Smaller Default Larger

Stellt euch vor… Die Welt um euch herum würde sich nie verändern. Wenn sich das Flüstern des Windes und das Wispern des Regens unaufhaltsam in ihrem monotonen Sein wiederholen würden … Wenn die Stille herrschen würde, bis das Unsichtbare kommt und euch erfasst …
Nun, das ist mein Universum. Eine Welt, in der das Klagelied der Zeit aufgehört hat zu munkeln. Eine blutleere Welt ohne Farben, in der die Geister und verlorene Seelen endlich Frieden finden …
… in ihren müden und festlichen Grabstätten.

Ich bin 13 Jahre alt. Mein Name ist Elisabeth. Ich habe weißes Haar wie das Leben. Wenn ihr mir begegnen wollt, ist die einzige Möglichkeit, die ihr dazu habt, die, zu sterben.

 

End Elisabeth 

Originaltitel: END: Elisabeth
Autor: Barbara Canepa
Übersetzer: Monja Reichert
Illustration: Anna Merli
Verlag: Splitter
Erschienen: September 2013
ISBN: 978-3-86869-622-6
Seitenzahl: 56 Seiten
Altersgruppe: empfohlen ab 14 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Elisabeth ist ein 13 jähriges Mädchen, das unter mysteriösen Umständen viel zu früh plötzlich verstirbt. Sie selbst erlebt aber mit, wie ihr Körper in einem Mausoleum beigesetzt wird. Doch keiner kann sie hören, niemand kann sie sehen und ihr Körper scheint nicht mehr stofflich zu sein, denn Gegenstände gleiten einfach durch sie hindurch. Jedoch scheint sie weder im Totenreich noch im Reich der Geister gestrandet zu sein. Ihr Dasein ist an einen Ort gebunden, der sich ganz in der Nähe des Internats befindet, das sie vor ihrem abrupten Ableben besuchte. Auch ihre Schwester Dorothea und Nora ihre beste Freundin besuchen diese Bildungseinrichtung, in der man offensichtlich sehr bemüht ist die Kinder von gewissen Dingen und Informationen fernzuhalten. Der Ort, an dem Elisabeth nun lebt, ist eine Art gewaltiges Arboretum im Innern eines düsteren, ja beinahe magisch wirkenden Gewächshauses. Entfernt sie sich von diesem Ort, wird sie zunehmend schwächer, um schließlich in Ohnmacht zu fallen. Was hat es mit diesem Ort auf sich? Warum ist Elisabeth hier gefangen und zu welchem Zweck? Was verbergen die Leiter des Internats? Viele Fragen, doch die Antworten verbergen sich gekonnt vor denen die sie suchen.

END ist eine Geschichte die sehr stimmungsvoll, düster und geheimnisumwittert inszeniert ist. Sowohl graphisch, als auch inhaltlich umgibt die Geschichte sehr viel Flair, der jeder Seite dieses Comicbandes entströmt. Gleichzeitig verliert sich die Erzählung immer wieder in geheimnisvollen Andeutungen und Anspielungen, auf die es bislang keine Antworten gibt.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Schon ein erster Blick auf den Einband dieses Comics macht jedem Interessierten sofort klar, das es sich bei „END“ um einen ganz besonderen Comic handelt. Die Einbandgestaltung ist von zauberhafter Anmut, welche die Blicke regelrecht anzieht. Ein kurzer Blick ins Innere macht sogleich klar, dass das Artwork der Panels sogar noch detailreicher und schöner ist, als die Zeichnung auf dem Cover. Wunderschöne architektonische Details im Jugendstil prägen den Look der Bilder sehr stark. Die durchweg blaugrüne Farbgebung ist ein weiteres Hauptmerkmal der graphischen Gestaltung. Diese beiden Hauptstilmittel bilden das tragende Grundgerüst dieser morbid, melancholischen Erzählung, deren optisches Erscheinungsbild zweifelsohne zum Schönsten zählt was der Comicmarkt so zu bieten hat.

Zauberhafte Jugendstil-Architektur, die bis ins kleinste Detail ausgearbeitet wurde, gepaart mit Darstellungen knorriger, pittoresker Pflanzen und Bäume springen dem Betrachter auf jeder Seite entgegen. Die Figuren sind überwiegend kleine Mädchen, die allesamt von zierlicher Statur sind und sehr zerbrechlich wirken. Ihre Kleidung besteht aus altertümlich wirkenden Kleidern, gepaart mit hohen Schnürstiefeln und einer Haube, die jedes der Mädchen auf dem Kopf trägt. Geleitet wird das Internat ausschließlich von Frauen, die wie Nonne gekleidet sind. Männer sind lediglich zu Beginn der Geschichte zu sehen, denn während der Beerdigung sind der Pfarrer und der Vater von Elisabeth anwesend.

Die Kolorierung ist in sehr weichen Farbverläufen angelegt. Die Farbtöne sind sehr subtil. Stets gedeckt und von subtiler, pastellfarbener Qualität, die, im Wechselspiel mit dem völlig matten Papier, die melancholische Wirkung der Grafiken noch verstärken.


Aufmachung des Comics
Der Comic ist solide fadengebunden und sehr hochwertig verarbeitet. Der Einband ist vollkommen matt, was sehr schön zu den verwendeten Farben in Verbindung mit der grafischen Gestaltung des Einbands passt. Gedruckt wurde auf ein mattes Papier, das sich hochwertig anfühlt. Die Farbwiedergabecharakteristik harmoniert ideal mit den wunderschönen Zeichnungen.


Fazit

Grafisch ist END ein echter Leckerbissen. Hinsichtlich der Story eröffnen sich jedoch viel zu viele Fragen, um zu einem positiven Gesamturteil zu kommen. Es bleibt somit abzuwarten, wie sich die Geschichte weiter entwickelt.


3 5 Sterne


Hinweise
Diesen Comic kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo