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Aus Garn, Wolle, Schnur oder Draht hat die Autorin Helga Becker 60 Schmuckstücke verschiedenster Art entworfen, die sich Schritt für Schritt nacharbeiten und perfekt an die eigene Garderobe anpassen lassen. Nach Lust und Laune kann man im Farbrausch schwelgen, Ton in Ton arbeiten, Reste verwerten, neue Materialien entdecken und auf Spaziergängen "Zutaten" für ganze Schmuck-Ensembles sammeln. Unter den vorgestellten Objekten finden sich kleine Geschenke aus Faden und Schnur, die sich innerhalb kurzer Zeit und auch von kleinen Händen fertigen lassen, ebenso wie feine "Gespinste", die mehr Geduld und Zeit benötigen. Für alle, die es edel mögen, werden wertvolle Unikate aus Silber vorgestellt; massiver Silberdraht macht diese Schmuckstücke zu Hinguckern. Ob verspielte Schmuckstücke oder klassische Ketten, Armbänder und Ringe: jeder Schmuck ist in einer Häkel- oder Stricktechnik gefertigt. Wundern Sie sich nicht, wenn in den Augen der Betrachter Ihrer Schmuckstücke nicht nur Staunen, sondern auch ein wenig Neid aufblitzt. 

 

Aus Faden und Draht 

Autor: Helga Becker
Verlag: Haupt Verlag
Erschienen: 13. März 2013
ISBN: 978-3258600581
Seitenzahl: 176 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Selten findet man ein Buch, das so überlegt gegliedert ist wie dieses: Auf knapp 50 Seiten werden erst mal alle Basics geklärt: Vom Arbeiten mit dem Buch, über die Techniken wie z.B. das Anschlagen von Luftmaschen und dem Stricken mit dem Holzstrickliesel, bis hin zur Königsklasse - dem Arbeiten mit dem Metallstrickliesel und Silberdraht. Immer wird vom Einfachen zum Schweren hin gearbeitet. Etliches lässt sich von Kindern im Unterricht oder Workshops rasch anfertigen, vieles dagegen erfordert langes Üben und Kontakte zu Goldschmieden, was die Autorin auch nicht verschweigt; es ist also für weiter Fortgeschrittene gedacht.

Die gefertigten Objekte sind auf den ersten Blick vielfältig. Bei näherem Betrachten fällt allerdings auf, dass sich die einfacheren Arbeiten doch sehr ähneln, egal ob nun Draht oder Wolle genutzt werden. Lediglich der Schwierigkeitsgrad variiert. Die Schmuckstücke, für die man mit dem Metallstrickliesel arbeitet und die auch Spezialwerkzeuge wie ein Ziehholz erfordern, erscheinen unterschiedlicher. Trotzdem auch hier gibt es viel ähnliches wie man bei "Brennholz" und "Astanhäger" schön sehen kann: an einen Strickschlauch (aus Metall) wird jeweils ein Stück Holz angehängt. Wirklich gut gefiel mir die Idee Perlen, Stoff oder Schmucksteine in den Metall-Strickschlauch einzuschieben. Dadurch ergeben sich sehr schöne Effekte und Schmuckstücke, die echte Unikate sind.

Die Arbeitsanleitungen sind durchdacht und die Objekte, die keine Metallstrickliesel erfordern, ließen sich gut nacharbeiten. Wobei ich die Anleitung für das Anschlagen der ersten Luftmasche beim Häkeln unnötig kompliziert fand. Leider besitze ich kein Metallstrickliesel, so dass ich kein Schmuckstück damit ausprobiert habe. Ich gehe aber davon aus, dass sich die Autorin dort genauso viel Mühe mit den Anleitungen gegeben hat, wie bei den leichteren Objekten. Allerdings fällt beim Durchlesen auf, dass sie hier Vorwissen voraussetzt. Das verwundert aber nicht, geht sie doch davon aus, dass man erst dann die schwierigeren Arbeiten beginnt, wenn man die einfacheren beherrscht.

In der Regel sind den Ketten, Ringen, Ohrringen und Armbändern eine Doppelseite gewidmet; auf einer Seite findet man immer das ganzseitige und aussagekräftige Foto, daneben dann die Arbeitsanleitung und am Blattrand in einem Extrakasten die Angaben, welche Technik (z.B. Holzstrickliesel) verwendet wird und sehr detaillierte Angaben zum benötigten Material. Das Symbol der Strickliesel gibt den Schwierigkeitsgrad an – von 1-3 ist alles dabei. Wobei die Arbeiten mit dem Metallstrickliesel, bis auf 2 Ausnahmen, immer dem höchsten Schwierigkeitsgrad angehören.


Aufmachung des Buches
Das Buch fällt durch sein edles Cover auf – auf schwarzem, glänzenden Grund prangt eine Kette aus Silberdraht mit kleinen bunten Schellen. Darüber wird dezent der Name der Autorin genannt, darunter ist der Titel mit Untertitel platziert. Die Ausstattung ist dem Buch angemessen – Hardcover, Fadenheftung und weißes, griffiges und stabiles Papier. Aufgelockert wird das Buch durch ganzseitige Zitate von Coco Chanel, die das Thema schön unterstreichen. Im Anhang finden sich ein kurzes Glossar, Literaturhinweise und die Listung der Bezugsquellen.


Fazit
Ein gelungenes Buch für alle, die ihren Schmuck gerne selbst anfertigen und / oder Kurse dazu anbieten. Einen Stern habe ich abgezogen, weil mir die vorgestellten Schmuckstücke zu oft zu gleich waren.


4 Sterne


Hinweise
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