Was tun als junge Frau von heute, die lieber Stoffschuhe als Manolos trägt und nicht nach dem einen Prinzen sucht? In „Not that kind of girl“ erzählt Lena Dunham, Erfinderin der TV-Serie „Girls“ hemmungslos persönlich, angstfrei und komisch aus ihrem Leben: von Kondomen in Zimmerpalmen, seltsamen Jungs und von ihrer Angst, keinen Platz in dieser Welt zu finden. Sie schreibt über die Taxifahrer in New York und vom plötzlichen Verliebtsein, über Frauen, die „wie diese Papierdinger behandelt werden, die in den Zahnputzbechern liegen – irgendwie notwendig, aber unendlich verfügbar“ – und über Männer, die ungefragt von ihrem Sexleben berichten. Krisengeschüttelt, heiter, absolut im Jetzt: Lena Dunham bringt das Lebensgefühl einer neuen Generation Frauen auf den Punkt.
Originaltitel: Not that kind of girl |
Inhalt, Stil und Sprache
Bekannt als Erfinderin der Fernsehserie „Girls“ präsentiert Lena Dunham mit „Not that kind of girl“ ihr erstes Buch, das ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse beschreibt. Sowohl der Klappentext, als auch die kurzen Ausschnitte anderer Rezensionen versprechen sehr viel – sogar von „genial“ ist da die Rede – was das Buch für mich leider nicht halten konnte.
Sprachlich ist „Not that kind of girl“ tatsächlich sehr gut, wenn nicht sogar herausragend. Lena Dunham arbeitet mit geschickten Vergleichen, jeder Menge Sprachwitz und schreibt dabei unglaublich abwechslungsreich. Gleichzeitig ist ihre Sprache extrem persönlich und erweckt stellenweise fast den Eindruck ein humorvolles Tagebuch zu lesen. Nur der Inhalt konnte für mich da absolut nicht mithalten.
Zum einen lag das sicherlich daran, dass die Erlebnisse der Autorin keineswegs auf ein glückliches Leben hinweisen, sondern stattdessen ein sehr erschreckendes Bild ihres Lebens zeigen. Es ist beruhigend, dass sie mittlerweile ihr Glück gefunden hat, denn zwischendurch hätte man sie gerne in den Arm genommen oder alternativ kräftig durchgeschüttelt. Eine solch negative Stimmung hatte ich einfach nicht erwartet, denn sie passte weder zum Cover, noch zum Klappentext.
Zum anderen waren die Erlebnisse der Autorin leider nicht halb so lustig und interessant verpackt wie gehofft. Stattdessen habe ich mich über weite Teile der ersten Hälfte des Buches schlicht gelangweilt. Viele Namen und Ereignisse, die zeitlich durcheinander geworfen werden und es nicht leicht machen zu folgen. Viele Geschichte, gerade im sexuellen Bereich, die ich in keinster Weise mit meinen Erwartungen an das Buch in Verbindung bringen konnte. Sobald der Teil „Liebe & Sex“ abgeschlossen war, wurde es zum Glück besser, aber ein reines Lesevergnügen war es weiterhin immer nur stellenweise und nicht durchgängig. Inhaltlich folgten noch die Teile zum Körper, zur Freundschaft, zur Arbeit und zum großen Ganzen. Einiges davon war angenehm philosophisch, vieles humorvoll beschrieben. Wirklich packen konnte mich das Buch aber bis zum Schluss nicht.
Aufmachung des Buches
„Not that kind of Girl“ erschien als Hardcover mit Schutzumschlag. Das Cover zeigt lediglich den Titel samt Untertitel und Autorenname auf weißem Grund, wird aber durch die grellen Farben doch zum Hingucker. Meiner Meinung nach ein sehr passendes Cover.
Im Inneren finden sich zahlreiche Illustrationen von Joana Avillez, die jedem neuen Kapitel das passende Bild verpasst und auch durch kleinere Illustrationen als Absatztrenner den Text auflockert.
Fazit
Nach dem Lesen von „Not that kind of girl“ hoffe ich sehr, dass der Klappentext unrecht hat und Lena Dunham nicht eine ganze Generation verkörpert – denn sie zeichnet ein erschreckendes Bild ihrer eigenen Geschichte. Brillant formuliert, aber inhaltlich sicher nicht jedermanns Fall.
Hinweise
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