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In jedem Abschied steckt ein neuer Anfang.

Das Licht geht aus, ein Fahrstuhl bleibt stecken. Als der Strom wieder da ist, haben sich die Leben von Tom, Ellen, Leslie und Jane für immer verbunden. Seit drei Monaten gilt Toms Frau Alexandra als vermisst. Aber er will die Hoffnung nicht aufgeben, sie doch noch zu finden. Sein Schicksal berührt die drei Frauen zutiefst. Denn sie alle kennen die dunklen Seiten des Lebens: Leslie, die ihre Großmutter, die Eltern und beide Schwestern durch Krebs verloren hat. Ellen mit ihren Depressionen. Und Jane, die als Teenager schwanger wurde und alle Träume für ihre Familie opfern musste. Die drei beschließen, Tom bei seiner Suche zu helfen. Denn das einzig wahre Unglück wäre, die Hoffnung zu verlieren.

Ein neuer großer Roman der Autorin von «Weil du bei mir bist»

 

Was_aus_Liebe_geschieht 

Autor: Anna McPartlin
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: 1. Juni 2010
ISBN: 978-3499254819
Seitenzahl: 431 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Den Ausgangspunkt für diesen Roman bildet das plötzliche und unerwartete Verschwinden von Toms Frau Alexandra. Auf einem Konzert von Jake Lukeman verteilt Tom Flyer. Auch Leslie, Jane und Elle sind auf diesem Konzert und treffen das erste Mal im Fahrstuhl aufeinander. Als dieser steckenbleibt, haben sie Zeit, sich kennen zu lernen. Tom berichtet von Alexandra und ihrem Verschwinden. Die drei Frauen sind von seinem Streben so sehr beeindruckt, dass sie beschließen, ihm zu helfen. Werden sie es gemeinsam schaffen?


Stil und Sprache
Der Roman wird in der dritten Person erzählt, wobei keine eindeutige Sichtweise erkennbar ist. Je nach agierenden Personen, wird mehr oder weniger aus deren Perspektive geschrieben, oder neutral berichtet. Trotz dieser Tatsache wirkt der Stil sehr privat und vertraut und man erhält tiefe Einblicke in die jeweiligen Charaktere. Bedingt durch mehrere Hauptprotagonisten gibt es mehrere parallel verlaufende Handlungsstränge, die aus ihrem Leben erzählen. Das Buch beginnt im ersten Kapitel mit Fragmenten, die aus verschiedenen Jahren stammen und die wichtigsten Figuren schnell vorstellen. Dies ist zunächst verwirrend und man braucht kurz, bis man verstanden hat, wer zu wem gehört.

Am Anfang wird mit dem Verschwinden von Alexandra eine Ausgangssituation gebildet, auf der die Spannung aufbaut. Das Hoffen und Bangen, ob sie wiedergefunden wird, zieht sich durch das gesamte Buch, wobei dies immer mehr in den Hintergrund rückt und die Entwicklung der Freundschaft / Liebe zwischen den verschiedenen Figuren immer mehr in den Vordergrund. Das ist ein wenig schade, weil dadurch die Neugier des Lesers weniger befriedigt wird und man das Interesse verlieren könnte, den Roman zu Ende zu lesen. Man liest jedoch trotzdem weiter, weil man von den Einzelschicksalen gefesselt wird und wissen möchte, wie alles ausgeht.

Sprachlich gesehen ist das Buch einfach und flüssig gehalten. Es lässt sich leicht lesen, weil es auch keine besonderen Anforderungen an seine Leser stellt. Es ist ein sehr gefühlvoller Roman, bei dem die Grenzen zwischen Liebesroman und Frauenroman verschwimmen und sich zudem noch mit Themen wie Krankheit oder Tod, familiärem und freundschaftlichem Zusammenhalt beschäftigt.


Figuren
Tom und seine Frau Alexandra sind ein glückliches verliebtes Ehepaar, bis sie eines Tages ohne jede Spur verschwindet. Tom ist am Boden zerstört und gibt nicht auf, sie wiederzufinden. Er verteilt Flyer und lässt sich auch von einem Radiosender interviewen, der einen Aufruf an die Bevölkerung macht. Sein Streben und seine Bemühungen, dass er nicht aufhört, Alexandra zu suchen, zeugen wahrhaft davon, dass er seine Frau liebt. Einzig allein die Tatsache, dass er sich auf ein sexuelles Verhältnis mit seiner Sekretärin einlässt, schmälert Toms Glaubwürdigkeit - zudem er genau weiß, dass Jane Gefühle für ihn hat und er auch für sie.

In Leslies Familie ist das Brustkrebs-Gen sehr dominant und sie hat bereits ihre Mutter und ihre beiden Schwestern durch die Krankheit verloren, als auch bei ihr dieses Gen gefunden wird. Sie hat mir ihrem Leben so gut wie abgeschlossen und sich schon damit abgefunden, allein zu bleiben, allein zu sterben und keine Familie zu haben. Sie hat auch nicht viele Freunde, weil sie keine größeren emotionalen Bindungen eingehen will, die dann durch ihr Ableben nur umso schmerzlicher zerstört würden. Durch eine Operation könnte die Chance bestehen, der Krankheit entgegen zu wirken, aber es wäre ein sehr drastischer Eingriff. Ihre neugewonnenen Freunde stehen ihr bei und sie fasst neuen Mut. Auch scheint sich etwas zwischen ihr und dem Mann ihrer Schwester, Jim, zu entwickeln. Aber können sich die beiden darauf einlassen?

Dann gibt es noch die Schwestern Jane und Elle (auf dem Klappentext steht fälschlicherweise Ellen). Jane, die eine Freundin von Alexandra aus Kindertagen ist, wurde als junger Teenie mit ihrem Sohn Kurt schwanger, allein auf sich gestellt, vom Vater zurück gelassen. Dennoch hat sie für den Kindsvater Dominic immer noch Gefühle, aber ob es Liebe ist? Durch ihre Schwangerschaft musste sie auf vieles verzichten und Abstriche machen. Später wird sie zur Galeristin und damit sehr erfolgreich. Ihr Sohn, der inzwischen volljährig geworden ist, wird immer selbstständiger. Als er einmal für längere Zeit mit seiner Freundin Irene im Urlaub ist, merkt Jane, wie sehr er ihr fehlt und wie froh sie ist, dass sie ihn zum Sohn hat. Auch verliebt sie sich immer mehr in Tom, weißt ihn allerdings wieder zurück, als sie ihn mit seiner Sekretärin erwischt, die sich als seine Freundin ausgibt. Ob die beiden doch noch eine Chance haben?
Elle ist ein künstlerischer Freigeist, sie ist Malerin und malt Gemälde von vermissten Personen, auch von Alexandra. Im Klappentext wird davon gesprochen, dass sie an Depressionen leidet. Dies wird zwar durch den Roman nicht ganz ersichtlich, aber man merkt, dass sie ein psychisches, vielschichtiges Problem hat. Das will sie aber nicht zugegeben, nicht ihrer Schwester oder sonst irgendjemand gegenüber. Sie redet sich immer mit einem impulsiven Charakter oder sonstigen Ausreden heraus. Es muss erst etwas passieren, damit sie versteht, dass sie professionelle Hilfe benötigt.

Neben den wichtigsten Figuren Tom, Leslie, Jane und Elle gibt es noch einige Nebenfiguren aus Freundes-, Bekannten- und Familienkreis der Protagonisten. Sie sind alle sehr menschlich, sehr überzeugend und absolut glaubwürdig dargestellt. Auch wenn Tom und Alexandra am Anfang der Geschichte stehen, so scheint doch Jane zur Hauptfigur des Buches zu werden, mit der man sich am besten zu identifizieren vermag.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich beim Buch um ein Taschenbuch mit glänzender Oberfläche. Vor einem blauen, leicht bewölkten Himmel steht eine junge blonde Frau in einer Dünenlandschaft und blickt in die Ferne. Weiter hinten steht ein Mann, der in die Richtung der Frau zu schauen scheint. Das Cover vermittelt den Eindruck, dass es sich um einen gefühlvollen Roman handelt, auch wenn es nicht in unmittelbarem Zusammenhang zum Inhalt steht. Die Gestaltung scheint mir trotzdem sehr gelungen. (Andere Bücher der Autorin haben eine ähnliche Aufmachung und daher merkt man schnell, dass sie zueinander gehören.)

Jedes Kapitel beginnt mit einem Songausschnitt von Jake Lukemann.


Fazit
Das Buch ist wirklich sehr gefühlvoll und emotional geschrieben. Allerdings ging mir nach einer Weile ein wenig die Spannung verloren, weil es nicht mehr vorwiegend um das Auffinden von Alexandra ging, sondern mehr um die anderen Hauptfiguren. Ich empfehle das Buch allen, die einmal so richtig von der Realität abschalten wollen und Liebesromane schätzen. Mich hat es nicht wirklich hundertprozentig fesseln könne, aber es hat sicherlich dennoch seine Berechtigung auf dem Buchmarkt.


3 5 Sterne


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