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Drei sehr unterschiedliche Helden begeben sich auf die Suche nach den Gebeinen des sagenumwobenen Zauberers Yarlig. Denn dem Besitzer der heiligen Reliquie winken auch dessen magische Kräfte. Während der Zwerg (und Ex-König) Sadwin auf Rache sinnt und sein Reich zurückgewinnen will, giert Laam, die Halbelfe, vor allem nach Reichtum. Frozen, der Oger und letzter Überlebender seiner Rasse hingegen hofft auf Antworten ... 

 

Das_Reich_Sienn_2 

Originaltitel: LES TERRES DE SIENN: LE SOUFFLE D´ABSYNTHE 
Autor: Jean-Luc Istin und Nicholas Pona
Übersetzer: Monja Reichert
Illustration: Francois Gomes; Farben: Stambecco
Verlag: Splitter
Erschienen: Aprile 2010
ISBN: 978-3-86869-095-8
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Mehrere Parteien machen sich auf die Suche nach den Gebeinen eines einst mächtigen Magiers. Auf den, der sie besitzt, soll diese gewaltige Macht übergehen ...

Das Schlimme an dieser recht banalen Geschichte ist, dass der Weg zum mächtigen Artefakt auch nicht gerade mit interessanten Begebenheiten gepflastert ist. Dabei sollte bei Geschichten dieser Art doch der Weg das Ziel sein. In diesem ist es leider nicht so. Die wenigen Dinge, die in diesem Band passieren, kann man an einer Hand aufzählen. Kein einziges dieser Ereignisse bot auch nur annähernd gute Unterhaltung. Was bleibt, ist eine höchst durchschnittliche Story, die mit wunderbaren Bilden visualisiert wird. Francois Gomes liefert ein wunderschönes Artwork ab, welches lediglich ein wenig zu gewaltverliebt ist. Ansonsten kann man daran wirklich nichts aussetzen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Francois Gomes, ein noch recht unbekannter Illustrator, ist ein Name, den man sich merken sollte. Er bringt wunderschöne Bilder zu Papier, die denen von Guy Michel stilistisch sehr ähnlich sind.

Inbesondere die landschaftlichen Darstellungen sind geradezu herrlich idyllisch. Schauen Sie sich mal die Leseprobe an, gleich auf der ersten Seite wird klar, was ich meine. Dort zu sehen ist ein verträumtes Tal, in das von allen Seiten Wasserfälle hinabdonnern. Der Fantasykenner denkt hier natürlich sofort an Rivendell und um einen ganz ähnlichen Ort handelt es sich hier tatsächlich. Es ist die Höhle der Heiler. Mit Hilfe von Heiligem Ton werden hier Krankheiten aller Art behandelt und gerdezu wahre Wunder vollbracht. Die Landschaftsdarstellung überzeugen mit vielen feingliedrigen Details. Die Farbgebung von Stambecco, mit weich abgestuften Farbverläufen und sehr stimmigen Farbtönen, rundet die verträumte Atmosphäre perfekt ab. Alle Details sind mit sehr dünnen Linien dargestellt. 

Die Figuren sind hingegen oft mit vergleichsweise dicken schwarzen Linien umrandet. Sie werden dadurch optisch stark in den Vordergrund gerückt. Details der Kleidung, oder aber das Gesicht, sind wiederum mit dünnen Strichen sehr fein herausgearbeitet. Die Proportionen der Figuren sind sehr stimmig. Ihre Bewegungen wirken rund und natürlich. Die Gestik und das Minenspiel wirken natürlich und sind nicht zu statisch.

Die Gewaltdarstellungen sind wieder recht heftig geraten, doch sind sie in diesem Band etwas zurückhaltender ausgefallen. Nur die Szene in der Laam Silica - der Dame der Wälder - begegnet, fällt reichlich blutig aus. Auf der letzten Seite der Leseprobe sieht man auch, das Gomes mit weiblichen Reizen nicht gerade geizt. Die üppigen Rundungen sind auf den nachfolgenden Seiten sogar noch ausführlicher zu sehen. Auch die von Sadwin befreite Hexe hat recht üppige Auslagen, die von ihrem Korsett in Zaum gehalten werden. Überhaupt sind weibliche Figuren entweder nackt oder mit sehr figurbetonter Kleidung bekleidet und allesamt haben außerordentlich stattliche Oberweiten. Dies empfinde ich als etwas zu klischeehaft.


Aufmachung des Comics
Das Comic kommt in bester Splitter Verarbeitungsqualität daher. Sowohl die Qualität der verwendeten Materialien, als auch die Druckqualität sind auf höchstem Niveau. Das Covermotiv ist düster und einfach klasse gestaltet. Bonusinhalte gibt es leider keine. Schade, ein paar Arbeitsskizzen und einige Kommentare von Gomes wären hier eine wundervolle Ergänzung gewesen.


Fazit
Eine wenig originelle Story, die optisch perfekt verpackt ist. Grafisch ist "Ein Hauch von Absynthe" ein Traum. Inhaltlich ist es dagegen reichlich flau und kann kaum überzeugen. Hinzu kommt eine unnötig übertriebene Gewaltdarstellung, was ein jüngeres Lesepublikum ausschließt. Wie schon der Vorgänger - nicht schlecht aber auch nicht gut. Eine halbwegs ordentliche Bewertung kommt hier nur aufgrund des wunderschönen Artworks zustande, denn inhaltlich hat dieses Werk höchstens 2 Sterne verdient.


3 Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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