Als Hokuto von einem Unbekannten mit einem Messer angegriffen wird, wirft sich Chiwa dazwischen und wird am Arm verletzt. Kurz darauf wird die ganze Familie Mamiya zu einem dringlichen Treffen einberufen. Dort enthüllen Hokutos Cousins das gut gehütete Geheimnis von Hokutos Vater: Hokuto ist nicht dessen leibliches Kind! Damit verliert Hokuto auf einen Schlag seine Stellung in der Familie und wird seiner Posten enthoben ...
Abschlussband!
 |
Originaltitel: HapiMari - Happy Marriage?! Vol. 10 |
Die Grundidee der Handlung
Nach den vorherigen Ereignissen geht es jetzt mit unserem liebenswertem Ehepaar Mamiya zu Ende. Und der Leser darf sich nach erstaunlichen Enthüllungen auf ein absolut ergreifendes Ende einstellen. In diesem Band ist das Lüften des Geheimnis um den Mörder von Hokutos Mutter sowie Hokutos eigentlicher Herkunft Fokus des Bandes. Doch der Leser wird zu Ende mit einem Ereigniss belohnt welches mit dem Titel der Serie in Einklang gebracht wird. Inhaltlich ein wunderbarer Abschluss dieser tollen Reihe.
So bleibt sich die Mangaka treu und kreiert zwar ein Finale, welches romantisch, aber weder zu überladen oder kitschig ist und mit einer Zukunftsprognose für das Paar, auf welches man sehnlichst als Leser gewartet hat, endet. Dem ein oder anderen Leser mag es eventuell nicht gefallen, wie es zu dem Ende kommt, persönlich ist es für mich aber das Finale, welches die Reihe verdient hat.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Da allmählich die Position Hokutos als Firmenchef der Mamiyas zu bröckeln beginnt, verändert sich dahingehend auch seine Kleidung. So sehen wir ihn zum ersten Mal in deutlich lockeren Kleidern, die herausstellen, dass eine Veränderung um und vor allem in Hokuto stattfindet. Der Leser wird mehr als zuvor mit dem veränderten Hokuto konfrontriert - ein Freudenfest für alle, die schon geglaubt haben, er bleibe ewig der mürrische, fast unnahbare Ehemann. Man darf also einen fast kindlich erscheinden, sowie aufsässigen Hokuto erleben, daneben zeigt sich seine liebenswerte Seite, sowie seine tiefe Liebe und Zugehörigkeit in allen schillernden Facetten - auch wenn es Chiwa nach wie vor nicht leicht mit ihm hat.
Chiwa ist gewohnt weiblich gekleidet, allerdings sehen wir sie, besonders im elterlichen Haus, in nachlässiger Kleidung, was aber in jenen Szenen absolut passend ist. Daneben haben wir sie im Kontrast dazu in einem oppulent gestalteten Kleid - an der Stelle soll aber nicht zu viel verraten werden, um nicht die Spannung zu nehmen. Insgesamt ist Chiwa in diesem Band deutlich mitgenommener aufgrund der Ereignisse und so ist es Hokuto, der dem Leser durch seine neuen Charakterzüge positiv auffällt.
In dem Band sind wieder deutlich mehr Intimszenen zwischen den beiden Protagonisten zu finden, aber auch die Verwendung von Close-up-Zeichnungen ist deutlich erhöht und passt somit wunderbar zu den innigen Momenten des Paares. Diese unterstützen die erstaunlichen Momente und zeigen wunderbar die von Maki Enjoji so detailliert gezeichneten Emotionen auf den Gesichtern der Figuren.
Ein letztes Mal erhält der Leser Einblick in den Clan der Mamiyas, die wie gewohnt in traditionellen japanischen Gewändern gezeichnet sind. Bei Maki Enjoji fällt auf, dass sie durchaus in der Lage ist, ältere Menschen realtitätsgetreu umzusetzen. Insgesamt arbeitet sie wie gewohnt sauber, vernachlässigt dabei aber nicht Nebencharaktere, wie es andere Mangaka gerne tun. Mit dem letzten Band zeigt die Zeichnerin erneut, dass sie ihr Handwerk versteht und bietet dem Leser detaillierte und wunderbar effektvolle Grafiken, die - besonders zum Ende hin - kein Auge trocken lassen dürften. Ich persönlich musste das ein oder andere Mal eine Träne vergießen.
Die Verwendung der Rasterfolie ist gewohnt eingesetzt, im vorliegenden Band hauptsächlich um den Close-up-Zeichnungen Tiefe und Schatten zu verleihen oder um die Doppelseiten mit Mustern zu versehen.
Aufmachung des Manga
Erstmalig darf der Leser eine Doppelfarbseite bestaunen, die auf Mattpapier (was mein einziger Kritikpunkt an diesen zwei Zeichnungen ist) gedruckt wurde.
Auf der anderen Seite wird dem Leser ein inniges Bild geboten, welches die beiden vermutlich in ihrer Hochzeitsnacht zeigt. Die Farbseite ist mit einer Signatur der Zeichnerin und einer Danksagung an die Fans (auf deutsch übersetzt) versehen.
Allgemein haben wir den 10. Band im Zeichen des Mottos: Hochzeit. Von fast allen Illustrationen strahlen uns Hokuto und Chiwa als frischgebackenes Ehepaar entgegen - ein Hinweis auf die Tatsache, dass beide zwar verheiratet sind, in dem Manga zuvor aber niemals eine Hochzeitsszene stattgefunden hat.
Danach folgt eine redaktionelle Seite, in der die Zeichnerin von den französischen Bänden erzählt, die - anders als die Ausgaben in Deutschland - mit farbigen Postkarten und Schuber in limitierter Sonderedition erschienen sind, sowie der nur in Frankreich erhältlichen Bentobox mit Motiv des Mangas.
Der Band hat diesmal keine Bonusstory, der Leser bekommt aber das Charakterprofil von Chiwa und Hokuto als Extra.
Das Cover des Bandes zeigt beide strahlend als Ehepaar, geschmückt ist es mit Rosen, der Balken am rechten Seitenrand diesmal in einem pink gehalten. Wie immer ist der Band in Tokyopops gewohntem Großtaschenbuchformat. Das Covermotiv erscheint etwas romantischer als die Bände zuvor, allerdings dürften Leser, die weniger auf Kitsch stehen diesen Umstand ein letztes Mal verzeihen, da es einfach ein gelungenes letztes Cover ist.
Fazit
Mit dem vorliegenden Band bringt Maki Enjoji eine Reihe zu Ende, die mit realistischen, aber sehr sympathischen Charakteren aufwartet. Das Ende ist rund, es bleiben keine Ungereimtheiten offen. Der Leser erthält den typischen Humor Enjojis, der einen den Band mit einem wohligen Gefühl aus der Hand legen lässt. Es ist fast ein wenig schade, Abschied von unserem dynamischen Paar zu nehmen.
Hinweise
Diesen Manga kaufen bei: amazon.de
