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Des Wahnsinns fette Beute

Der Schädel gespalten, der Bauch aufgeschlitzt...jäh wird Stuttgart von einem abscheulichen Verbrechen aus seiner hochsommerlichen Trägheit gerissen, als die grausam verstümmelte Leiche eines Pensionärs gefunden wird. Kommissarin Kristina Reitmeier ist ratlos: wer hatte solch einen Hass auf den Toten, um ihn derart zuzurichten?

Doch egal, in welche Richtung sie auch ermittelt, alle Spuren scheinen im Sande zu verlaufen. Erst als weitere Leichen auftauchen, lässt sich ein Muster erkennen: ein Serienmörder ist am Werk, und er hat es auf Übergewichtige abgesehen ...

 

 

Autor: Oliver Kern
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: 12. Dezember 2013
ISBN: 978-3802592898
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Hitze hat Stuttgart fest im Griff, als ein grausamer Leichenfund für Aufsehen sorgt. Im Garten seines abgelegenen Hauses wird ein wohlhabender Pensionär ermordet aufgefunden, dessen verstümmelter Körper schon einige Tage in der Sonne lag. Aber nicht nur der abgeschiedene Auffindungsort allein lässt die Ermittler des Waiblinger Dezernats für Gewaltverbrechen an einen geplanten Mord denken, sondern vielmehr die Tatsache, dass dem Toten das Bauchfett entfernt worden ist. Dabei wird der geschändete Ruheständler nicht der Einzige bleiben, der wegen seiner Leibesfülle in das Visier eines Mörders gerät und so hat das Team um Oberkommissarin Kristina Reitmüller alle Hände voll zu tun, einem unberechenbaren Serientäter das Handwerk zu legen.

Ein spannender erster Fall für eine eigensinnige Ermittlerin, der vor allem von einer ungewöhnlichen Mordserie, wechselnden Verdächtigen und interessanten Charakteren profitiert.


Stil und Sprache
Oliver Kern versteht es, den Leser bereits auf den ersten Seiten des Buches in den Bann der Geschichte zu ziehen. Dazu lässt er ihn in die Rolle eines Beobachters schlüpfen, der während der Observation eines Fremden seine frevelhaften Gedanken offenbart und damit Anhaltspunkte für ein geplantes Verbrechen gibt. Aber nicht nur die geschickt platzierten Andeutungen des Fremden erzeugen Neugier beim Leser, auch die Tatsache, dass die ermittelnde Kommissarin mit einigen Widerwärtigkeiten zu kämpfen hat, lässt ihn gespannt auf die weitere Handlung sein. Erwartungen, die Oliver Kern immer wieder mit neuen Hinweisen und Mutmaßungen speist und so die Geduld des Lesers auf eine harte Probe stellt.

Geschildert wird die spannende Mordermittlung vorwiegend aus der Sicht der Kommissarin Kristina Reitmüller und in einer Reihenfolge, die chronologisch angeordnet ist. So erhält der Leser die gleichen Informationen wie die Ermittlerin, sieht man einmal von den wenigen Hinweisen weiterer Personen ab. Denn nicht nur die Kommissarin steht im Fokus des Geschehens, auch der zum Fahrer degradierte Kommissariatsanwärter Daniel Wolf oder ein über lange Zeit unbekannter Mörder lassen in einigen Passagen an ihren Denk- und Handlungsweisen teilhaben. Ein Plot, dessen fesselnde Darstellung verbunden mit lebendigen Dialogen und spannenden Szenen dafür sorgt, dass das Buch nur schwer aus der Hand zu legen ist.

 
Figuren
Kriminaloberkommissarin Kristina Reitmüller wurde nach der schweren Erkrankung ihres Chefs als Leiterin des Dezernats für Gewaltdelikte der Polizeidirektion Waiblingen eingesetzt, tut sich allerdings mit der verantwortungsvollen Aufgabe immer noch etwas schwer. Eine Unsicherheit, die niemand hinter dem resoluten Auftreten der erfahrenen Ermittlerin vermutet und so weiß auch keiner, dass sie aufkommende Spannungen mit einer rasanten Fahrweise kompensiert. Drei Monate Führerscheinentzug sind das Resultat ihres Fehlverhaltens und das ausgerechnet in der Zeit, in der der Remstalschlächter seine tödliche Jagd auf übergewichtige Menschen beginnt. Deshalb wird ihr der wegen einer internen Ermittlung suspendierte Daniel Wolf zur Seite gestellt, der zwar nicht an den Ermittlungen teilhaben darf, dafür aber ihren Wagen steuern soll. Doch der etwas jüngere Kollege ist genauso eigenwillig wie seine neue Chefin und nach einigen Querelen und Entgleisungen raufen sich beide zu einem Team zusammen, das trotz ständiger Alleingänge wunderbar funktioniert.

Als weitere Figuren in dem wendungsreichen Geschehen treten neben der Kommissarin und ihrem Fahrer auch ein aufstrebender BKA-Ermittler, ein kurz vor der Pensionierung stehender Polizeiobermeister, eine berechnende Putzfrau oder einige zwielichtige Russen in Erscheinung, die zwar immer nur kurz an der Handlung teilhaben, trotzdem aber mit wenigen Worten gut beschrieben sind.


Aufmachung des Buches
Der in und um Stuttgart spielende Thriller ist als Taschenbuch erschienen und mit einem Cover versehen, dessen Gestaltung einen ersten Hinweis auf die Handlung gibt. Auf ihm ist eine Kanüle mit Blutstropfen zu sehen, die vor einem abblätternden Hintergrund als Indiz für ein perfides Verbrechen gilt. Neben der Kurzfassung auf der Rückseite des Buches findet der Leser im aufklappbaren Innenteil eine weitere Inhaltsangabe des Thrillers sowie eine Kurzvita mit einem Porträtbild des Autors.


Fazit
"
Die Kälte in dir" ist ein Thriller, der neben seinem sonderbaren Fall vor allem von der Glaubwürdigkeit seiner Figuren lebt. So bleibt es stets spannend, die starrköpfige Kommissarin bei ihren Ermittlungen zu verfolgen, dem finnischen Kriminaltechniker bei seinen Untersuchungen zuzusehen oder den degradierten Fahrer bei heimlichen Recherchen zu beobachten. Ein Buch, das auch ohne spektakulären Aufbau spannend ist und für Krimiliebhaber, die gerne selbst kombinieren, auf jeden Fall empfohlen werden kann.


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