hat sich Nagi ihren Sommer nicht vorgestellt. Schon gar nicht, wenn der Mitbewohner Satsuki sich als ziemlich arrgant und besserwisserisch verhält. Wie soll sie mit ihm klar kommen? Und wieso ist er so kratzbürstig zu ihr? Nach und nach lernen sich beide besser kennen und Nagi erkennt auch, was sie an Satsuki findet. Kann der Sommer für die beiden noch gut werden oder wird es ein Desaster?

Das Debütwerk der Mangaka Chiyori enthält zwar eine rasant sich entwickelnde Story, nichtsdestotrotz ist diese süß umgesetzt mit interessanten Persönlichkeiten, die längst nicht so sorgenfrei leben, wie man vielleicht annehmen würde. Neben der Titelstory gibt es noch zwei Kurzgeschichten der Mangaka.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Mit Ein wirklich schlimmer Sommer wird dem deutschen Leser eine neue Mangaka präsentiert, zusätzlich handelt es sich dabei um das Debütwerk der Zeichnerin. Man merkt anhand so einiger ungelenker, anatomischer Fehler, dass die Mangaka noch Erfahrung braucht, dennoch ist der Stil sehr ansprechend für einen Shojomanga. Unsere Hauptfigur Nagi ist ein junges Mädchen, das uns mit einem kecken Pferdezopf präsentiert wird, zudem hat sie große, dunkle Augen, die ihre Emotionen widerspiegeln. Aus anderen Shojomanga gewohnt sind die endlostiefen Augen mit detailreichen Wimpern dargestellt und auch Aspekte wie Kleidung oder kleine Merkmale an den Figuren werden hervorgehoben oder wechseln sich auch mal ab.
Mit eher kleinen Augen, auf die aber auch je nach Panel Wert gelegt wird, wird uns Satsuki präsentiert. Er ist ein Junge, der eher in lässiger Kleidung, meist einem großen Sweater, auftritt. Auf seinem Gesicht spiegeln sich zwar auch seine Emotionen gut ab, doch scheint er manchmal in sich gekehrt und verschlossen. Nagi, die sich mit ihm besser verstehen will, versucht alles, ihm näher zu kommen. Insgesamt sind beide Figuren eher gegensätzlich angelegt, das bringt aber ein wenig Spannung in die Story.

Häufig wird auch mit Close-ups gespielt, um die Emotionen noch besser hervorzuheben. Zum Teil wird dann sogar nur die Augenpartie gezeigt, was nicht nur Gefühle transportiert, man ist auch eingefangen als Leser, da so Spannung aufkommt. Ganz am Ende haben wir eine über zwei Seiten gehende Zeichung, die Nagi und Satsuki zeigt.

Die Wortwahl der Figuren ist gut getroffen, sie reden dem Alter angemessen, da stimmt auch die Übersetzung bzw. ist der Lesefluss gut und man hat keine Verständnisprobleme. Rasterfolie wird eingesetzt, um den Figuren und Hintergründen mehr Tiefe zu verleihen, zudem verhilft die Rasterfolie dabei, dass gewisse Farbtöne oder Muster erzeugt werden, die Abwechslung in der Darstellung reinbringt. Nagis Haare werden auch mit Rasterfolie teilweise ausgestattet, um gewisse Lichtreflexe zu erzeugen.

Der Band besitzt neben der Titelstory noch zwei Kurzgeschichten. In diesen haben wir jeweils andere  sich vom äußeren unterscheidende Charaktere. So ist Akari aus Verirrt ins Geisterhaus  das genaue Gegenteil von Nagi mit ihren blonden, gelockten Haaren. Und auch Kosaka aus der ersten Kurzgeschichte der Künstlerin unterscheidet sich, trotz der gleichen Haarfarbe, von Nagi deutlich. Ihre männlichen Figuren sind leider nicht so stark voneinander zu unterscheiden wie die Mädchen. Man merkt besonders an den Kurzgeschichten, dass die Mangaka einen Wandel durchlaufen hat, was ihre Zeichnungen angeht, man sieht das Potenzial nach oben und feine Veränderungen.


Aufmachung des Manga
Der Manga besitzt keine Farbseiten, dafür hat er als Extra die Shoco-Card der I love Shojo-Kampagne von Tokyopop. Neben der Story hat der Manga zwei Kurzgeschichten, zudem enthält es ein Nachwort der Mangaka und kleinere Bonuscomics, die eine Art Crossover zu der Titelstory und einer Kurzgeschichte bilden.
Das Cover zeigt Nagi und Satsuki, die Gesamtkoloration in einem schönen Grünton gehalten. Passend zum Inhalt wird ein Torii, der Schreinbogen angedeutet und auch die im Band vorkommenen Katzen, die einen Narren an Satsuki gefressen haben, tauchen auf. Zusammen mit dem einladenden Cover dürfte der Manga Leser ab 15 Jahren ansprechen, ich denke aber auch, dass ihn Leser ab 13 bereits auch lesen könnten. 


Fazit
Ein wirklich schlimmer Sommer ist ein süßer Manga für zwischendurch, der eine Etappe im Leben zweier Teenager in den Fokus nimmt und zugleich auf Probleme dieser Figuren hindeutet. Er ist sehr gefühlvoll, zuweilen kamen einem die inhaltlichen Ereignisse etwas schnell, doch hat es das schöne Ende wieder wettgemacht. Auch die zwei Kurzgeschichten haben gut unterhalten und man konnte daran das Potenzial der Künstlerin erkennen. Ich würde mich über weitere Werke der Mangaka freuen.

 

4 5 Sterne


Hinweise
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