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Pleased to meet you, Mrs Butterfield!

Ein altes Herrenhaus mit einem großen Garten, in dem Lavendel, Mohn und Kornblumen blühen. Morgens singt der Zaunkönig in den Büschen, abends lässt man den Tag bei einem Gin Tonic unter den Apfelbäumen ausklingen. Florence Butterfield, lebenserfahren, weit gereist und ausgestattet mit unerschütterlichem Optimismus, kann sich keinen schöneren Ort für den Lebensabend vorstellen als die Seniorenresidenz Babbington Hall. Bis Heimleiterin Renata in der Mittsommernacht aus dem Fenster springt. Nur einen Tag nachdem sie Florrie anvertraute, sie sei frisch verliebt und träume von einer Reise nach Paris. Je mehr Florrie über ihr eigenes bewegtes Leben nachdenkt, desto überzeugter ist sie, dass Renata Opfer eines Verbrechens wurde…

 

 Florence Butterfield

Originaltitel: The Night in Question
Autorin: Susan Fletcher
Übersetzerin: Silke Jellinghaus und Katharina Naumann
Verlag: Kindler
Erschienen: 11/2023
ISBN: 978-3463000527
Seitenzahl: 496 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Florence Butterfield, von allen nur Florrie genannt, lebt seit einiger Zeit in einem Seniorenheim, nachdem ihr ein Bein amputiert werden musste. In ihrem Rollstuhl hat sie viel Zeit zum Nachdenken und eines Nachts bekommt sie mit, dass die Heimleiterin Renata aus ihrem Fenster stürzt. Renata liegt im Koma und Florrie ist sich sicher, dass sie nicht gesprungen ist, wie alle annehmen. Gemeinsam mit ihrem Mitbewohner Stanhope beginnt sie zu ermitteln – mit ihren begrenzten Möglichkeiten.

Susan Fletcher hat hier einen kleinen Krimi – der eigentlich gar nicht so klein ist – mit Florries Rückblicken auf ihr eigenes Leben verknüpft, was irgendwie schön zu lesen ist, aber der Krimihandlung etwas den Wind aus den Segeln nimmt. Das ist ein bisschen schade, denn die Geschichte hat es durchaus in sich und wäre es wert gewesen, mehr in den Mittelpunkt zu rücken.


Stil und Sprache
Florrie erzählt die komplette Geschichte aus ihrer Sicht, wenn auch in der dritten Person. So kommt man ihr recht nahe und doch verrät sie nicht alle ihre Geheimnisse sofort. Sie hat genau den Stil einer älteren Dame, wenn sie erzählt, was um sie herum vorgeht: Sehr detailverliebt und immer mit den eigenen Erfahrungen und der Vergangenheit vergleichend. Das ist vor allem am Anfang recht amüsant, nutzt sich aber im Laufe des Romans ziemlich ab, so dass man irgendwann dazu neigt, ihr nicht mehr richtig „zuzuhören“, sondern die Seiten nur noch quer zu lesen.

Wie erwähnt tritt die Krimihandlung, die durchaus auf ein dramatisches Finale zusteuert, oft in den Hintergrund und Florrie schweift ab in ihr doch recht bewegtes, ereignisreiches Leben und erzählt einzelne Abschnitte daraus. Auch in diesem Handlungsstrang kommt sie erst spät zum Kern des Ganzen und nennt den Grund, warum alles so passiert ist, wie es passiert ist. So muss man sich als Leser doch sehr in Geduld üben und fast 500 Seiten auf zwei Auflösungen warten.


Figuren
Florrie steht naturgemäß im Mittelpunkt dieses Romans und über sie erfährt man dementsprechend am meisten, aber auch ihre Weggefährten bekommen eine liebevolle Beschreibung und ihre eigenen kleinen Geschichten. Hier macht Susan Fletcher alles richtig und vergisst auch die kleinen Nebenrollen nicht. Man sieht das Seniorenheim und seine Bewohner förmlich vor sich und wird sofort in Florries Welt hineingezogen. Dabei ist Florrie nicht nur eine gute Beobachterin, sie kann auch ihre eigenen Gefühle gut transportieren, so dass man sie einfach mögen muss.

Der einzige, der ein bisschen undurchsichtig bleibt, ist Florries Freund und Ermittlungspartner Stanhope. Er scheint so einige Geheimnisse zu haben und hat sie zumindest vor mir bis zum Schluss auch bewahrt.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt auf dem Schutzumschlag den Torso einer schlanken Frau in einem pinkfarbenen Kostüm und mit türkisfarbenen Handschuhen. Ob es sich um die junge Florrie oder um jemand anderen handelt, ist nicht zu erkennen. Innen gibt es 39 nummerierte und mit einer Überschrift versehene Kapitel und sonst keine Besonderheiten. Ein silbernes Lesebändchen vervollständigt die hochwertige Ausstattung.


Fazit
Nicht wirklich ein Krimi (auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht), aber auch mehr als ein Roman. Wer gern in langsam erzählten Geschichten schwelgt, ist hier genau richtig.


4 Sterne


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