Smaller Default Larger

Eine Kleinstadt, eine Tote, unzählige Geheimnisse

Nashquitten: ein verschlafenes, etwas heruntergekommenes Küstenstädtchen in Massachusetts. Als Lucy, ein junges Mädchen, auf einer Party tragisch zu Tode kommt, steht das Kleinstadtleben still. Auf den kurzen Moment der Ruhe folgt eine seltsame Betriebsamkeit. Denn das tragische Ereignis wirft die Frage auf, was zuvor hinter den Türen und Gardinen von Nashquitten geschehen ist. Plötzlich stehen die Menschen, die Lucy kannten, in einem neuen, grellen Licht. Und während einige trauernd versuchen, Lucys Tod zu begreifen, beginnen andere fieberhaft, ihre kleinen, dunklen Geheimnisse noch tiefer zu vergraben.

 

 Frauen und kinder zuerst

Originaltitel: Women and Children First
Autorin: Alina Grabowski
Übersetzerin: Eva Kemper
Verlag: Atlantik
Erschienen: 11/2023
ISBN: 978-3455016581
Seitenzahl: 384 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Der Rückseitentext erklärt schon gut die Grundidee, die hinter dieser Geschichte steckt – das muss auch sein, denn ansonsten wird sie nirgendwo wirklich erklärt. Stattdessen wirkt dieser Roman eher wie eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten, die nur sehr lose miteinander verbunden sind.

Alina Grabowski verlangt von ihren Lesern eine Menge, für meinen Geschmack leider zu viel. In jedem großen Kapitel muss man sich auf eine neue Perspektive, auf eine neue Protagonistin einlassen. Mir fehlt hier ein verbindendes Element, eben die grundlegende Idee hinter dem Ganzen. Schade!


Stil und Sprache
Wie schon erwähnt, ist dieser Roman eigentlich eine Sammlung von Kurzgeschichten, die eine lose Verbindung miteinander eingehen. Einen wirklichen roten Faden sucht man leider vergeblich, vor allem weil man überhaupt nicht weiß, wie die einzelnen Erzählungen zeitlich einzuordnen sind. Grob ist das Buch zwar in „Vorher“ und „Nachher“ eingeteilt und jeweils fünf Frauen erzählen von sich, aber der Zusammenhang fehlt mir dann doch an den meisten Stellen.

Alina Grabowskis Schreibstil ist zwar recht gut zu lesen, ich persönlich stolpere aber immer wieder über Dinge, die nicht wirklich erklärt sind. So erwähnt zum Beispiel Natalie immer wieder einen „Gründer“, der ihr Nachrichten schreibt und der offenbar so etwas wie ihr Chef ist, aber genaueres darüber erfährt man nicht. So bleiben einfach viele Dinge ungeklärt und irgendwann habe zumindest ich einfach die Lust verloren, mich darauf einzulassen.


Figuren
Jedes der zehn Kapitel wird von einer anderen Frau erzählt und alle berichten in der Ich-Form. Trotzdem kommt man ihnen nicht wirklich nah, denn es fehlen einfach zu viele Informationen. Vielleicht liegt es auch an mir, denn ich bin einfach kein Kurzgeschichten-Fan und mag eher gut entwickelte Figuren. Wer sich auf dieses Buch einlässt, muss das aber wissen, sonst wird man – wie ich – womöglich enttäuscht sein.

Was mich auch sehr stört, ist die Tatsache, dass man sich immer wieder zusammenreimen muss, wer in welchem Verhältnis zu Lucy und auch zu den anderen Erzählerinnen steht. Bei einigen habe ich bis zum Schluss nicht verstanden, warum diejenige überhaupt Teil der Geschichte ist.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt auf dem Schutzumschlag einen See und davor zwei Mädchen, die sich an den Händen halten. Ein schönes Motiv, das aber meiner Meinung nach überhaupt nicht zum Inhalt passt. Innen gibt es zwei große Teile und in jedem Teil fünf Kapitel, die mit dem Namen der jeweiligen Protagonistin überschrieben sind.


Fazit
Dieser Roman ist eher etwas für Freunde von Kurzgeschichten und konnte mich leider nicht packen, daher nur knapp über dem Durchschnitt.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo