Obwohl ihm die Yokai ständig Ärger machen, kann Natsume nicht tatenlos zusehen, wenn einer in der Klemme steckt. Je mehr er sich mit den Menschen um sich verbunden fühlt, desto sträker wird sein Wunsch, sie zu beschützen. Der Exorzist Notori lädt Natsume zu einem Wochenende in einem Thermenhotel ein. Doch wie nicht anders zu erwarten, steckt natürlich mehr dahinter. Dabei lernt Natsume eine wichtige Lektion über Vertrauen und Verrat ...
Originaltitel: Natsume Yujincho Vol. 4 |
Die Grundidee der Handlung
Immer stärker an seinen Mitmenschen interessiert, verändert Natsume nach und nach sein Verhalten und in ihm keimt der Wunsch, diese zu beschützen und sich um sie zu kümmern. Notoris Einladung in eine Thermenhotel ist ihm daher auch eine Freude, um dem sonst so stressigen Alltag zu entkommen, obwohl er sich zunächst etwas dagegen sträubt. Doch leider hat Notori nicht nur Natsumes Wohl im Sinn, steckt doch hinter seiner Absicht ein egoistischer Wunsch, den Natsume ihm zwar erfüllt, aber zugleich zeigt, inwieweit er sich auf andere verlassen kann.
Wie in Band 3 angeklungen, entwickelt sich Natsume in seiner Beziehung zu anderen Mitmenschen weiter, durch den Kontakt mit den Yokai. Der Leser erlebt einen entspannten, fast sorgelosen Natsume im Thermalbad, doch diese Idylle wird schon bald wieder durch das Auftauchen eines Yokai bzw. durch die Bitte Notoris zerstört. Natsume erkennt, dass ihm nicht alles verraten wurde, dass aber auch er nicht zu allen ehrlich war.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Durch das Setting in einem Thermalbad und auch einem Wechsel der Jahreszeit wird die Gestaltung im Hinblick auf Kleidung anders. So tragen die Figuren nun Winterkleidung, die herrschende Kälte wird mithilfe von Atemwolken, die aus den Mündern dringen, dargestellt. Natsumes Aufenthalt im Thermalbad wird ebenso gezeigt, er macht ein tiefenentspanntes Gesicht und genießt es, mal nicht an die Arbeit mit den Yokai zu denken. Etwas Witz wird in die Badeszene gebracht, in dem Natsume schüchtern reagiert, als Notoris Yokaidiener auftritt. Diese auflockernden Momente machen die ernste, nachdenkliche Atmosphäre etwas luftiger, sodass auch der Leser mal verschnaufen kann, gleichzeitig wird somit ein neues Bild geliefert, was man so von Natsume selten sieht.
Notori, der Natsume zum Ausflug eingeladen hat, wird - wie Natsume - in der Thermalquelle gezeigt, daher bekommt man als Frau auch mal etwas nettes zu sehen, wo sonst diese Aspekte keinen Raum finden.
Die Zeichnungen sind feingliedrig wie immer, die Perspektiven wechseln mit steigender Veränderung in den Bewegungen und der Dynamik. Nyanko-senseis Verwandlung in seine wahre Gestalt wird zwar auf wenigen, nicht minder eindrucksvollen Paneln dargestellt, seine volle Pracht wird aber ebenso in eher kleineren Panel durchaus in Szene gesetzt.
Natsumes Gesichtsausdrücke werden erneut mithilfe von Nahaufnahmen gezeigt, die Emotionen auf den Gesichtern wechseln durchau,s doch am häufigsen sieht man in den letzten Bänden auch einen eher gütig lächelnden Natsume, der von der Nonchalance des ersten Bandes abweicht. Insgesamt scheint er immer stärker aufzutauen und sich seinen Mitmenschen anzunähern, was ein postiver Entwicklungsaspekt ist.
Zeichnerisch wird die Tiefe der einzelnen Szenen mit dem Einsatz von Rasterfolie unterstützt, die zuweilen anders als gewöhnlich eingesetzt wird. Damit erzeugt sie gewisse Effekte, die den Bildern ihren Schatten und somit ihre Plastizität geben. Eine weitere Abwechslung herrscht durch die verschiedenen Typen der Yokai mit ihren unterschedlichen Schicksalen. Zwar vergisst man als Leser die einzelnen Yokai rasch, optisch unterscheiden sich aber alle von einerander, sodass ein erneutes Auftauchen, wie bei dem Yokai von Notori, von dem Leser durchaus wahrgenommen wird und man sich sogleich an diesen erinnert.
Besonders an diesem Manga ist, dass wir Bonusstories zu Natsumes Vergangenheit haben, in der man Natsume auch mal als Kind sieht. Der kleine Natsume zieht in der Geschichte ein eher mürrisches, nichtssagendes Gesicht, seine Körpersprache drückt Ablehnung und Reserviertheit aus. Nur im Stillen zeigt er seine sanfte Seite, was nicht zuletzt den Yokai, der ihn dabei beobachtet, beeindruckt. Natsumes feines Gesicht offenbart sich bereits als Kind, wenn er auch noch ein Pausbäckchengesicht hat, doch seine Augen sind bereits genauso detailgetreu wie bei dem älteren Natsume.
Die dritte, kürzere Bonusgesichte, die enthalten ist, thematisiert Nyanko-sensei, und zeigt von diesem eine andere, freundliche Seite, sodass der Leser die Entwicklung der beiden Figuren illustriert sieht.
Aufmachung des Manga
Das Cover stellt diesmal Natsume und Nyanko-sensei dar, besonders Nyanko-sensei schaut auf dem Bild sehr freundlich und verschmust aus. Der violette Hintergrund passt sehr gut zu dem grün-gelben Tuch, welches über Natsumes Schulter liegt. Wie die Bände zuvor hält er die Namenszettel der Yokai in der Hand, sodass man gleich weiß, um was es sich dabei handelt. Das Rückencover zeigt Nastsume und Nyanko-sensei, diesmal in seiner Scheinform. Natsume trägt einen Kimono, der erneut mit kontrastierenden Farben arbeitet.
Als Bonus hat der Manga im Bezug auf den Inhalt drei Bonusstories, in denen man Ereignisse aus Natsumes Vergangenheit, u.a. seiner Kindheit, präsentiert bekommt. Daneben gibt es eine kurze Story zu Nyanko-sensei. Diese Kurzgeschichten heben sich etwas vom Inhalt an, da sie andere Seiten der Figuren zeigen, besonders jene aus Natsumes Kindheit.
Fazit
Vermeindlich ruhig kommt der vierte Band von Pakt der Yokai da her. Doch die Entspannung, die Natsume genießt, ist bald vorbei und er muss schnell erkennen, dass der nette Vorschlag Notoris einen bestimmten Zweck hatte. Natsume erkennt allerdings, dass auch er nicht immer ehrlich mit all seinen Mitmenschen war, und fängt an, über sein Verhalten nachzudenken. Man ist als Leser bezüglich der Entwicklung von Natsume gespannt.
Hinweise
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