Hokuto ist stinksauer, als er erfährt, dass Chiwa seinen Vater im Krankenhaus besucht hat. Chiwa, die immer noch nicht glauben kann, dass Hokutos Vater dessen Mutter ermordet haben soll, fährt zu Hokutos Geburtsort, um das Grab seiner Mutter zu besuchen. Dort versucht sie, die Wahrheit über den Tod von Hokutos Mutter zu erfahren und findet neue Hinweise. Doch Hokuto will nichts davon hören. Ist ein weiterer Ehestreit vorprogrammiert?
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Originaltitel: HapiMari - Happy Marriage?! Vol. 6 |
Die Grundidee der Handlung
Der 6. Band knüpft nahtlos an die Geschehnisse des 5. Teils an. Unendlich geknickt, dass Hokuto gegen ihre Einmischung im Bezug auf seinen Vater ist, kann es Chiwa nicht lassen, der Angelegenheit auf eigene Faust nachzugehen - was allerdings den Zorn Hokutos hervorbringt. Doch der vermeintliche Streit hält nicht lange an.
Chiwa erkennt, dass sie ihren Mann besser kennenlernen muss, um ihn vollständig zu verstehen und holt sich von jeder erdenklichen Seite Ratschlag, so auch bei ihrem Chef Kaname Asahina, der mehr als nur freundschaftliche Gefühle für sie hegt. Hokuto erkennt ihren Eifer und nimmt sie mit auf eine Geschäftsparty, bei der sie auf Misaki Shitara, einer alten Bekannten Hokutos, treffen. Was hat sie mit Hokuto zu schaffen und welche Rolle spielt sie?
Der vorliegende Band zeigt wunderbar die inneren Konflikte und Gedankengänge der Protagonisten. So werden die Figuren plastischer und verständlicher; man versteht als Leser, wieso Hokuto so hart erscheint. Auch Chiwa erkennt, dass ihre Beziehung einen Fortschritt machen muss, sodass sie bestrebt ist, ihren Ehemann besser zu verstehen. Schön ist dabei die aufkommende Intimität, die auch auf der Gefühlsebene vonstattengeht, nachdem das Paar im 4. Band körperlich intim geworden ist.
Wer eine Story über ein reifes Ehepaar lesen will, welches ihre Zugehörigkeit immer mehr zu lernen und schätzen weiß, ist bei Happy Marriage?! an der richtigen Adresse. Humor und kleine Missverständnisse kommen allerdings nicht zu kurz, sodass der Leser erneut gut unterhalten werden dürfte.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Wie in den vorherigen Bänden macht Maki Enjoji erneut Gebrauch von Rasterfolie, die zwar in Vielzahl, dafür sauber eingesetzt wird. So werden die verschiedenen Haarfarben durch Rasterung dargestellt, aber auch Nuancen der Kleidungsstücke zur Geltung gebracht. Die Zeichnungen sind sauber, die Hintergründe der einzelnen Panels nicht zu überladen. Hier und da werden die Bildtiefen durch spezielle Rasterfolienmuster verstärkt und somit in Szene gesetzt.
Anatomisch betrachtet, sind die Figuren korrekt, so besitzen sie keine übertrieben langen Arme oder Beine. Zum Inhalt passen Maki Enjojis Zeichnungen wunderbar, da sie alle Aspekte eines Joseimanga erfüllt: nicht zu übertrieben große Augen, dabei aber dennoch schön ausgearbeitet und detailreich. Daneben die Verwendung von Musterungen auf effektive Art und Weise, sowie das Hervorheben wichtiger Panel durch Rasterfolienmotive.
Die Sprechblasen in den einzelnen Panel sind nicht zu groß und überfüllt. Im Vergleich zu Manga mit einer jüngeren Zielgruppe besitzt diese Reihe eine angemessene Fülle an Text, und es wird auf Experimente weitestgehend verzichtet, durch Sprechblasen Effekte zu erzeugen.
Der Inhalt der Sprechblasen ist gut lesbar, da es sich um eine gedruckte Schrift handelt, die nicht zu groß oder mit vielen Schnörkeln besetzt ist. Auch das passt wunderbar zur angestrebten Zielgruppe von 15+ Jahren. Insgesamt befinden sich nicht zu vielen Sprechblasen auf einer Seite, sie sind klar von einander getrennt und gut lesbar, da nichts abgeschnitten wurde.
Der Manga ist, wie in Deutschland üblich, in Schwarz-Weiß gehalten, und der Band enthält, wie die vorherigen Manga, keine Farbseiten.
Aufmachung des Manga
Das Cover des Manga ist diesmal in einem hellen, aber satten Grün gestaltet. Im Vordergrund sieht man Hokuto auf Chiwas Schoß liegen, sie schaut ihn mit einem erstaunten Gesichtsausdruck an, er sieht träumerisch zu ihr hinauf. Im Hintergrund sind weiß-pinke Malvenblüten zu sehen, farblich passten diese wunderbar zu dem satten Hellgrün und dem leichten Gelb der Kleidung von Hokuto und Chiwa. Das Motiv spricht an, besonders durch die Verwendung der grünen Farbe. Es macht Lust auf mehr und erfrischt zugleich. Zum Inhalt passt es insofern, da sich Chiwa und Hokuto immer näher kommen, und auch Hokuto immer weiter auftaut.
Das Buch ist für LeserInnen ab 15 Jahren empfohlen, diese dürften sich vom Cover angesprochen fühlen, da es zwar auf den romantischen Inhalt verweist, dabei aber nicht zu mädchenhaft daher kommt.
Das großformatige Taschenbuch aus dem Hause Tokyopop ist wie gewohnt mit dem farbigen Balken auf der rechten Seite des Mangas ausgestattet. Wie in jedem Band findet sich eine Charakterbeschreibung zu Beginn, damit sich der Leser erneut in die Geschichte einfinden kann - somit lässt sich der Manga auch sehr gut verfolgen, sollte man mal einen Band verpasst haben.
Am Ende des Buches, welches auf japanische Art gelesen wird (also von rechts nach links und von oben nach unten), findet sich ein kleiner Zusatzmanga in Form eines 4-Panel-Strips (vier Panel, welche einen kleinen Comic ergeben).
Fazit
Dieser Band überzeugt in erster Linie dadurch, dass Maki Enjoji bestrebt ist, dem Leser die Innenwelt ihrer Charaktere nahezulegen. So liegt der Fokus des Bandes ganz klar auf dem Bestreben Chiwas, ihrem Mann näher zu kommen aber ebenso zeigt sich Hokutos leidenschaftliche Seite - er, der sonst so kühle Geschäftsmann hat anscheinend Dinge, über die er ungern spricht - daneben vertiefen sich seine Gefühle für seine Frau von Band zu Band. Der Leser darf also gespannt sein, welche Entwicklung ihre Beziehung noch nimmt.
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