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Die junge New Yorkerin Suzanne reist für zwei Monate zu ihrer Yoga-Lehrerin nach Bali auf der Suche nach der Glückseligkeit. Aber die Lehrerin entpuppt sich als nicht tauglich und Suzanne muss zwei Monate mit Tofu, ungesalzenem Gemüse und zwei Dutzend Yogis verbringen, die Eigenurin trinken, um sich vor Parasiten zu schützen – und das alles vor der malerischen Kulisse Balis. Wird Suzanne sich finden? Oder wird ihre dunkle (städtische, weltliche) Seite die Oberhand behalten?

 

Bin ich schon erleuchtet 

Originaltitel: Yoga Bitch
Autor: Suzanne Morrison
Übersetzer: Maja Ueberle-Pfaff
Verlag: Fischer Taschenbuch
Erschienen: Januar 2013
ISBN: 978-3596187980
Seitenzahl: 362 Seiten

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Inhalt, Stil und Sprache
Suzanne Morrison steht kurz vor dem Umzug von Seattle nach New York und spürt, wie ihre Ängste sie beinahe lähmen. Angst vor dem Tod, vor dem Verlust und Angst davor, sich von ihrer Familie zu lösen. Was ihr hilft, sind die Yoga-Stunden bei Indra und so beschließt sie, ihrer Leherin für zwei Monate nach Bali zu folgen. „Bin ich schon erleuchtet?“ beschreibt ihre Erfahrungen im Yoga Retreat dort. Sie praktiziert täglich mehrere Stunden Yoga, versucht ihre alten Laster zurück zu lassen und sich von allen weltlichen Ängsten und Sorgen zu lösen. Schnell stellt sie jedoch fest, dass das gar nicht so einfach ist, wie gehofft, dass manche Yoga-Praktiken nichts für sie sind und dass auch Lehrer nicht unfehlbar sind.

Die Handlung wird in der ersten Person von der Autorin erzählt. Zu Beginn jedes Kapitels werden die Hintergründe und Auswirkungen der Erlebnisse auf Bali beschrieben. Die heutige Autorin gibt gewissermaßen ihr Resümee und schildert, was aus dem damals Gelernten geworden ist. Danach folgen die Tagebucheinträge aus der Zeit auf Bali. Täglich hat sie nicht nur ihre Erlebnisse, sondern auch ihre Gefühle und Erkenntnisse aufgeschrieben. Sowohl bei den Tagebucheinträgen als auch bei den heutigen Beschreibungen am Kapitelanfang wirkt Suzanne Morrison sehr authentisch. Sie beschönigt weder ihre Erlebnisse noch ihre Entscheidungen. Vielmehr gibt sie alles so wieder, wie es sich wahrscheinlich auch abgespielt hat. Nicht immer wirkt sie dabei sympathisch, aber menschlich und wirklich glaubwürdig. Sie spart die unschönen Seiten der Zeit in Bali nicht aus und ermöglicht es dem Leser so, sich ein eigenes Bild zu machen. Damit hebt ihr Buch sich sehr angenehm von vielen Ratgebern oder Erfahrungsberichten über das Yoga ab, denn die beschönigen den „Weg der Erleuchtung“ meistens nachhaltig. Verzicht und Meditation sind nicht leicht, Bali nicht immer nur paradiesisch und die meisten Yoga-Fans auch nur Menschen. Ob sich die Strapazen am Ende lohnen, muss jeder Leser für sich selbst entscheiden, denn die Autorin liefert keine universale Antwort. Ziel ihres Buches ist tatsächlich nur die Beschreibung eines sehr wichtigen Teils ihres eigenen Lebens und das gelingt ihr wirklich gut. Nicht alle Passagen sind dabei interessant, immer mal wieder schweift sie ein wenig ab und der Leser überfliegt ein paar Seiten nur noch. Doch im Großen und Ganzen liest sich ihr Buch angenehm. Das liegt nicht zuletzt auch am Schreibstil von Suzanne Morrison. Ihre Erlebnisse schildert sie sehr anschaulich und bildreich. Mit einigem Humor und Sprachwitz nimmt sie die anderen Retreat-Teilnehmer, aber auch sich selbst, aufs Korn und trifft sowohl in den spirituellen als auch in den lustigen Momenten den richtigen Ton. Ihre gehörige Portion Zweifel gegenüber allem Esoterischen sorgt dafür, dass sie die Rituale mit einem angenehmen Ton beschreibt, so dass man als Leser gleichzeitig schmunzeln und fasziniert lernen kann.


Aufmachung des Buches
„Bin ich schon erleuchtet?“ erschien als Taschenbuch. Das Cover zeigt eine meditierende Frau vor einem bunten Hintergrund, passend zum Untertitel des Buches „Jung, skeptisch, kaffesüchtig und auf der Suche nach dem Yoga-Glück“ hält sie eine Zigarette in der Hand. Im Inneren des Buches ist zu jedem Kapitelanfang ein Zitat abgedruckt und vor jedem Anfang der Tagebucheinträge ein kleines Muster als Abgrenzung. Alles in allem eine ansprechende, aber schlichte Gestaltung.


Fazit
In „Bin ich schon erleuchtet?“ findet der Leser eine authentische Beschreibung der Suche nach spiritueller Erleuchtung und aller Fehlschläge auf dem Weg. Suzanne Morrison überzeugt mit einem sehr guten Schreibstil und jeder Menge Humor und Ehrlichkeit. Trotz einiger spannungsarmen und abschweifenden Passagen wird man gut unterhalten und lernt gleichzeitig noch einiges über Yoga und den Glauben dahinter.


3 5 Sterne


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