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Zwei ganze Wochen ist Scarlets Großmutter nun schon verschwunden. Entführt? Tot? Die Leute im Dorf sagen, sie sei sicher abgehauen. Sie sei ja sowieso verrückt. Aber für Scarlet ist Grand-mère alles – von ihr hat sie gelernt, wie man ein Raumschiff fliegt, Bio-Tomaten anbaut und seinen Willen durchsetzt.

Dann trifft Scarlet einen mysteriösen Straßenkämpfer – Wolf. Er fasziniert sie; doch kann sie ihm trauen? Immerhin: Die reißerischen Berichte über Cinder und das Attentat auf Prinz Kai hält Wolf ebenso wie sie für Quatsch. Aber irgendein Geheimnis verbirgt der Fremde ...

 

Wie Blut so rot 

Originaltitel: Scarlet
Autor: Marissa Meyer
Übersetzer: Astrid Becker
Verlag: Carlsen
Erschienen: 24.Januar 2014
ISBN: 978-3-551-58287-4
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der zweite Band der Luna-Chroniken schließt nahtlos an seinen Vorgänger an. Cinder sitzt im Gefängnis in Neu-Peking und plant ihre Flucht. Dabe stößt sie auf Kapitän Carswell Thorne, der mit ihr fliehen will und ihr ein Schiff als Fluchtmöglichkeit in Aussicht stellt. Zeitgleich sucht Scarlet nach ihre heißgeliebten Großmutter. Nachdem die offziellen Bemühungen um ihr Auffinden aufgegeben wurden, muss sie sich nun selbst darum kümmern. Ob ihr der mysteriöse Straßenkämpfer Wolf dabei helfen kann?

Der Nachfolger von „Wie Monde so silbern" spinnt die Geschichte um Cinder weiter und ergänzt sie um eine Neuauflage der Rotkäppchen-Geschichte (=Scarlet). Auch „Wie Blut so rot" punktet durch seine einmalige Mischung aus Märchen, Fantasy, Sci-Fi und Dystopie.


Stil und Sprache
Wie vom Vorgängerband gewohnt wird auch hier wieder in der dritten Person erzählt, aber aufgrund mehrerer Protagonisten aus wechselnden Perspektiven, vorwiegen stehen dabei Cinder und Scarlet im Mittelpunkt, aber auch Thorne kommt zu Wort. Zu Beginn liegen noch zwei parallel verlaufende Handlungsstränge vor: Cinder, die die Hochzeit von Kai und Levana verhindern will. Und Scarlet, die auf der verzweifelten Suche nach ihrer Großmutter ist. Auch wenn man denkt zu wissen, wie es weitergehen wird, schafft es die Autorin immer wieder, den Leser mit neuen schockierenden Fakten zu überraschen. Mehrere Höhe-/Wendepunkte sorgen für gehörigen Schwung in der Spannungskurve.

Für ein Jugendbuch typisch ist das Buch in einer klar verständlichen, einfachen Sprache gehalten. Auch die geistreichen von Wortwitz gespickten Dialoge hat sich die Autorin beibehalten und mit Thorne ist ein Diskussionspartner mehr dabei. Es macht einfach Spaß, Cinders und Thornes Wortgefechte zu verfolgen, ebenso wie Ikos Humor. Schließlich gibt es auch zarte romantische Momente, vor allem zwischen Scarlet und Wolf, auch wenn Iko das mit „Süßholz raspeln" abtut. Aber auch Cinder scheint etwas für Prinz Kai zu fühlen, sonst wäre sie nicht so fest entschlossen, die Hochzeit mit Levana zu sabotieren. Das offene Ende lässt einiges an Spielraum für Spekualtionen und macht Lust auf Band 3 „Wie Sterne so golden", der noch im Herbst 2014 erscheint.


Figuren
Neben den neue Figuren treten natürlich auch alte Bekannte aus Band 1 auf. Wie z.B. Cinder, die einem wirklich ans Herz gewachsen ist. Nicht nur, dass sie ein Cyborg ist, sie ist auch die verschollene Prinzessin Selen von Luna. Was bedeutet: Sie ist ebenso wie Königin Levana Lunarierin und ihre Nichte! Gründe die genügen, dass Levana sie dringend beseitigen will. Da ihre Fähigkeiten bisher blockiert wurden, muss sie erst üben, bis sie es schafft, jemanden manipulieren zu können. Wird sie es schaffen, die Hochzeit verhindern zu können und Kai zu retten?

Scarlet tritt neben Cinder als neue zentrale Hauptfigur auf. Der Name hat sich durch ihre feuerroten Haare geprägt. Nachdem ihre Mutter verstarb und ihr Vater dem Alkoholismus verfiel, blieb nur noch ihre geliebte Großmutter Michelle, die sie großgezogen hat, ihr alles beigebracht hat. Daher ist die Bindung zwischen den beiden auch sehr tief, weswegen es eine Herzensangelegenheit ist, sie wiederzufinden. Dabei ist ihr jedes Mittel recht. Auch die Hilfe eines Straßenkämpfers. Wolf ist mysteriös, unnahbar, stark und attraktiv. Aber er scheint auch einiges zu verbergen. Kann Scarlet ihm vertrauen?

Daneben gibt es auch ein Wiedersehen mit Cinders Stiefmutter Adri, Androidin Iko, die im Fluchtschiff als Auto-Kontroll-System „eingebaut" wird. Auch von Prinz Kai erfahren wir etwas mehr, der sich mit Levana und einem drohenden Krieg auseinandersetzen muss. Alle Figuren sind auf ihre Weise einzigartig und wirken liebevoll ausgestaltet. Sicher ist Cinder sehr gut getroffen, aber hier im zweiten Band hat mir Scarlet noch besser gefallen.


Aufmachung des Buches
Die gebundene Hardcover-Ausgabe ist angelehnt an den ersten Band ähnlich gestaltet. Auf der Schutzumschlag gibt es – passend zum Rotkäppchen-Märchen – viele kleine glänzende blutrote Wölfe. Darunter ist das Buch schwarz mit einem einzelnen leuchtend roten Wolf. Die Reihenzugehörigkeit ist deutlich zu erkennen. Rundherum eine ansprechende und hochwertige Gestaltung!


Fazit
Wer schon Cinder mochte, der soll Scarlet kennen lernen. Der zweite Band der Luna-Chroniken steht seinem Vorgänger in nichts nach und macht Laune auf den dritten. Ich bin gespannt!

4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Wie Monde so silbern

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