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In dieser überarbeiteten Neuauflage finden Sie klare Anleitungen, die ein Gelingen von Sirup und Nektar sicherstellen.

Neben Standardrezepten werden auch viele neue, zum Teil mit ungewöhnlichen Zutaten hergestellte Getränke vorgestellt.

Durchgehend farbig bebildert, werden alle Arten der Saftgewinnung, die für eine längere Lagerung erforderlichen Methoden der Haltbarmachung, aber auch Sirupe erklärt, die als Hausmittel gegen das ein oder andere Wehwehchen eingesetzt werden können. Die Palette der Früchte, Blüten und Kräuter reicht dabei von Akazien (Robinien) über Rosen, alle gängigen Obstfrüchte bis hin zu Ysop, Löwenzahn oder Mädesüß.

 

Sirup und Nektar 

Autor: Georg Innerhofer
Verlag: Stocker
Erschienen: 15.02.2013
ISBN: 978-3702012328
Seitenzahl: 152 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Viele Menschen wollen den künstlichen Zusätzen in Säften & CO. den Rücken kehren, aber nicht auf den fruchtigen Geschmack der Vitaminbomben verzichten. Zeitgleich wachsen in vielen Gärten Kräuter wie Unkraut und saure oder bittere Früchte hängen in üppigen Mengen an den Trieben, die sich zum puren Verzehr direkt vom Strauch aber nicht eignen oder nur für Hartgesottene genießbar sind. Was liegt da näher, als selbst den Löffel zu schwingen und die Produkte der Natur zu konservieren, schließlich ist Trinken auch eine tägliche Notwendigkeit für den Organismus.

Diesen Trend hat Georg Innerhofer erkannt und wurde dafür sogar im Jahr 2009 mit dem „Gourmand World Award“ als bestes Kochbuch Österreichs in der Kategorie „Getränkebuch ohne Alkohol“ ausgezeichnet.

Das Inhaltsverzeichnis des Praxisbuches ist in folgende Kapitel, die jeweils noch weitere Unterteilungen aufweisen, gegliedert:

  • Einleitung
  • Getränkearten (Fruchtsaft, Fruchtnektar, Sirup, Fruchtsaftgetränk)
  • Gesundheitlicher Wert
  • Geeignete Früchte, Kräuter und Blüten
  • Ausrüstung
  • Ausgangssaft für Sirup und blanken Nektar
  • Sirupherstellung/Nektarherstellung
  • Qualitätsbestimmende Faktoren
  • Haltbarkeit von Sirup und Nektar
  • Fehler in Sirup und Nektar
  • Rezepte + Cocktails mit Sirup und Nektar

Wie man schon an der Kapitelübersicht erkennen kann, wird der Leser aus allen erdenklichen Bereichen in Bezug auf die süßen Wasseraufpepper vorbereitet. Im Vorwort beschreibt der Österreicher selbst, dass er als Zielgruppe sowohl unerfahrene Haushalte, als auch erprobte Großproduzenten ansprechen möchte, wo ich ihm im Prinzip auch zustimmen kann. Da ich selbst zu der ersten Kategorie gehöre, muss ich jedoch sagen, dass ich mich ein wenig von der Breite an Informationen überrannt gefühlt habe und das „Projekt Sirup“ erst einmal verschoben habe. Es werden ohne Umschweife die Vor- und Nachteile vom Klären, Abseihen, Gelieren und Enzymieren aufgezeigt, dabei konnte ich mir als Laie darunter nur in Ansätzen etwas vorstellen und habe erst einmal das Internet zur Hilfe herangezogen. Vielleicht bin ich auch schlichtweg mit dem falschen Vorsatz an die Sirupherstellung herangegangen, da ich es für mich vom Arbeitsaufwand und Verständnis mit der Marmeladenherstellung gleichgesetzt hatte und dann eines besseren belehrt wurde. Es ist natürlich keine unlösbare Aufgabe, aber ein ruhiges Wochenende sollte man sich nicht nur für das Einlesen in die Materie, sondern auch für den ersten Versuch gönnen. Hier wäre es ganz praktisch gewesen, wenn man das Buch eventuell in zwei Teile, den Grundwissen- und den Vertiefungsteil, gegliedert hätte, schließlich braucht man für das einmalige Vergnügen eines selbst gemachten Sirups nicht en masse Wissen. Mit dem Erfolg käme der Spaß an weiterem theoretischem Know-how, wie der optimalen Berechnung für den Zuckerzusatz.

Georg Innerhofer ist ein anerkannter Fachmann in der Obstverarbeitung und so war es nicht verwunderlich, dass ich mich bei der Lektüre wieder in die Uni zurückversetzt fühlte, denn vor dem inneren Auge konnte ich mir regelrecht vorstellen, wie der Autor vor einem voll besetzten Hörsaal das Geschriebene vorträgt und gelegentlich einige Tabellen via Beamer einstreute. Ich meine dabei nicht, dass er unangenehm oder oberlehrerhaft durchhetzt, sondern schon ziemlich anspruchsvoll, aber immer mit einem roten Faden von Zuckerkristall zu Säureanteil arbeitet. Zum Schluss hat man das Gefühl (sofern man folgen konnte), selbst Vorträge über Fruchtnektare halten zu können, und ansonsten braucht man zum Verschnaufen erst einmal einen Schluck Saft zum Nachtanken.

Inhaltlich verdient das Praxisbuch also wirklich eine 1+ mit Sternchen, aber der Spaß bleibt dabei schon ein gutes Stück auf der Strecke. Ich persönlich wollte jedenfalls nur einige ausgefallene Sirups als Mitbringsel herstellen und etwas Neues ausprobieren, doch an diesem Punkt schwächelt das Buch dann und verweist auf die eigene Kreativität.


Aufmachung des Buches
Das Hardcover geizt nicht mit visuellen Blickfängern und  gestaltet beispielsweise eher nüchterne Tabellen mit Auskünften über Zusammensetzungen oder Schaubilder von Prozessen in freundlichen Tönen, sodass sie sich harmonisch in den Text einfügen. Diverse Farbfotos von knackigen Früchten oder satten Pflanzen, welche für die Sirup- und Nektarherstellung vorbereitet und anschließend goldgelb oder in einem klaren Rot in flüssiger Form genossen werden, machen Lust, die eigene Küche einmal anderwärtig zu nutzen und diesem nachzueifern. Die lockere Gestaltung mit großzügig gewählten Absätzen und einer verhältnismäßig modernen Schriftart stehen im angenehmen Kontrast zu dem wissenschaftlichen Inhalt.


Fazit
Das Praxisbuch legt, leider zu Kosten von Rezepten, viel Wert auf den Prozess bis zum fertigen Endprodukt und ist für die gelegentliche Hobby-Verwertung von Kräutern und reichen Obsternten zu ausführlich geschildert. Georg Innerhofer bereitet den Leser somit jedenfalls auf alle Eventualitäten vor und bietet ein Rundum-sorglos-Nachschlagewerk für Profis und solche, die es noch werden wollen.


4 Sterne


Hinweise
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