Pippa Pepperkorn
Erfinderin, Entdeckerin, Dackel-Doktorin, Tesafilm-Zombie und beste Freundin!
Pippa Pepperkorn ist neu in der Klasse - und auf einmal ist Schule immer lustig! Denn Pippa weiß einfach alles:
- wie man große Brüder zähmt
- wie man wilde Staubsauger lähmt
- wie man Lehrerinnen verliebt
und vor allem:
- Wie man Freunde glücklich macht
Ein Leben ohne Pippa? Das kann und will sich bald niemand mehr vorstellen!
Sechs lustige Abenteuer!
Autor: Charlotte Habersack |
Die Grundidee der Handlung
Lucy hat überhaupt keine Lust auf Schule und schon gar nicht auf die Neue. Die aber erobert ihre Klassenkameraden im Sturm. Lucy und ihre Freunde haben ab sofort eine neue Freundin - Filippa Pepperkorn, genannt Pippa, die mit einer überbordenden Fantasie gesegnet ist, und für alles eine Lösung parat hat. Wenn auch nicht alles zur Nachahmung empfohlen ist.
Pippi Langstrumpf hätte ihre Freude an Pippa, da bin ich mir sicher. Die Autorin versteht es, deren Abenteuer in die heutige Zeit zu verlegen und moderat an veränderte Lebenswelten anzupassen.
Stil und Sprache
Habersack teilt ihr Buch in 6 Abenteuer ein, die ihrerseits wieder in fortlaufend nummerierte Kapitel gegliedert sind. Zwar besteht ein innerer Zusammenhang, aber jedes Abenteuer kann auch für sich gelesen werden. Der Aufbau ist dabei immer gleich: Bei allen Abenteuern gibt es zunächst ein Problem, z.B. fällt es Emil schwer, sich das Einmaleins zu merken, aber Pippa findet am Ende dann eine Lösung, die immer recht eigenwillig ausfällt, aber Erfolg hat. Abenteuer 6 allerdings fällt ein wenig aus dem Rahmen, da es einen losen Faden aus dem ersten Abenteuer aufgreift und diese Erzählung zu Ende führt. Auf diese Weise erreicht die Autorin, dass die Leser auch sicher bis zum Schluss aufmerksam bleiben. Gelesen wird das Buch bestimmt, denn es hat nicht nur einen witzigen Inhalt, sondern die Autorin schreibt locker in kurzen Sätzen, so dass auch Erstleser nicht überfordert werden. Viele gelungene Dialoge erhöhen noch die Lesbarkeit. Insgesamt gelingt es Habersack gut, ihren Text umgangssprachlich zu verfassen; gerade angesagte Ausdrücke und Phrasen, die schnell veraltet wirken können, vermeidet sie im Wesentlichen. Spannung kommt immer auf, denn man möchte ja wissen, wie es ausgeht, ob sich die Freunde z.B. gegen Glorias großen Bruder Lukas behaupten können – und vor allem ist man neugierig, WIE sie das schaffen. Habersack erzählt Geschichten, die wirklich lustig sind, die mich oft haben schmunzeln lassen – nicht nur wegen Pippas ungewöhnlicher Ideen, sondern auch deshalb, weil Erwachsene öfters mal den Spiegel vorgehalten bekommen, ohne dass sie bloßgestellt werden.
Figuren
Der Name der Hauptfigur weckte bereits bei mir Assoziationen zu Pippi Langstrumpf und damit liege ich auch nicht verkehrt, dennoch gibt es Unterschiede, denn Kinder von heute sind mitnichten mehr so brav wie damals, als Pippi der Eltern-Schreck schlechthin war. Pippa ist ähnlich selbstbewusst, lebt allerdings bei ihren Eltern, geht ganz "normal" zur Schule und hat mehr als nur Thomas und Annika zu Freunden. Die sind allerdings ähnlich naiv wie ihre literarischen Vorbilder und glauben Pippa so allerhand. Pippa ist immer gut gelaunt und ihre Fantasie scheint keine Grenzen zu kennen. Ähnlich wie Pippi ist sie omnipotent (ohne über deren Körperkräfte zu verfügen) und nie um eine gute Idee verlegen. Auf die Dauer könnte das arrogant wirken, in diesem ersten Band aber gefällts.
Ihre Freunde sind gut ausgearbeitet und ich frage mich ob die Namen Anton und Emil eine Hommage an Kästner darstellen? Wenn nicht, auch kein Beinbruch. Die weiteren Nebenfiguren sind nicht alle gleich gut ausgearbeitet. Manche, wie Lukas und sein Freund Freddie, bleiben recht blass, andere wie die Lehrerin der Klasse, Frau Tabak und ihr Kollege Herr Wurst, erscheinen doch recht klischeehaft. In Kinderbüchern wirken Namen von Erwachsenen oft gewollt lustig, so auch hier. Warum nimmt man die jungen Leser so wenig ernst?
Aufmachung des Buches
Das Buch ist gebunden mit einem grasgrünen, stabilen Einband. Der Umschlag wurde von Melanie Garanin gestaltet und zeigt die sympathische Hauptfigur und den Dackel Hugo. Die Figuren und der Titel werden durch Spotlackierung betont. Die schwarz-weißen Bilder der Zeichnerin passen immer und verbreiten genausoviel gute Laune wie Pippa. Das Layout geht aber noch weit darüber hinaus: Die Titel aller 6 Abenteuer stehen in ovalen Bilderrahmen und die Schrift ist immer ausgefallen. Die Zettel mit den Kapitelnummern und –Überschriften sind mit Wäscheklammern an einer Leine befestigt. Dazwischen findet man unterschiedliche Klebestreifen von masking tapes. Ein Teil des Buches spielt im dunklen Keller und ist folgerichtig in weißer Schrift auf mittelgrauem Grund gedruckt. Die Schrift selbst ist angenehm groß, gut geeignet für Leseanfänger. Gleich zu Beginn werden alle wichtigen Personen des Buches in Wort und Bild vorgestellt. Den Abschluss bilden 2 Tipps (Wie du dir Affenschaukeln machst; Wie du deine eigene Geisterbahn machst), die Themen des Buches nochmals aufgreifen und die Leser in die Lage versetzen, Pippas Ideen in der Realität nachzuerleben. Eine sehr hübsche Idee.
Fazit
Ein gute-Laune-Buch mit einer fantasiebegabten Hauptfigur, die auch Erwachsenen noch Freude bereiten kann.
Hinweise
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