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Geheimnisse und Intrigen im Schatten des Freiburger Münsters

Otto ist ein Stadtstreicher, der sein Holzwägelchen über den Münsterplatz zieht. Die Anlieger beobachten ihn mit einer Mischung aus Widerwillen und Mitleid. Doch als der Organist des Münsters einem mysteriösem Unfall zum Opfer fällt, rückt Otto in den Mittelpunkt des Interesses. Ein Journalist deckt Zusammenhänge auf, welche die Kirche lieber Verschweigen möchte. Es geht um ein Konkordat aus dem 19. Jahrhundert, das Erbe einer alten italienischen Adelsfamilie und die Frage: Wem gehört der Münsterplatz?
Die Antwort könnte Lebenswichtig sein. Nicht nur für Otto.

 

  Autor: Hef Buthe
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 11/2007
ISBN: 978-3-404-15783-9
Seitenzahl: 316 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der Journalist Gerd Krzcywanowski besichtigtt den historischen Münster und trifft auf den Organisten Professor Solvay. Dieser macht ihn auf den armen Otto aufmerksam, der täglich sein Essen auf dem Markt des Münsterplatzes zusammensucht. Der Professor ist überzeugt, dass Otto Unheil über die Stadt bringen wird.
Der plötzliche Tod des Professors rief den Journalisten auf den Plan, denn der Professor recherchierte an einer dem Münsterplatz wirtschaftlich umwälzende Frage:
Wem gehört der Münsterplatz wirklich?
Der Journalist wittert eine große Story, für die es sich lohnt, sein Leben zu riskieren. Nicht nur mehrere Pächter gewerblicher Räumlichkeiten um den Münster wären ruiniert und kommen als Mörder in Betracht. Auch die Kirche in Vertretung des Erzbischofs und Pater Lutz erheben Ansprüche auf die Besitztümer. Der Professor musste auf einen interessanten Punkt gestoßen sein, der seinen Tod Wert war.
Wer ist der Mörder des Professors? Warum sind das Wissen und der Besitz der Dokumente um die Besitzrechte des Münsterplatzes lebensgefährlich? Was hat der verwahrloste Krüppel Otto damit zu tun?
Als auch noch ein dem Journalisten lieb gewonnenes Mädchen entführt wird, gibt es nur einen Weg: Er muss den Entführer, den Mörder und das Mädchen finden.


Stil und Sprache
Wie schon in seinem ersten Roman „Das Erbe der Loge“ setzt Hef Buhte auf einen Journalisten, der einer großen Story auf der Spur ist. Er hätte hier keine neue Figur einsetzen müssen, sondern die Hauptfigur Peter Stösser aus dem „Erbe der Loge“ weiter ausbauen können.

Das Buch „Im Schatten des Münsters“ prägt der typisch direkte, rasante Schreibstil eines Hef Buthe. Seite um Seite kommt Spannung auf und man wird animiert, pausenlos der Story zu folgen.
Dennoch wünschte ich mir ab und zu eine Erholung, um gelesenes verarbeiten zu können. Doch Wichtiges wurde zur rechten Zeit wiederholt, sodass man auch wieder wusste, worauf sich spätere Erklärungen beziehen.
Wenn es um Hintergrundinformationen ging, kam an manchen Textstellen Sachbuchcharakter auf. Einen erzählerischen Schreibstil hätte ich in solchen Passagen bevorzugt.

Die Längen der Kapitel sind mir angenehm aufgefallen.

Auch in diesem Roman beweist Hef Buthe sein Können. Wie auch im „Erbe der Loge“ spürt man die intensive Recherche, die Liebe zur Story und seine langjährige Erfahrung als Journalist.


Figuren
Die Beziehungen der Figuren sind klar und nachvollziehbar dargestellt und warten mit Überraschungen auf.
Der Journalist selbst bleibt eine Weile ein Geheimnis. Erst im Laufe der Story zeigt er auch menschliche Wünsche nach Liebe und Partnerschaft. Er ist seiner Linie treu und geht einen direkten Weg. Dieser bleibt jedoch nicht ohne Folgen für ihn und seine Mitmenschen.
Alle Figuren sind glaubhaft in Szene gesetzt und ausgearbeitet.
Durch den rasanten Erzählstil jedoch, prägen sich wenige Figuren schlecht ein. So fällt es schwer, sich an manche zu erinnern und man muss zurückblättern.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in gut lesbarer Schrift gedruckt. Das Cover ist dem Thema entsprechend gestaltet und macht auf den ersten Blick neugierig. Der Widererkennungswert der Werke von Hef Buthe ist durch die ähnliche Covergestaltung seiner Romane gewährleistet. Das Buch passt im Regal zum Vorgänger.


Fazit
„Im Schatten des Münsters“ ist ein würdiger Nachfolger von Hef Buthes erstem Roman. Leider ist die Hauptfigur eine andere, was jedoch der Spannung keinen Abbruch tut. Der Aufbau und rasante Lesefluss lässt Spannung aufkommen. Für Krimi- und Thrillerfans sehr zu empfehlen.
Der Roman macht neugierig auf kommende Werke des Autors.


4 5 Sterne


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