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"Da explodiert der Gaumen vor Glück, so viel Geschmack ist da drin"

Knackiges Gemüse, duftende Kräuter und aromatische Gewürze spielen die Hauptrolle in Tim Mälzers "Greenbox" - inspiriert von der Vielfalt und dem saisonalen Reichtum einer reinen Gemüseküche.
Mit seinen grünen Rezepten eröffnet Tim Mälzer neue Geschmackswelten und liefert kreative Ideen für eine alltagstaugliche, überraschende und raffinierte Küche, die auch Gäste fleischlos glücklich macht – eine Küche, in der es an nichts fehlt:

  • frisches Gemüse
  • Salate
  • Früchte
  • aromatische Kräuter und Gewürze
  • knusprige Brösel – und Salsamischungen
  • intensive Kräuterpasten
  • aromatische Saucen

Eine Geschmacksschule, die rund ums Jahr immer wieder zum Kochen, Lesen, Nachschlagen und Weiterkochen inspiriert.

 

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Autor: Tim Mälzer
Verlag: Mosaik Verlag
Erschienen: 16. Oktober 2012
ISBN: 978-3-442-39243-8
Seitenzahl: 272 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
TV-Koch, Restaurantbetreiber und Kochbuchautor Tim Mälzer stand für mich bisher nicht für vegetarische Küche. Bei seinem Namen dachte ich bisher immer zuerst an Fleisch, das hat sich nun nach der Lektüre dieses Buches geändert. Jetzt denke ich Gemüse gleich mit. Dennoch wendet sich der Autor nicht primär an Vegetarier, sondern an Allesesser, die vor allem am Genuss, sprich Geschmack, interessiert sind, und so ist dieses Buch auch kein "gesundes". Missionarisches sucht man vergebens und das empfinde ich als sehr angenehm. In seinem Vorwort nennt Mälzer "Anfänger, Angeber und Experten" als Zielgruppe. Angeber und Experten kommen definitiv auf ihre Kosten, Anfänger nur, wenn sie die Grundtechniken beherrschen. Darüber hinaus wird Selbstverständliches wie z.B.waschen und putzen des Gemüses nicht durchgehend erwähnt. Auch die Angaben, für wieviele Personen das Rezept gedacht ist, ist etwas undurchsichtig. Keine Personenangaben finden sich bei Rezepten, die unter ein "Oberthema" (z.B. "3x kullern die Erbsen" oder "Vier Knollen für Eilige: Kartoffeln"), fallen. Andererseits wird grade Anfängern einiges geboten: Warenkunde, benötigte Küchenausstattung, Tipps und Tricks, Zubereitungszeiten, Schritt für Schritt-Anleitungen, sowie Abwandlungen der Gerichte. Am Wichtigsten finde ich aber, dass er im Vorwort betont, dass man sich nicht sklavisch an die Zutatenliste halten muss, dass z.B. statt Sherryessig auch ein Weinessig verwendet werden kann, sofern nur ein solcher vorhanden.

Das Buch "mit ohne Fleisch" stellt Gerichte vor, deren Hauptdarsteller in der Tat Gemüse ist. Und – ganz wichtig – das alleine sättigt, da verspricht Mälzer nicht zuviel. Doch was kommt nun wirklich auf den Tisch? Das kann man nicht so einfach beantworten, denn eine übersichtliche Sortierung, wie man sie von Kochbüchern gewohnt ist, gibt es hier nicht. Da wird Traditionelles, wie z.B. Erbsensuppe, mit Internationalem und Exotischem kunterbunt durcheinandergewürfelt; Vorspeise, Hauptgericht und Imbiss ebenso. Von herzhaft bis ausgefallen ist alles dabei. Suppen, Salate, Eintöpfe, Tartes und Pasta, Risotto und die gemüsige Variante des Sonntagsbratens –  für jeden Geschmack und Anlass lässt sich ein Gericht finden. Ein Feuerwerk der Ideen und man ist immer gespannt, was er auf der nächsten Seite präsentiert. Da verzeiht man ihm auch die Unordnung. Zum Glück gibt es ein sehr ausführliches Register (mehr dazu bei  "Aufmachung"). Zum Lesevergnügen trägt sein schnoddriger Stil bei, der von humorig bis selbstkritisch reicht.

Die Zutatenliste lässt keine Wünsche offen und passt logisch hervorragend zu den gut nachvollziehbaren Arbeitsanweisungen. Die angegebene Zubereitungszeit berücksichtigt Wartezeiten, was ich als sehr positiv empfinde. Beim Nachkochen bemerkte ich allerdings, dass man sich grade als Anfänger doch etwas mehr Zeit nehmen sollte. Je nach Saison sind die meisten Zutaten überall zu bekommen, wer allerdings keinen gut sortierten Supermarkt in der Nähe hat, muss mal zu einem Großeinkauf starten, gerade was die oft benutzten Öle und Essige angeht, oder Zutaten wie geräucherten Knoblauch, wobei fairerweise gesagt werden muss, dass er Alternativen angibt und auch ein Rezept zur Herstellung des geräucherten Knoblauchs in Petto hat. Hier muss man etwas vorausschauend vorgehen.
Die Gerichte, die ich ausprobiert habe fanden meine volle Zustimmung, sowie die meiner Testesser. Ein wirkliches Geschmackserlebnis, das ich so nicht erwartet hatte, obwohl Mälzer es seinen Lesern schon im Vorwort ankündigt. Und ganz sicher werde ich noch einiges ausprobieren.

Last but not least noch ein Wort zu den tollen Fotos: sie wirken ganz natürlich, ganz anders als die sonstigen durchgestylten Foodfotografien. Und – sehr wichtig – sie machen Appetit. Nach dem Durchblättern steht man hungrig auf und hat Lust, eines der Gerichte nachzukochen. Ergänzt wird das Kochbuch durch Impressionen der mallorquinischen Landschaft und Bilder vom Autor, seinen Mitarbeitern, den Hunden Erna und Tilly, sowie dem Schwein Boris, das sich auf der letzten Seite ganz artig bedankt fürs Lesen.


Aufmachung des Buches
Dieses Buch hat Gewicht und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, dafür sorgen ein stabiler Einband und griffiges, festes Papier. Das Cover ist der Hingucker schlechthin, auf jedem Büchertisch erkennt man es sofort, da es ganz auf Kontraste setzt. Die vier Farben – Limonengrün, Schwarz, Purpurot und Weiß – wurden von den Machern sehr gekonnt eingesetzt. Mittig platziert fällt die "Greenbox" auf dem schwarzen Grund sofort auf, und auch der Titel ist nicht zu übersehen. Ein roter Leinenrücken sowie die 2 Lesebändchen fügen sich wunderbar in das Farbkonzept ein. Die gekonnten Kritzeleien, die man schon auf dem Cover findet, zieren auch die Vorsatzblätter und setzen sich im Rezeptteil fort. Sie verleihen dem Kochbuch eine Leichtigkeit, mit der ich nicht gerechnet habe. Das Layout zeichnet sich durch eine wunderbare Vielfalt aus und eignet sich auch zum bloßen Schwelgen in Bildern, Hintergründen, Farben und vielem mehr, das ich hier gar nicht in der gebotenen Kürze beschreiben kann.

Angesichts des Trends, am Register zu sparen, zeichnet sich Mälzers Buch durch gleich mehrere aus: alphabetisches Register, Sortierungen nach Zubereitungszeit, nach Gemüsesorten und nach Jahreszeiten lassen kaum noch Wünsche offen. Aber der Autor setzt noch eins drauf und gibt sowohl Rezepte mit einer einfachen Zubereitung, als auch für Gäste an. Vielleicht liegt es an dieser Vielfalt, dass ich nicht genug bekommen kann und mir noch eine Aufzählung nach Vorspeise / Imbiss und Hauptgericht gewünscht hätte.


Fazit
Die "Greenbox" ist keine Fleischersatzküche, sondern etwas ganz eigenes und ragt aus den vielen Kochbüchern zum Thema "Kochen ohne Fleisch" heraus. Man spürt, dass der Verfasser und sein Team mit Leidenschaft am Werk sind, und diese Leidenschaft überträgt sich auch auf die Leser – das reine Lese-und Kochvergnügen!


5 Sterne


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