Ich wünschte, es gäbe nur das Jetzt, nur diesen Augenblick – und keine Ewigkeit.
In Paris habe ich meine große Liebe gefunden. Vincent ist ein Freund, wie ich ihn mir immer erträumt habe. Trotz aller Zweifel und gegen alle Widerstände sind wir endlich zusammen. Und auch wenn das Schicksal nach uns greift wie ein dunkler Schatten, werde ich mit aller Macht um ihn kämpfen.
Originaltitel: Until I die |
Die Grundidee der Handlung
In Kates Leben scheint (vorerst) Ruhe eingekehrt zu sein. Sie ist mit Vincent zusammen und beide sind glücklich. Eine Sache belastet allerdings ihre Beziehung: Wie können sie auf Dauer zusammen glücklich sein, wenn es Vincent bestimmt ist wieder und wieder zu sterben, um dadurch andere zu retten? Außerdem gibt es seit dem Tod ihres Anführers wieder Aktivitäten der Numa, der Feinde der Revenants. Werden Kate und Vincent die Bewährungsproben meistern? Und welche Rolle spielen eigentlich die „Neuzugänge" bei den Revenants, Violette und Arthur? Es bleibt spannend! Ein turbulenter, rasanter, aber dennoch romantischer zweiter Teil der Trilogie!
Stil und Sprache
Die Autorin hat sich den wunderbaren Stil, der mich schon in Von der Nacht verzaubert überzeugen konnte, beibehalten. Aus Sicht von Kate, in erster Person, erlebt man alles hautnah mit, wobei ihre nicht ausgesprochenen Gedanken wieder in Kursivschrift gehalten sind. Auch wenn die Wahl der Perspektive beschränkt erscheint, ist sie dennoch sehr persönlich und gibt dem Leser vollen Zugang zu Kates Gefühls- und Gedankenwelt. Ist sie in Vincents Nähe, fühlt sie sich sichtlich wohl - und das merkt man.
Zu Beginn des Buches ist Kate gerade dabei Kampfübungen für eventuelle neue Numa-Aktivitäten zu vollziehen; die Ruhe vor dem Sturm. Dann bauen sich die Handlung und ebenso die Spannung langsam, aber solide auf. Neue Charaktere (Violette und Arthur) sowie neue Erkenntnisse (es ist die Rede von einem „Meister") tauchen auf. Lange werden die Numa nicht mehr auf sich warten lassen. Das Buch endet mit einer ungeahnten Wendung und einem extremen Cliffhanger.
Das Buch zeichnet sich – wie für ein Jugendbuch typisch – durch eine einfache und klare Sprache ohne allzu lange Sätze aus. Klar kommen auch wieder französische Begriffe vor, die man aber locker aus dem Kontext erschließen kann, sollten sie nicht verständlich sein. Ortschaften, aber auch Personen sind mit viel Liebe zum Detail gezeichnet, so dass man sich alles wunderbar vorstellen kann, als wäre man selbst dort. Anfangs braucht das Buch einen kurzen Moment, um in Gang zu kommen, nimmt dann rasant an Fahrt auf und endet mit einem Knall! Es ist fast unmöglich die Zeit abzuwarten, bis Band 3 endlich erscheinen wird.
Figuren
Im Zentrum stehen ganz klar wieder Kate und Vincent. Kate hat sich mittlerweile in Paris eingelebt und in Vincent ihre große Liebe gefunden. Diese Beziehung gestaltet sich nicht immer einfach, da Kate eine Sterbliche und Vincent ein (fast) unsterblicher Revenant ist. Zudem ist es sein Schicksal, immer wieder selbst sein Leben zu lassen, um das anderer zu retten. Kate wird altern, er theoretisch auch, so lange er den Drang unterdrückt zu sterben. Doch diese Todessehnsucht wird immer stärker und zehrt an Vincent. Kate zuliebe unterdrückt er sie. Aber wie lange wird das gut gehen? Kate fühlt sich sichtlich unwohl, dass Vincent so große Opfer bringt, das führt zu Konfliktpotential, auch zu kleineren Streitigkeiten, ihre Beziehung scheint sich dadurch jedoch nur noch zu festigen. Und dann taucht eine alte Prophezeiung auf, die neue Optionen bietet. Die Lösung?
Neben Vincent tauchen als „Stammbesetzung" wieder alle aus dem Clan auf, wie Charlotte, Jules, Ambrose. Daneben gibt es aber auch die Neuzugänge Violette und Arthur. Sie sind schon sehr lange Revenants und sehr erfahren, sie sollen Vincent und Co. im Kampf gegen die Numa unterstützen. Violette ist als 14-jährige gestorben und zum Revenant geworden, sie wirkt teils kindlich, manchmal etwas zickig und vollkommen undurchschaubar. Arthur war zu Lebzeiten und auch danach Violettes Gefährte. Er ist zurückhaltend und zeigt von Anfang an Kate gegenüber Antipathie, weil sie ein Mensch ist und nicht in die Gruppe gehört. Das gibt er auch offen zu, was ihn nicht sympathisch erscheinen lässt. Doch hat er unter seiner harten Schale vielleicht einen weichen Kern?
Alle Figuren, vor allem natürlich die beiden Protagonisten Kate und Vincent, sind absolut glaubwürdig und wirken dreidimensional. Alles, was sie fühlen, denken, tun, ist nachvollziehbar und authentisch. Die ganz eigene Mythologie um die Revenants wird wieder aufgegriffen und weitergesponnen. Eine Idee, die von Anfang an überzeugt!
Aufmachung des Buches
Das Buch ist - wie sein Vorgänger - gebunden mit Schutzumschlag, mit einem tiefroten Lesebändchen im Innern. Die Gestaltung ist definitiv an den ersten Band angelehnt und hat hohen Wiedererkennungswert. Farblich in rosa-/pink-Tönen gehalten, erkennt man im Zentrum eine schwarz-weiße Skizze eines Cafes. Drum herum ranken sich rote Rosen, ein kleiner Eifelturm thront im oberen Bereich. Das Cover ist zudem mit Sportlack veredelt, was einen tollen Glanzeffekt mit sich bringt. Die Aufmachung kann mich wieder vollkommen überzeugen und sticht ins Auge.
Fazit
Lieber Loewe-Verlag, wo bleibt Band 3? Paris, die Stadt der Revenants, Vincent und Kate haben mich wieder in ihrem Bann. Das offene Ende lässt mich nach der Auflösung lechzen, bitte ganz schnell übersetzen!
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Von der Nacht verzaubert