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Anwältin Fentje Jacobsen ist auf die Hochzeit ihres Freundes aus Kindertagen eingeladen. Als eine Nachbarin am nächsten Morgen das frisch vermählte Paar auf dem Hof der Familie aufsuchen will, findet sie die Eltern des Bräutigams ermordet, den Sohn schwer verletzt vor. Nur die Schwiegertochter konnte sich retten. War es ein Überfall oder ein Familiendrama? Als die Polizei Letzteres vermutet, will Fentje Hennings Unschuld beweisen. Dabei trifft sie auf den Journalisten Niklas John, der im Interesse der überlebenden Ehefrau ganz eigene Ziele verfolgt. Dieses Mal werden sie bestimmt nicht gemeinsam ermitteln. Aber dann wird ein Anschlag auf Niklas verübt und er muss Fentje um Hilfe bitten…

 

 Der Teufelshof

Autorin: Eva Almstädt
Verlag: Lübbe
Erschienen: 05/2023
ISBN: 978-3404189977
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Rückentext des Buches gibt die Grundkonstellation dieses Falles schon ziemlich gut wieder, so dass ich hier nicht allzu viel hinzufügen möchte. Lange ermitteln Fentje Jacobsen und Niklas John unabhängig voneinander, bevor ihnen klar wird, dass sie gemeinsam besser vorankommen.

Eva Almstädt hat für diesen zweiten Nordsee-Fall ein Szenario entworfen, das leider nicht so richtig zündet. Es geht nur sehr langsam voran und erst ganz zum Schluss kommt etwas Fahrt in das Ganze. Allerdings ist die Auflösung des Falles schon sehr weit hergeholt und so fliegt man nicht gerade durch die Seiten vor Spannung.


Stil und Sprache
Eva Almstädt großes Talent ist der Aufbau ihrer Protagonisten und auch in dieser neuen Reihe gelingt ihr das sehr gut. Für den Fall ist das leider etwas schwierig und es dauert entsprechend lange, bis wirklich etwas passiert. Dabei ist der Stil der Autorin eigentlich eingängig und locker zu lesen, man fühlt sich sofort auf die Halbinsel Eiderstedt versetzt. Und doch springt hier der Funke nicht so richtig über.

Der Fall ist leider irgendwie schwerfällig und man merkt ihm an, dass er etwas überkonstruiert ist. Beide Protagonisten sind eben keine professionellen Ermittler und haben so ihre Mühe damit, etwas herauszubekommen, was ihnen weiterhilft. Erst sehr spät arbeiten sie dann doch zusammen und dann läuft es auch besser. Aber wirklich spannend wird es erst ganz zum Schluss und dann ist es fast schon zu spät, um das Ruder noch herumzureißen.


Figuren
Fentje Jacobsen zerreißt sich zwischen ihrer Anwaltskanzlei und dem Hof ihrer Großeltern, den sie mit bewirtschaftet. Das merkt man ihrer Charakterisierung irgendwie an, sie macht einen etwas fahrigen Eindruck und scheint nicht so recht zu wissen, was sie will. Damit bekommt sie – anders als Pia Korittki, Eva Almstädts erster großer Protagonistin – kein richtiges Profil für mich, ich weiß auch nach dem zweiten Band noch nicht so richtig, ob ich sie mag. Das gleiche gilt für Niklas John, über ihn erfährt man nur das Nötigste und das reicht mir einfach nicht.

Es gibt etliche Nebenfiguren, Nachbarn, Zeugen, Verwandte der Mordopfer und so weiter und auch sie werden charakterlich nur angerissen. Die Ansätze sind wirklich gut, aber das letzte Quäntchen fehlt mir persönlich irgendwie. Leider nur Durchschnitt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch in Klappbroschur zeigt auf dem Cover ein Haus, das vermutlich den Teufelshof darstellen soll. Schaut man aber genau hin, so ist das Haus unbewohnt und heruntergekommen mit Löchern im Dach und ohne Fenster. Der Teufelshof im Buch jedoch gehört Henning und ist alles andere als leerstehend. Hier hätte man sicher ein besseres Coverbild finden können…Innen gibt es 37 nummerierte Kapitel und sonst keine Besonderheiten.


Fazit
Nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut. Für Fans von Eva Almstädt trotzdem lesenswert, alle anderen sollten eher mit ihren Ostsee-Fällen beginnen.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Am dunklen Wasser

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