Der Tod ist nicht genug. Dieser Serienkiller nimmt seinen Opfern mehr als nur ihr Leben …
Eva Harris hat sich ihre Versetzung von London ins ländliche Surrey genauso wenig gewünscht wie die Beförderung zum Detective Inspector. Kaum ist sie am neuen Dienstort angekommen, steht sie vor einem grausamen Fall: eine weibliche Leiche, die Augen wurden entfernt, und in den Adern findet sich kein Tropfen Blut. Vor vier Jahren mussten drei junge Frauen auf ähnliche Weise sterben, der Täter wurde nie gefasst. Hat er erneut zugeschlagen, oder ist dies das Werk eines Nachahmers? Sicher ist nur: Eva hat es mit einem eiskalten Psychopathen zu tun – und sie wird alles tun, um ihn zur Strecke zu bringen…
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Originaltitel: 20/20 |
Die Grundidee der Handlung
DI Eva Harris tritt ihren neuen Job in Surrey nur widerwillig an, denn eigentlich ist sie auf Cyber-Kriminalität spezialisiert. Dass sie dann direkt an ihrem ersten Tag mitten hineingerät in einen brutalen Mordfall, ist ebenso klassisch in der Krimiliteratur wie unangenehm für sie selbst: Ihre Vorgesetzte ist nicht von ihr begeistert und ihr neues Team auf den ersten Blick auch nicht. Aber der Fall nimmt schnell Fahrt auf und Eva hat kaum Zeit, sich einzugewöhnen.
Carl Goodman mutet seiner Protagonistin eine Menge zu, denn sie hat eine Vergangenheit, die nicht sofort offen zu Tage tritt und wegen der sie etliche Dämonen (gedankliche und echte) in Schach halten muss. Das ist spannend und keineswegs langweilig, erfordert aber vom Leser eine Menge Aufmerksamkeit.
Stil und Sprache
Eva Harris ist die einzige Erzählerin und sie berichtet in der dritten Person, was zunächst eine Distanz zwischen ihr und ihren Lesern herstellt. Man kommt ihr aber schrittweise näher und fühlt dann schnell mit ihr. Als Leser bzw. geistiger Zuschauer nimmt man das Tempo dieses Falles schnell auf und wird hineingezogen in die Ermittlungen und Erlebnisse des Teams um Eva Harris herum. Es passiert eigentlich immer etwas und auch wenn sich verschiedene Fälle scheinbar vermischen, ist doch immer so etwas wie ein roter Faden präsent. Carl Goodman hält die Spannung von Anfang an hoch und es gelingt ihm auch, sie bis zum Schluss auf diesem hohen Niveau zu halten.
Als einzige kleine Schwäche könnte man anmerken, dass der Autor etwas viel Stoff in den ersten Teil einer Reihe hineinpackt, wo er doch alle Zeit der Welt hätte, seine Heldin zu entwickeln. Aber wer weiß, was der zweite Fall für Eva Harris bringen wird…
Figuren
Eva Harris steht im Mittelpunkt der Handlung und obwohl sie kein einfacher Charakter zu sein scheint, hat sie zumindest meine Sympathie in den ersten Kapiteln gewonnen. Sie poltert nämlich nicht einfach hinein in ihren neuen Job, sondern durchdenkt ihre Handlungen erst genau, bevor sie etwas tut oder sagt. Ihre neuen Kollegen sind ihr nicht egal und es ist ihr wichtig, was diese von ihr denken. Damit wird sie trotz ihrer nach außen gezeigten Härte nahbar – nicht ganz unwichtig für eine Serienprotagonistin.
Die weiteren Beteiligten sind naturgemäß nicht ganz so detailliert dargestellt, aber auch sie haben Potential und vor allem auf ein Wiedersehen mit Rebecca Flynn freue ich mich jetzt schon. Auch die Leiterin der Spurensicherung gefällt mir sehr gut, überhaupt gibt es eine Menge starke Frauen in Surrey. Sehr gelungen!
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover eine ländliche Gegend mit einer kleinen Kirche und einem Bach, der unter einer alten Steinbrücke rauscht. Nicht besonders originell und auch die Verbindung zum Inhalt zeigt sich nicht auf den ersten Blick. Innen gibt es auch keine Besonderheiten, sondern drei große Teile mit insgesamt 32 nummerierten Kapiteln.
Fazit
Ein richtig guter Auftakt zu einer neuen Reihe, nichts für allzu zart besaitete Wesen, aber spannend bis zum Schluss und mit einer klasse Protagonistin.
Hinweise
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