Luc Orient, der franko-belgische Flash Gordon ist endlich zurück! Über 40 Jahre nach seiner Erfindung durch den hervorragenden Szenaristen Greg und den brillianten Zeichner Eddy Paape erscheint der Science-Fiction-Klassiker in dieser umfangreichen Gesamtausgabe bei der Ehapa Comic Collection.
Die Abenteuer um den galanten Physiker Luc Orient, Professor Kala, seine Assistentin Lora und ihren Gegenspieler Professor Argos sind sorgfältig aufbereitet und mit umfangreichen redaktionellen Zusatzinfos versehen, die auch auf die deutsche Veröffentlichung der spannenden Serie eingehen.
Originaltitel: Luc Orient: Intégrale T1 |
Die Grundidee der Handlung
Luc Orient, Professor Kala und seine bezaubernde Assistentin Lora brechen zu einer Expediton in das Tal von Sher-Dhang auf. Dort wurde ein bisher unbekanntes Mineral gefunden, um dessen Existenz sich viele Mythen und Legenden ranken. Es heißt, es werde von einem Feuerdrachen bewacht. Die Gesteinsbrocken werden "Die verbotenen Steine" genannt, und ein unheimliches Leuchten geht von ihnen aus. Sie senden eine starke Strahlung aus, die für Menschen sofort tödlich ist. Auch Professor Argos erfährt von der Entdeckung dieses wertvollen, seltenen Gesteins und versucht, es mit Hilfe seines gewaltätigen Handlangers Toro in seinen Besitz zu bringen. Ein spannender Wettlauf beginnt....
Die vier Einzelalben, die in dieser Gesamtausgabe zusammengefasst wurden, erzählen eine fortlaufende Geschichte. Luc Orient, Professor Kala und Lora bestehen vielerlei Abenteuer und landen schließlich gar auf einem anderen Planeten. Mehr möchte ich hier aber nicht verraten, denn der überaus spannend erzählten Geschichte würde das einen guten Teil ihres Reizes nehmen. Das Artwork ist für die damalige Zeit ungemein detailliert und die Flora und Fauna sind sehr phantasievoll dargestellt. Die Farbgebung ist zum Teil in sehr ungewöhnlichen Farben gehalten und wartet mit dem typischen Style der 60er und 70er Jahre auf.
Folgende Geschichten sind enthalten:
Die Feuerdrachen („Les dragons de feu“)
Die gefrorenen Sonnen ("Des soleils de glace")
Der Herrscher von Terango („Le maître de Terango“)
Der Planet der Angst („La planète de l'angoisse“)
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das Artwork von Eddy Paape verströmt viel Retro-Flair. Auffällig ist, dass die Panels sehr detailreich sind. Sowohl die Figuren, als auch deren Umgebung wurden mit sehr viel Sorgfalt dargestellt. Die Linienführung ist sehr exakt und genau. Als nächstes fällt die etwas schrille Farbgebung der Panels ins Auge. Klare, leuchtende Farbtöne. Auf die Verwendung von Erdfarben oder gedeckte Töne wird verzichtet. Im Dschungel werden die Darstellungen dann fast schon psychedelisch bunt: Violett, türkis und rot belaubte Bäume, grell leuchtende Blüten in den bizarrsten Formen... Die gesamte Vegetation ist fremdartig und von filigraner Anmut, beinahe wie die Pflanzen in einem japanischen Garten. Höhlensysteme, übervoll von Tropfsteinen, die hellviolett, sienna und helltürkis koloriert sind... eine völlig fremdartig wirkende Welt. Warum das so ist, erfährt man in der Handlung. Somit wird auch geklärt, warum die ganze Umgebung aussieht, als hätte man sich eine ordentliche Dosis an halluzinogenen Drogen eingeworfen.
Als Luc Orient dann gar auf einem fremden Planeten ist, ist dann sowieso die gesamte Umgebung völlig exotisch und fremdartig. Die ausserirdische Rasse besitzt eine silberweise Haut, welche ihnen ein Aussehen verleiht, als bestünden sie aus Metall. Manschettenartige Gebilde an Ellbogen und Knie tun ihr übriges, um diesen Eindruck noch zu verstärken. Diese Andersartigkeit zog Paape so konsequent durch, das sie trotz einiger Befremdlichkeiten authentisch wirkt.
Aufmachung des Comics
Der gebundene Comic kommt mit seinen 192 Seiten überraschend schlank daher. Das liegt insbesondere an dem glatten, seidenmatt glänzenden Papier, welches hier Verwendung gefunden hat. Dieses ist relativ dünn, fühlt sich aber gleichzeitig sehr reißfest an. Die Farben kommen auf dem hochweißen Papier sehr klar und leuchtend rüber, und der Druck ist sehr scharf und kontrastreich. Der als sehr umfangreich beworbene redaktionelle Teil erstreckt sich lediglich über fünf Seiten und liefert kaum Hintergrundinformationen, denn der meiste Platz wurde für Bilder und Fotografien verwendet. Verglichen mit der üppig ausgestatten "Jeff Jordan Gesamtausgabe" wirkt diese hier etwas spartanisch. Dafür bekommt man hier Geschichten satt und das zu einem überaus fairen Preis.
Fazit
Für Liebhaber von Science-Fiction-Romanen in der Traditon von Flash Gordon oder Perry Rhodan ist dieser Comic absolute Pflicht. Eine herrvoragend ausgearbeitete Story, die spannend und packend inszeniert ist. Die Bilder wirken ein wenig Retro, aber das sind sie ja schließlich auch. Auch Liebhaber von Abenteurgeschichten á la Indiana Jones kommen hier auf ihre Kosten. Ein absoluter Klassiker in einer genialen Ausgabe. Zugreifen!
Hinweise
Rezension von Thomas
Herzlichen Dank an Ehapa Comic Collections für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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