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Danowskis letzter Fall – eine Ermittlung, die ihn ans Ende der Welt bringt. Und darüber hinaus.
Hauptkommissar Adam Danowski ist geliefert, seine Lage ist so bescheiden wie noch nie. Eigentlich hat seine Abteilung einen Erfolg zu verzeichnen: Der Fleetmörder ist gefasst, ein Serientäter, der seine Leichen Anfang der 1990er-Jahre in den Hamburger Alsterfleeten versteckt hat. Ein fulminanter Ermittlungsdurchbruch. Aber sein Chef sitzt Danowski im Nacken: Kienbaum, scharf auf den Posten als Polizeipräsident, will seine Cold-Case-Zahlen pushen. Und Danowski soll ihm helfen. Es gibt einen Fall, der wunderbar ins Profil des Fleetmörders passen würde, findet Kienbaum. Eine Frau, in den Neunzigern verschwunden, nie aufgetaucht. Einen weiteren Mord könnte man diesem Täter doch sicher noch unterschieben. Danowski hat keine Wahl, denn Kienbaum hat ihn in der Hand. Er weiß etwas, für das Danowski in den Knast gehen könnte. Es gibt nur eine Möglichkeit, Kienbaum loszuwerden: Danowski muss die verschwundene Frau finden. Seine Suche führt ihn auf eine Insel, auf der ein einziges Haus steht. Und während Himmel und Meer im Sturm aufeinanderkrachen, steht Danowski vor der gefährlichsten Herausforderung seiner Polizei-Karriere…

 

 Sturmkehre

Autor: Till Raether
Verlag: rowohlt Polaris
Erschienen: 02/2024
ISBN: 978-3499012402
Seitenzahl: 304 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Adam Danowski hat aus seinem letzten Fall ein Riesenproblem mitgenommen und er hat keine Ahnung, wie er aus der Sache herauskommen soll. Er wird erpresst, seine Frau droht, ihn zu verlassen und seine Freunde und Kollegen Meta und Finzi zeigen ihm die kalte Schulter. Er muss eine Entscheidung treffen – und tut es auch, ohne die Folgen übersehen zu können: „Als sie erleichtert durch den Flur abzogen, lächelte Danowski ein bisschen vor sich hin, weil er so klug gewesen war, sich endlich die richtige Frage zu stellen, und weil diese Frage ihn endlich zur richtigen und einzig möglichen Antwort geführt hatte. Natürlich würde er sich und anderen das Leben weiter so schwer wie möglich machen.“ (S. 38).

Dieses Zitat leitet dann auch die Story so richtig ein und dass am Ende dieses letzten Falls auch das Ende von Danowskis Polizeikarriere steht, ist ebenso klar wie logisch, denn er hat nichts zu verlieren und doch so viel. Ein würdiger Abschluss der Reihe!


Stil und Sprache
Wie immer erzählt Adam Danowski den Großteil der Handlung selbst, nur sein Chef hat einige kurze Erzählanteile und zu Beginn gibt es einige Kapitel, die Anfang der Neunzigerjahre spielen und aus Sicht einer namenlosen Frau erzählt werden.

Adam Danowski ist seiner Persönlichkeit entsprechend sehr ichbezogen unterwegs und so kommt man ihm als Leser sehr nahe. Sein Handeln lebt davon, dass er oft selbst keine Idee hat, was er genau tut und wohin ihn das führen wird. Das führte schon in seinen bisherigeren Fällen oft zu reichlich absurden Situationen und so ist es auch in diesem Band. Till Raether bietet hier noch einmal alles auf, was Danowski so zustoßen kann, ohne jedoch völlig abzurutschen ins Abstruse. Er balanciert mit seinem Ermittler zwar oft an der Kante, gleichzeitig könnte alles genauso passieren. Dabei schreibt er ausgesprochen trocken und mit oft schrägem Humor, ohne seinen Protagonisten der Lächerlichkeit preiszugeben. Großes Kino!


Figuren
Adam Danowski kreist wie so oft hauptsächlich um sich selbst. Im letzten Fall war mir das ein bisschen zu viel, dieses Mal aber passt es gut, denn seine Probleme sind echt und nicht nur in seinem Kopf vorhanden. Besonders spannend wird er immer dann, wenn er über seine eigenen Gedanken und Gefühle stolpert und manchmal auch feststellt, dass etwas vermeintlich Unangenehmes in Wahrheit dann gar nicht so schlimm ist wie er es sich vorher ausgemalt hat. Und vor allem am Ende dieser Reihe scheint er endlich - zumindest für den Moment - mit sich selbst im Reinen zu sein.

Alle anderen Figuren treten in diesem letzten Fall dann doch ziemlich in den Hintergrund, aber auch das ist in meinen Augen passend. Meta und Finzi sind ebenso Randfiguren wie Danowskis Frau Leslie, auch wenn diese ein paar nicht unwichtige Auftritte hat. Und selbst Danowskis Chef Kienbaum hat seine nicht ganz so unsympathischen Momente, auch wenn diese zugegebenermaßen seinen Charakter auch nicht mehr retten können. Wieder einmal hat Till Raether alles richtig gemacht.


Aufmachung des Buches
Passend zu den letzten Bänden zeigt auch das Cover dieses Falls die Ansicht von oben auf ein Hamburger Fleet. Das Buch ist als Klappbroschur erschienen und bietet abgesehen von einem kurzen Nachwort des Autors keine Besonderheiten.


Fazit
Ein absolut würdiger Abschluss einer besonderen Reihe um einen sehr besonderen Ermittler.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Treibland
Band 2: Blutapfel
Band 3: Fallwind
Band 4: Neunauge
Band 5: Unter Wasser
Band 6: Hausbruch

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