Gerhard Dragschitz ist mit 500.000 Followern auf sozialen Netzwerken einer der erfolgreichsten Food-Blogger Österreichs. In seinem ersten Werk findet man umwerfende Gerichte aus aller Welt, die es auf guten Gründen immer wieder auf den heimischen Speiseplan schaffen und von den kulinarischen Eigenheiten unterschiedlichster Länder geprägt sind.
Deb Fokus stets aufs Wesentliche – den Geschmack – gerichtet, serviert der burgenländische Wahlsteirer und begeistere Globetrotter darin Rezepte für jede sich bietende Gelegenheit genauso, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Ob zum Überleben, zum Driwastrahn, zum Einelegn, zum Owekumman, zum Aufstehn oder zum Ausgleich. Seine auf Herz und Nieren erprobten und ausgeklügelten Variationen rund um den Globus beliebter Spezialitäten sorgen für jede Menge Genuss und Lebensfreude im Alltag.
Mehr is mehr macht nicht schöner, schlauer oder reicher, bei richtiger Anwendung aber durchaus glücklicher. Es handelt vom unbezahlbaren Wert kostbarer Zutaten, dem Erlernen von ein wenig Geduld und natürlich der puren Lust am Essen.
Autor: Gerhard Dragschitz |
Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Der Österreicher Gerhard Dragschitz führt seit 2015 einen inspirierenden Blog rund um das Thema Food und peppt mit lockerer Sprache klassische Gerichte mit seinem besonderen Twist auf. Schon bei der Einteilung der Kapitel besticht er mit österreichischem Charme: „zum Überleben, zum Driwastrahn, zum Einelegn, zum Owekumman, zum Aufstehn oder zum Ausgleich“. Für Nicht-Österreicher laden die Überschriften zum Schmunzeln ein und die Auflösung findet sich am Schluss des Buches unter „Begrifflichkeiten“.
Seine Liebe zum Kochen hat Dragschitz schon als kleiner Junge entdeckt, im späteren Leben zunächst das Kochen zum Hobby gemacht, dann als Berufener seinen „Blog Motion Cooking“ ins Leben gerufen.
So ungewöhnlich wie das Buch startet, wird der geneigte Leser und Hobbykoch mit einer weiteren Überraschung bedacht: dem Sauerteigbrot. Ein unglaublich leckeres Brot, welches arbeits- und zeitintensiv ist, sofern kein eigener Sauerteig vorhanden und dieser selbst hergestellt wird. Wie das funktioniert, wird auf den folgenden Seiten ausführlich beschrieben. Dragschitz nimmt einem die Angst vor Sauerteig, da die Zubereitung, sowohl vom Sauerteig, als auch vom Brot sehr genau beschrieben ist. Eine weitere Hilfestellung findet sich auf seinem wunderbaren Blog.
Zum Entspannen folgt als nächstes ein simples Rühreirezept, um direkt im Anschluss ein „Kimchi Grilled Cheese“ Rezept, inspiriert aus der koreanischen Küche, zu präsentieren; und wer schon immer wissen wollte, wie der bayrische Leberkäse selbst hergestellt werden kann, in diesem Buch wird man fündig.
Ungewöhnliche Rezeptkreationen aus aller Herren Länder finden sich nicht nur auf seinem Blog, auch dieses Buch ist eine wahre Fundgrube, wie zum Beispiel der „Roasted Tangerine Gin mit Thymian“ oder das „Almost Pastrami Reuben Sandwich“ aus New York, „englische Muffins“ und weitere Leckereien. Die Rezepte sind von sehr einfach bis hin zu raffiniert, dennoch immer lecker. So auch der von ihm in Japan entdeckte fluffige Cheesecake. Es gibt eine Sauerteigpizza zum Niederknien und die Pizza aus Hefeteig bekommt jede Menge Zeit, um ihren Geschmack zu entfalten.
Seine Rezepte sind, bis auf wenige Ausnahmen, ungewöhnlich, gut durchdacht und mit ein bisschen Übung leicht nachzukochen. Einzig der Untertitel „ohne Rücksicht auf Verluste“ erschließt sich nicht. Ganz im Gegenteil, die Rezepte sind ein Gewinn für den Gaumen.
Aufmachung des Buches
Ein liebevoll gestaltetes und robustes Buch, welches gut neben die Arbeitsfläche passt. Die stimmungsvollen Fotos stammen von Katharina Kovacs. Es fehlt ein Stichwortverzeichnis, aber bei 40 Rezepten ist das Gesuchte schnell gefunden.
Fazit
Für Liebhaber einer etwas ungewöhnlichen Küche sind die aus aller Welt zusammengetragenen Rezepte ein Genuss.
Hinweise
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