Jede Reise steckt voller Gefahren ...
Robert ist nicht gerade traurig, dass die Ferien zu Ende sind und er das Haus seines Vaters und seiner unsympathischen Stiefmutter hinter sich lassen und wieder ins Internat fahren kann. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass die erste Zugfahrt seines Lebens, die er ganz alleine unternimmt, so unheimlich werden würde. Denn plötzlich bleibt der Zug vor einem dunklen Tunnel stehen. Die anderen Reisenden in seinem Abteil scheinen alle merkwürdig tief zu schlafen. Nur eine Dame in weiß ist wach. Um sich und Robert die Wartezeit zu verkürzen, fängt sie an zu erzählen. Geschichten, die man normalerweise keinem Kind erzählen würde.
Originaltitel: Tales of Terror from the Tunnel's Mouth Autor: Chris Priestley Übersetzer: Beatrice Howeg Sprecher: Katja Brügger Verlag: audiolino Erschienen: 19.10.2012 ISBN: 978-3-86737-149-0 Spieldauer: 238 Minuten, 3 CDs Altersempfehlung: ab 12 Jahre |
Die Grundidee der Handlung
Robert macht sich auf den Weg zurück ins Internat, endlich weg von seiner Stiefmutter, mit der er nicht sonderlich gut zurecht kommt. Diese hat kurz vor der Abfahrt des Zugs, mit dem Robert seine Reise allein antreten wird, eine Vorahnung von Gefahr, der Junge schenkt dieser jedoch keinerlei Beachtung. Während der Fahrt gesellen sich weitere Passagiere in sein Abteil, darunter auch eine Frau in Weiß, die ihm zahlreiche Gruselgeschichten erzählt ...
Wie schon in "Onkel Montagues Schauergeschichten" und "Schauergeschichten vom Schwarzen Schiff" warten herrlich gruselige Kurzgeschichten darauf, den Hörern eine Gänsehaut über den Körper zu jagen. Teilweise fehlt ihnen jedoch das gewisse Etwas von "Onkel Montagues Schauergeschichten", sind selten auch ein wenig vorhersehbar, meist aber überraschend und mit einer gruseligen Wendung versehen.
Darstellung des Hörbuchs
Obwohl aus der Sicht der männlichen Hauptfigur Robert erzählt, hat sich der Verlag für eine Sprecherin entschieden, was zunächst durchaus für Verwirrung sorgen kann - zumindest ich dachte zunächst, dass ein Mädchen die Geschichte erzählen würde. Doch schon bald sind die Sequenzen mit Robert im Zug lediglich das Bindeglied zwischen den Gruselgeschichten, die ihm eine Dame in Weiß erzählt, sodass dieser Aspekt deutlich an Gewicht verliert und man vollends in das Hörbuch eintauchen kann.
Katja Brügger hat eine klare, angenehme Erzählstimme, deren Tonlage ein wenig an Katharina Thalbach erinnert und ebenso geeignet für diese Art der Erzählungen ist. Sie liest betonend und stattet die einzelnen Figuren mit einer eigenen Stimmfärbung aus, ja selbst das Alter ist den Figuren anzuhören - ob jung und ungestüm oder alt und knarrend. Die Sprecherin sorgt für atmosphärische Dichte, ebenso wie die zu den Geschichten passenden musikalischen Einspielungen bzw. Geräusche, die die einzelnen Passagen voneinander abgrenzen.
Aufmachung des Hörbuchs
Das Digipack ist ansprechend und passend zum gruseligen Inhalt der CDs gestaltet, der Karton fällt auch recht stabil aus, neigt aber dennoch dazu, rund um die vorgefalzten Linien zu zerknicken. Das Booklet wurde vorne eingeklebt und bietet Informationen zu Autor und Sprecherin, den vorangegangenen Schauergeschichten des Autors sowie zur Schauerliteratur im Allgemeinen.
Fazit
Gruselige Kurzgeschichten, wunderbar erzählt von Katja Brügger, sorgen für kurzweiliges Hörvergnügen und insbesondere in den dunklen Wintermonaten für eine knisternde Atmosphäre. Für Zartbesaitete der angesprochenen Zielgruppe (ab 12 Jahre) mag es stellenweise schon ein wenig zu schaurig sein, alle anderen werden ihren Spaß haben.
Hinweise
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