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Drei Paare, eine Silvesterparty – tödliches neues Jahr!

Es sollte ein schöner Silvesterabend werden. Die frisch verliebten Teenager Ebba und Marlon wollen, dass sich ihre Eltern bei dem feierlichen Anlass endlich kennenlernen. Doch schnell wird klar, dass sich ihre Eltern längst kennen und sie etwas Furchtbares verbindet. Auch wenn sie versuchen, ihren Kindern zuliebe, das Beste aus der Situation zu machen, lange gelingt es ihnen nicht. Im Laufe des Abends steigert sich die angespannte Stimmung. Ein schrecklicher Verdacht erhärtet sich und schließlich wird ein Geheimnis gelüftet, das den Abend in einer Katastrophe enden lässt...

 

 Silvester

Originaltitel: Parmiddagen
Autor: Martin Österdahl
Übersetzer: Leena Flegler
Verlag: blanvalet
Erschienen: 11/2023
ISBN: 978-3764508487
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Am Silvesterabend sollen sich die Eltern der beiden frisch verliebten Ebba und Marlon bei einem gemeinsamen Abendessen endlich kennenlernen. Doch als Camilla und Sören mit Marlon vor der Tür stehen, wird schlagartig klar, dass die beiden Paare etwas verbindet, das in der Vergangenheit nicht gut ausgegangen ist. Aber auch die Gegenwart ist nicht ohne Tücken und so entwickelt sich der Abend immer schneller in Richtung einer Katastrophe, die nicht alle Beteiligten lebend zurücklässt.

Den letzten Satz kann ich ohne zu spoilern so schreiben, denn bereits auf den ersten Seiten dieses Thrillers liegen zwei Menschen tot im Pool. Wer es ist und wie es dazu kommt, das hat Martin Österdahl auf rund 350 Seiten penibel seziert und das Puzzle dann in mehreren Eskalationsstufen wieder zusammengesetzt.


Stil und Sprache
Bevor die eigentliche Handlung einsetzt, erzählt ein kurzer Prolog vom frühen Neujahrsmorgen, als die Polizei das Haus der Familie Kjellvander untersucht, in dessen Pool die beiden Toten liegen. Danach geht es los mit Lisa, die auch die Haupterzählerin der Geschichte ist. Dabei ist die Handlung in mehrere große Teile aufgeteilt, die nach den verschiedenen Gängen des geplanten Abendessens benannt sind: Einladung, Aperitif, Vorspeise, Hauptgang, Dessert, Kaffee. Innerhalb der Teile gibt es dann noch recht kurze Kapitel und immer wieder Rückblenden in die Zeit vor 17 Jahren, als die beiden Elternpaare sich kennenlernten.

Als erfahrener Leser dieses Genres hat man recht bald eine Idee, was das große Ereignis war, das die Familien auseinandergebracht hat, mit welcher Vehemenz dieses Ereignis aber in der Gegenwart dafür sorgt, dass alles so eskaliert, das überrascht dann doch. Hier hat Martin Österdahl die Dinge derart auf die Spitze getrieben, dass einem beim Lesen fast die Luft wegbleibt. Ganz großes Kino!


Figuren
Lisa Kjellvander steht im Mittelpunkt der Ereignisse und über sie erfährt man auch das meiste. Ihre Ehe mit Mikael mutet schon zu Beginn etwas seltsam an und zum Ende hin wird es noch einmal richtig heftig. Lisa ist mir nur teilweise sympathisch, irgendwie mag ich sie schon, aber mit welcher kalten Logik sie irgendwann handelt, das finde ich schon recht gruselig. Gleichzeitig ist sie fast blind für die Vorgänge in ihrem eigenen Haus und das passt eigentlich gar nicht in das Bild, das ich von ihr habe.

Lisas und Mikaels Tochter Ebba ist die einzige weitere Figur, über die man ein bisschen etwas erfährt. Und auch das ist nicht nur positiv, sondern sie agiert schon sehr eigennützig und rücksichtslos. Auch wenn sie mit 17 sicher mitten in der Pubertät steckt, ist ihr Verhalten doch an vielen Stellen etwas „drüber“. Alle anderen Mitglieder dieses Silvester-Ensembles bleiben in ihrer Charakterisierung eher an der Oberfläche, vor allem die Rolle von Lisas Kollegen Tom ist lange etwas unklar. Insgesamt also ein gemischtes Bild, was die Figurenzeichnung angeht.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover ein elegantes Haus mit einem in blaues Licht getauchten Pool vor einer winterlichen Landschaft. Sehr passend zur Handlung! Innen ist die Handlung nach den Gängen des Silvestermenüs aufgeteilt (Aperitif, Vorspeise usw.), davor gibt es einen Prolog, der eigentlich das Ende der Silvesterfeier darstellt. Ein kurzer Epilog am Schluss spielt einige Monate nach der eigentlichen Handlung.


Fazit
Ein etwas anderer Psychothriller, bei dem sich die Spannung langsam aufbaut und am Ende in einer großen Explosion entlädt. Trotz einiger kleiner Schwächen absolut lesenswert!


4 5 Sterne


Hinweise
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