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Alle Vampire sind blass und superschlank? Nicht Glory St. Clair, lebenslustige Blutsaugerin mit sexy Kurven. Eben einem Vampirjäger entkommen, steckt sie schon wieder in Schwierigkeiten: Alles beginnt mit einer Brandbombe in Glorys Modeboutique. Doch wer steckt hinter diesem Anschlag? Als Glorys Freundin in den Bann ominöser Energievampire gerät, wird es richtig brenzlig. Die Blondine hat mittlerweile jedoch überraschende Fähigkeiten entwickelt – und dann ist da noch Blade, Glorys schottischer Geliebter und Vampir mit dunklen Absichten …

 

 

Autor: Gerry Bartlett
Verlag: Heyne
Erschienen: März 2010
ISBN: 978-3-453-53334-9
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Gloriana St. Clair hat sich gut in Austin eingelebt, und ihre Boutique für Vintage-Mode läuft bestens. Gerade erst hat sie sich vom Angriff des abgedrehten Vampirjägers Brent Westwood erholt, da passiert auch schon die nächste Katastrophe: Eine Brandbombe zerstört ihr Geschäft fast völlig! Wer steckt hinter dem Anschlag? Westwood, der seiner Vampirzahn-Halskette liebend gerne Glorys Beißerchen hinzufügen würde? Oder vielleicht die EVs, eine Gruppe von Energievampiren, die scharf auf Glorys immense Energiereserven sind, um daraus eine süchtig machende Substanz herzustellen? Der Highlander Jerry Blade, der - von mehreren Trennungen abgesehen - seit Jahrhunderten Glorianas Lover ist, reist nach Afrika, um Westwood zu jagen. Deshalb deponiert er, zusätzlich zu Wachhund Valdez, einen weiteren Beschützer an Glorys Seite: Vampir William Kilpatrik in Hundegestalt. Von dieser Maßnahme nicht sonderlich angetan, hat die mollige Blondine jedoch kaum Zeit, sich deswegen zu echauffieren, denn ihre Mitbewohnerin Florence gerät in den Bann der Vampirdroge. Als sich zudem deren neuer Freund als der gefährliche Boss der EVs herausstellt, muss Glory handeln. Ein Glück, dass sie mittlerweile überraschende Fähigkeiten entwickelt hat. Mit tatkräftiger Unterstützung einiger mächtiger – und attraktiver – Vampirfreunde stürzt sie sich in ein neues Abenteuer.


Stil und Sprache
Nach fast einem Jahr ist der 2. Band der Real Vampires-Serie endlich da. Die Autorin lässt zwar mehrere auffrischende Erklärungen zwischendurch einfließen, trotzdem dauerte es, aufgrund der langen Zeitspanne zwischen den Erscheinungsterminen der beiden Teile, etliche Seiten, bis ich mich wieder in der Welt der Ich-Erzählerin Gloriana St. Claire zurechtfand. Die Geschichte spielt wenige Wochen nach den Ereignissen des Vorgängers, dessen lose Handlungsfäden aufgegriffen, mit neuen versehen und gemeinsam weitergeführt werden. Wiederum bleiben am Ende einige Dinge offen, auf dass man neugierig werde auf die nächste Fortsetzung. Einige Höhepunkte und überraschende Wendungen werden im Wechsel mit ruhigen Szenen kredenzt und es fehlt nicht an originellen Ideen und Witz. Dennoch vermochte mich dieses Buch nicht ebenso mitzureißen wie der Serienstart. Die Beziehung von Glory und Jerry verläuft zu glatt, sodass kaum Reibungspunkte entstehen. Auch der Humor ist leiser geworden. Zudem vermisste ich, bis auf eine Ausnahme, die der Comicsprache entliehenen Ausdrücke, die Band 1 so amüsant und modern aufpeppten. Manche ruhigen Passagen hätten ein wenig gekürzt und einige der rasanten dafür mehr ausgebaut sein dürfen.

Neues gibt es über Bartletts Vampire zu erfahren; insbesondere die Unterschiede zwischen geborenen und gewandelten sind interessant.
Nicht grundlos wird die Originalausgabe “Real Vampires Live Large“ vom Berkley-Verlag erst für Erwachsene ab 18 Jahren empfohlen, denn die Erotikszenen haben’s in sich.


Figuren
Glory ist zu stolz, als dass sie sich von irgendwem aushalten lässt. Sie will auf eigenen Beinen stehen und sich nicht bevormunden lassen. Dennoch zögert sie nicht, nötigenfalls auch männliche Hilfe anzunehmen. Hin und wieder ist sie ein bisschen feige, das macht sie jedoch zu einer echt wirkenden Figur. Was sich beim Vorgänger bereits abzeichnete, setzt sich im aktuellen Buch fort: Glory traut sich, ihre Vampirfähigkeiten zu benutzen und entwickelt sie allmählich weiter. Was sie am Ende zustande bringt, ist höchst bewundernswert. Mit der properen Gloriana erschuf Bartlett eine Hauptprotagonistin, in die sich, auch wegen ihrer ewigen Figurprobleme, insbesondere die weibliche Leserschaft hineinversetzen kann.

Die bereits bekannten Nebenfiguren tauchen erneut auf. Es dauert aber eine Weile, bis man sich wieder an alle erinnern kann. Zusätzlich werden neue Charaktere eingeführt, was das mittlerweile recht große Ensemble etwas unüberschaubar macht. Zudem sieht man sie, bedingt durch die Ich-Erzählform, ausschließlich durch Glorys Augen, weswegen einige ihrer eher flüchtigen Bekanntschaften nur vage beschrieben werden und blass bleiben. Die Personen aus Glorianas näherem Umfeld sind, mit wenigen Ausnahmen, gut ausgearbeitet. Angus Jeremiah Campbell III alias Jerry Blade, glänzt über weite Strecken durch Abwesenheit, und ich vermisste ihn ein wenig. Nur gut, dass es Handys und Jerrys überragende mentale Fähigkeiten gibt … Erneut bezaubert der charismatische Highlander mit seinem umwerfenden Aussehen und seiner faszinierenden Art. Und wenn er beim Sprechen übertrieben das “R“ rollt, schlägt nicht nur Glorys Herz schneller.
Richard Mainwaring, ein Charakter, der im 1. Teil eher schemenhaft daherkam, rückt in diesem Buch ins Rampenlicht. Der selbst ernannte Vampir-Ordnungshüter, ehemalige Kreuzritter und Priester ist neben Glory die am besten ausgearbeitete Figur. “Labradoodle“ Valdez weiß angenehm zu überraschen. Außerdem erfährt man über den Wachhund, der von Blade als Glorys Beschützer eingesetzt wurde, ein paar neue Details. Mit Vampir William Kilpatrik wird ihm ein Gehilfe, ebenfalls in Hundegestalt, zur Seite gestellt. Glory kennt Will aus früherer Zeit und mag ihn nicht besonders. Aber sie akzeptiert seine Anwesenheit, ein weiterer Beweis, dass sich ihre Persönlichkeit entwickelt. Dennoch kann sie es nicht lassen, ihn hin und wieder zu piesacken. Glorianas Freundin und Mitbewohnerin Florence wird näher durchleuchtet, wohingegen ihre Angestellten, Vampir Derek und Werkatze Lacy, blass bleiben.
Glorianas Erzfeind, Vampirjäger Brent Westwood, bekommt Gesellschaft: Mit Simon Destiny beschreitet ein zweiter Fiesling die Bühne. Der Anführer der Energievampire sorgt für unterhaltsame Action.


Aufmachung des Buches
Mit der Zeichnung einer kurvenreichen Vampirin vor blutrotem Hintergrund ist die äußere Aufmachung des Taschenbuches der des 1. Teils sehr ähnlich, wodurch eine Zuordnung zur Serie auf den ersten Blick gelingt. Der Buchtitel, eine Mischung aus vampirisch-krakeligen Groß- und Kleinbuchstaben, der Schwarz auf Rot auf dem vorderen Einband prangt, findet sich in umgekehrter Farbgebung zusätzlich auf dem Buchrücken. Wie dieser ist auch die Rückseite in Schwarz gehalten. Unter der roten Überschrift “Darf´s ein bisschen mehr sein?“ steht der Klappentext in weißen Lettern.

Die Nummerierung der 24 Kapitel im Innenteil erfolgt nicht in Ziffern, sondern in Buchstaben, für die man die gleiche Schriftart wie beim Buchtitel auf dem Cover wählte. Die ersten drei Zeilen eines jeden Kapitels schmiegen sich um die Zeichnung einer einzelnen hochhackigen Damen-Sandalette.


Fazit
Auf die Geschichte bezogen, ist die Frage von der Buchrückseite “Darf´s ein bisschen mehr sein?“ nicht ganz angebracht. Denn im Vergleich zu Band 1 “Echte Vampire haben Kurven“ gibt’s von vielem eher ein bisschen weniger. Dennoch ist “Echte Vampire beißen sanft“ ein Vampir-Liebesroman, der von originellen Ideen lebt und vergnügliche Unterhaltung bietet.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Echte Vampire haben Kurven

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