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Im Hochbeet ist die Hölle los!

Ausgerechnet eine Fabrik für Indoor-Gardening-Systeme soll auf dem Gelände der Schrebergarten-Kolonie Harmonie in Berlin entstehen – das Schicksal hat offenbar Sinn für schwarzen Humor.
Das Lachen ist Ex-Polizist Manne Nowak und Partnerin Caro von Ribbek allerdings längst vergangen, denn es sieht so aus, als hätten die Kleingärtner bereits verloren. Trotz zahlreicher Protestaktionen müssen sie ihr grünes Reich räumen. Dann wird auch noch die Politikerin, die das Projekt betreut hat, tot in der Nähe der Kleingartenanlage gefunden. Ist einer der Laubenpieper etwa ein eiskalter Mörder?

 

 Hochmut kommt vor dem Farn

Autorin: Mona Nikolay
Verlag: Droemer
Erschienen: 03/2023
ISBN: 978-342630923
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Manne und Caro haben mittlerweile schon zwei Fälle erfolgreich gelöst mit ihrer Privatdetektei, aber als die Vereinswirtin ihrer Kleingartenanlage in der Nähe eine Leiche findet, ist das dann doch eine Nummer zu groß für die beiden. Da es sich um die Politikerin handelt, die dafür verantwortlich war, dass die Kolonie Harmonie dem Erdboden gelichgemacht werden soll, ermittelt die Polizei im Umfeld der Schrebergärtner. Manne und Caro sollen als „Verbindungsleute“ helfen und werden als externe Berater engagiert. Doch schnell stellt sich heraus, dass es hier um etwas Größeres geht als um eine Kleingartenanlage…

Mona Nikolay legt nun schon ihren dritten Schrebergartenkrimi vor und auch wenn ihre Geschichten erst einmal einen harmlos-witzigen Eindruck machen mit den bunten Covern und hübschen Wortspielen als Titel, so steckt doch keineswegs nur Humor zwischen den Seiten, sondern ein absolut ernst zu nehmender Krimi, der alles andere als harmlos ist.


Stil und Sprache
Mona Nikolay ist sehr nah dran an den Kleingärtnern und damit auch an ihren Protagonisten Manne und Caro – stilistisch merkt man das sofort, denn sie schreibt locker und leicht, ohne ihre Figuren lächerlich zu machen. Meistens erzählt Manne seinen Teil der Geschichte, aber auch Caro kommt zu Wort und so ist man als Leser immer nah dran am Geschehen und verpasst nichts. Anders als in vielen anderen Krimis liest man nichts aus Täterperspektive und kann sich komplett auf die Ermittlungen fokussieren und vielleicht auch ein bisschen miträtseln, wer der Täter sein könnte. Denn wie schon erwähnt ist der Fall keineswegs einfach gestrickt, sondern im Gegenteil gibt es viele überraschende Wendungen und Aha-Momente (sowohl für Manne und Caro als auch für den Leser).

Das alles ist überraschend spannend und vor allem zum Ende hin wird es nochmal richtig dramatisch. Dennoch kommt auch der Humor nicht zu kurz, der sich aber vor allem auf die Dialoge zwischen den Akteuren bezieht und niemals die Geschichte oder ihre Charaktere ins Lächerliche zieht. Eine perfekte Balance, die für ein echtes Lesevergnügen sorgt.


Figuren
Manne Nowak ist Ex-Polizist und musste wegen einer Netzhautablösung den Dienst quittieren. Ein bisschen trauert er der Polizeiarbeit noch nach, aber meistens ist er trotzdem guter Dinge, seit ihn seine Kleingarten-Nachbarin Caro von Ribbek überredet hat, nach dem ersten gemeinsamen „Fall“ eine Detektei zu eröffnen. Mittlerweile sind die beiden ein eingespieltes Team und die Kombination der unterschiedlichen Temperamente sorgt für gute Erfolge in der Ermittlungsarbeit. Die beiden sind einfach grundsympathisch und man ist sofort mittendrin in ihrer Welt.

Es gibt natürlich auch Polizei in dieser Krimireihe und auch hier hat Mona Nikolay alles gegeben, um möglichst vielseitige Charaktere zu schaffen. Bei Jan Lohmeyer hat sie zwar ein bisschen übertrieben, was dessen überwiegend schlechte Eigenschaften angeht, aber dafür sind alle anderen Nebenfiguren sehr facettenreich angelegt. Hier ist die Autorin ganz in ihrem Element.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und zeigt auf dem Cover ein gezeichnetes, orangerotes Kaninchen, das an einem Farn knabbert. Dahinter kann man auf dunkelviolettem Hintergrund ein paar einfach gezeichnete Gartenlauben erkennen. Innen gibt es 36 nummerierte Kapitel und in der vorderen Klappe noch einen einfachen Lageplan der Schrebergartenkolonie.


Fazit
Ein richtig spannender Krimi im locker-leichten Gewand. Wer gut konstruierte Fälle und eine Prise trockenen Humor darin mag, ist hier genau richtig.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Rosenkohl und tote Bete
Band 2: Amsel, Drossel, tot und starr

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