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„Land! Land!", war plötzlich zu hören. Sie stürzten auf die andere Seite des Schiffs. Ein Matrose wies mit dem Finger auf eine feine Linie am Horizont. „Eine Insel!", rief Flavia aufgeregt. „Laluk", ertönte die tiefe Stimme von Kapitän Blunt, der sich zu ihnen gesellt hatte. Wie ein Echo kam vom Himmel ein Schrei: „La-luk! La-luk!"

Die Schneegänse zogen lärmend herbei. Sie glitten über die „Samantha" hinweg, stießen aufs Meer hinab und stiegen wieder auf, bevor sie in perfekter Formation auf das Land zuflogen. „Dorthin wollten sie uns also führen", murmelte Flavia. „Aber warum?".

 

Oceania_03 

Originaltitel: OCEANIA. Sur les Ailes du Vent
Autor: Hélène Montardre
Übersetzer: Anke Baumgartner
Verlag: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH
Erschienen:  8. August 2011
ISBN: 978-3440122341
Seitenzahl: 360 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Noémie, Tommy, Chris, Amalia und die anderen warten in New York sehnsüchtig auf die Rückkehr der „Samantha" mit Flavia und Kapitän Blunt. Während des Wartens empfangen sie mit einem modernen Gerät geheime Nachrichten einer kleinen Insel im Pazifik mit dem sonderbaren Namen Laluk. Immer wieder ist von Oceania die Rede, einem streng geheimen Forschungsprojekt, an dem auch Flavias Eltern Marc und Eva beteiligt waren. Sind die beiden am Ende vom Uranus-Konzern entführt worden, damit dieser ihre Erkenntnisse in seine Gewalt bringen kann? Während in Amerika immer düstere Details zu Tage kommen, schippern Flavia und Kapitän Blunt immer weiter abseits von New York, da die Strömung ein Landen unmöglich macht. Wird sich im dritten Teil alles aufklären und werden sich Flavia und Chris endlich wiedersehen?


Stil und Sprache
Es wird – wie schon bei beiden Vorgängern - die dritte Person als Perspektive gewählt und dabei vorwiegend aus Sicht der beiden Protagonisten Chris und Flavia erzählt. Aber auch andere Figuren wie Noémie oder Tommy kommen zu Wort. Es gibt wieder zwei parallele Handlungsstänge. So verfolgt man einerseits Flavia auf ihrer gefährlichen Reise zu See, andererseits die Daheimgebliebenen, die geheime Botschaften mit einem Empfänger bekommen. Auch sie wollen sich aufmachen, um herauszufinden, was die kleine Pazifikinsel verbirgt. Anfangs trifft Noémie ihren Bruder Benjamin in New York wieder, der sich zur Forschungsstation am Nordpol begeben hatte. Er hat viel zu erzählen und das macht den Leser neugierig auf den weiteren Fortgang der Handlung. Gleichzeitig hofft und bangt man mit Flavia, dass das Schiff heil die Insel erreichen wird. Spannung zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch und gerät nur an wenigen Stellen ins Stocken.

In 74 kurzen, fast atemlosen Kapiteln beginnt eine irre Reise quer über die Ozeane, immer das Ziel vor Augen, die Insel Laluk zu erreichen. Mit einfacher, gut verständlicher und flüssiger Sprache bietet das Buch eine spannende Geschichte, die gleichzeitig wertvolle Botschaften vermittelt und den Sinn schärft, auch mal an die Umwelt zu denken. Wird es ein Happy End für alle Beteiligten geben?


Figuren
Der Figurenkomplex hat sich seit dem zweiten Band nicht wesentlich verändert. Flavia, eine junge mutige Französin, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihre Welt - vor allem Umwelt - zu retten und dabei ihr Leben wieder und wieder aufs Spiel setzt, hat herausgefunden, dass sie eine Zwillingsschwester (Amalia) und sogar einen kleinen Bruder (Henri) hat. Ihr Großvater hat ihr dies zum eigenen Schutz verheimlicht. Chris, Flavias große Liebe, ist anfangs noch in New York und macht sich richtig Sorgen um seine Liebste. So sehr, dass er mit anderen zusammen in ein Flugzeug steigt und sich auf den Weg zu jener ominösen Insel macht, wo sie Flavia vermuten. Die Liebe der beiden geht weit über Meere hinaus! Auch Tommy, Noémie, die Wissenschaftler und alle anderen Bekannten sind wieder mit dabei. Werden sie auch Flavias scheinbar verschollene Eltern Marc und Eva finden?

Alle Figuren - allen voran natürlich die Protagonisten Chris und Flavia - werden glaubhaft und überzeugend dargestellt und wirken absolut dreidimensional. Alles, was sie tun, wirkt nachvollziehbar und man kann sich gut in sie hineinversetzen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist innen komplett schwarz und hat einen Schutzumschlag. Gestalterisch ist auch hier eine eindeutige Reihenzugehörigkeit zu erkennen. Das Cover ist diesmal in einem warmen Rot bis Braun gehalten; über einer Meereslandschaft mit einem Felsen, auf dem eine Frau steht, erkennt man wieder das lockige Mädchen. Ebenso finden sich die Vögel in Spotlack auf der Front- und Rückseite des Buches wieder. Auch hier ist die Aufmachung sehr gelungen und passt zum Inhalt des Buches.


Fazit
Die Saga um die Geheimnisse von Oceania geht zu Ende. Ich hoffe, dass die Botschaft aber dennoch erhalten bleibt. Ein aktuelles und wichtiges Thema, das in Zukunft auf keinen Fall vergessen werden darf, ist hier in eine spannende Geschichte verpackt. Super!


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
Band 1: Die Prophezeiung
Band 2: Weißer Horizont

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