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Ein Fluch, eine grenzenlose Liebe und Magie.
Seit Jahrzehnten erträgt Samuel seine verfluchte Existenz. Einst hatte er in seiner Verzweiflung dem Werben des Teufels nachgegeben, der ihn in den Selbstmord lockte. Doch der Schicksalsgöttin Moira, die andere Pläne mit Samuel hatte, gelang ein Handel mit Satan und sie schickte Samuel zurück ins Leben.
Aber alles hat seinen Preis - einen Preis, den Samuel jeden Tag bezahlen muss.
Helena ahnt nicht, wie sehr das zufällige Zusammentreffen mit Samuel ihr Leben verändern wird. Als Nachfahrin einer alten Hexenzunft spürt sie, dass Samuel ihr etwas verheimlicht. Doch so sehr er sich sträubt, Helena gibt so schnell nicht auf. Für ihre Liebe zu Samuel ist sie bereit zu kämpfen, auch wenn der Gegner eine unbekannte Größe darstellt.
Sinnlich, stark und magisch. Ein Roman über Liebe und Schicksal, der unter die Haut geht.

 

 

Autor: Jennifer Benkau
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: Dezember 2010
ISBN: 978-3-941547-11-7
Seitenzahl: 217 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Es sollte ein Neuanfang für Helena werden. Neue Stadt, neues Glück! Doch gleich an ihrem ersten Abend weicht die Vorfreude auf eine gute Zeit dem blanken Entsetzen, als sich ein Fremder vor ihren Augen halb nackt von einer Eisenbahnbrücke in den sicheren Tod stürzt. Für die junge Frau eine Tragödie, für Samuel ein Selbstmord von vielen, die sein Dasein seit jeher begleiten. Einst traf er eine falsche Entscheidung. Die Folgen bekommt er noch heute allabendlich zu spüren. Seine Seele verlässt den Körper, der in lodernden Flammen vergeht. Morgens schließt sich der Kreis mit einer schmerzenden Wiedergeburt. Das Pendant zum Phoenix aus der Asche – sein persönlicher Fluch für die Ewigkeit! Seit einhunderteinundzwanzig Jahren …
Gut zwei Wochen darauf kreuzen sich ihre Wege erneut. Helena hat sich gut in ihrem neuen Job im Freiburger Notenhaus eingefunden, als plötzlich der tot geglaubte Samuel das Musikgeschäft betritt. Kurzzeitig blitzt Erkennen auf, doch der Lieferant antiker Musikinstrumente besteht auf einer Verwechslung und geht seiner Wege. Weder ihm noch ihr gehen die Erinnerungen an jenen Abend und aneinander aus dem Kopf. Ein weiterer Mann weckt Helenas Interesse. Sie sieht ihn auf einem Mittelalter-Event. Er wirkt mysteriös und doch vertraut. Zwei Optionen, beide scheinen aussichtslos. Bis ihr Samuel vermeintlich rein zufällig auf dem Heimweg begegnet und damit eine wahre Flut von Emotionen entfacht. Die beiden kommen sich näher, Vertrauen wächst. Doch ihr Beisammensein birgt auch Gefahren, die Samuel Helena nicht zumuten möchte. Und dann wären da noch Georg, der sich nicht ohne weiteres abschütteln lässt, und die allabendliche Erfüllung des Fluchs …


Stil und Sprache
Mit ihrem Debüt „Nybbas Träume“, dem Auftakt zur Trilogie „Schattendämonen“, fasste Jennifer Benkau auf Anhieb Fuß in der Deutschen Literaturszene. Noch bevor der zweite Band der Serie das Licht der Welt erblickt, präsentiert sie ihrer Leserschaft mit „Phoenixfluch“ einen in sich abgeschlossenen Roman der paranormalen Romantik, der nicht nur die Wartezeit erheblich verkürzt, sondern ganz nebenbei beweist, wie viel kreatives Potenzial die Autorin mit sich bringt.
„Phoenixfluch“ setzt in erster Linie auf das Zusammenspiel von Liebe und Magie. Fünfundzwanzig Kapitel in dritter Person Singular beschreiben das Schicksal zweier Seelen, die über steinige Wege schließlich doch zueinander finden. Dargestellt wird das Geschehen aus wechselnden Perspektiven. Sowohl Helena Sanders als auch Samuel Maleiner gewähren dem Leser Einblick in ihre Gedankenwelten. Handlungen und Emotionen der beiden Hauptfiguren lassen sich mühelos verfolgen.
Schon zu Beginn lässt Jennifer Benkau ihr Feingefühl für Atmosphäre erkennen. Ein dramatisches Szenario bei Wind und Wetter bietet einen gelungenen Einstieg in eine schicksalsträchtige Geschichte. Ein Suizid, unter normalen Umständen eine ernste Angelegenheit, bekommt im vorliegenden Roman eine weit reichende Bedeutung. Die Autorin greift die Thematik des Phoenix´ aus der Asche auf, ergänzt sie auf ihre ganz eigene Weise und webt ergreifende Momente darum herum. Rückblenden auf vergangene Vorkommnisse liefern erklärende Hintergründe. Schuld und Sühne erhalten tragende Rollen, Leid und Schmerz berühren.
Jennifer Benkau erfasst Historie und Zeitgeist, die der Handlung zusätzliche Authentizität verleihen. Mit Spannung und unerwarteten Wendungen überrascht sie, mit actionreichen Szenen bringt sie Bewegung ins Geschehen. “Phoenixfluch” ist ein gelungener Roman, der dank flüssigem Stil und unkomplizierter Sprache hervorragend unterhält.


Figuren
Der Fokus liegt in „Phoenixfluch“ auf Helena und Samuel, beide besonders in Wesen und Art. Die junge Frau, geboren in einem Biene-Maja-Kinderplantschbecken, entstammt einer Linie von Hexen, erhält durch visionäre Phantasmen Ahnungen der Zukunft und kann Geister oder Schatten Verstorbener sehen. Doch ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten kehrte sie den Rücken, nachdem sie der Magie zu wenig Aufmerksamkeit widmete und Warnungen ignorierte, die womöglich den Tod ihrer Freundin Nikki hätten verhindern können. Lediglich ein Beutelchen mit Knochen ist nach wie vor ihr Begleiter. Ebenso wie die kaffeebraune Staffordshire Hündin mit dem bezeichnenden Namen Cat. Arrogant, herrisch, beherrscht von Misstrauen und Eifersucht, dennoch eine treue Freundin in allen Lebenslagen. Auch Samuel blickt auf einen dunklen Moment seines Lebens zurück. In einer kalten Winternacht anno 1888 verlor er seine geliebte Frau Elisabeth, der die Geburt ihres gemeinsamen Sohnes Leonard zu sehr zusetzte. Schmerz und Verzweiflung trieben ihn in den Freitod. Teufel und Schicksal buhlten fortan um seine Seele. Während der Teufel den vermeintlich stärkeren Teil Samuels erhielt - Wut, Hass und Zorn - sandte das Schicksal, in Gestalt des Mädchens Moira, Samuel mit einem wiederkehrenden Albtraum zurück auf Erden. Jede Nacht ist er gezwungen, seinem Leben ein Ende zu setzen, um in Flammen zu verglühen und am frühen Morgen aus Asche aufzuerstehen.
Beide fühlen sich stark zueinander hingezogen, hegen dennoch Zweifel an der gemeinsamen Zukunft.
Jennifer Benkau beschreibt ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehbar. Ihre Emotionen wirken sehr intensiv. Mit Nebenrollen wie der redseligen Kollegin Stefanie Maler und dem homosexuellen Chef Toni Samucca, Moira, optisch ein zehnjähriges Mädchen voller Liebreiz, tatsächlich jedoch beträchtlichen Alters mit einer großen Portion Eigensinn, dem mysteriösen Georg, dem man eher Angst als Zutrauen entgegenbringt, Claire Gerold, einer englischen Lady und Wiedergängerin, und einem lange Zeit nicht fassbaren Dämon erhält die Geschichte wertvolle Akzente. Die Autorin gibt sich große Mühe, auch ihnen einen eindrucksvollen Auftritt zu ermöglichen.


Aufmachung des Buches
“Phoenixfluch” erscheint als großformatige Broschur im Sieben Verlag. Die Umschlaggestaltung stammt von Andrea Gunschera, die sich ebenfalls als Autorin einen Namen machte. Das Covermotiv ist eine wahre Pracht! In intensiv leuchtender Farbexplosion beherrscht ein Phoenix das Bild. Im Hintergrund ist ein attraktiver Mann mit nacktem Oberkörper zu sehen. Der Romantitel in geschwungenen, roten Buchstaben ist mit züngelnden Flammen verziert.
Rückseitig erhält der Leser einen viel versprechenden Einblick in die Geschichte um Helena und Samuel. Als Bonbon beginnt jedes Kapitel mit einem Zitat, das dem Inhalt gerecht wird. Kleine Szenentrenner schmücken den Text. Papier und Druck sind einwandfrei. Lediglich die sehr kleine Schrift bereitet gegebenenfalls Mühe bei der Lektüre.


Fazit
“Phoenixfluch” bietet Spuk, Spannung und jede Menge Herzschmerz. Jennifer Benkau überzeugt mit melancholischer Atmosphäre, fesselnden Emotionen und überraschenden Wendungen. Vielfältige Charaktere und interessante Handlungsstränge in Vergangenheit und Gegenwart nehmen den Leser für sich ein. Trotz aller Tragik sorgen Wortwitz und Ironie für amüsanten Lesespaß.



Hinweise
Rezension von Patricia Merkel
Herzlichen Dank an den Sieben-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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