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Nach einer verheerenden Katastrophe ist Schottland von der Außenwelt abgeschnitten und auf eigene Ressourcen angewiesen. Um das Land nach einem Bürgerkrieg zu befrieden, wurde die Monarchie wieder eingeführt. Während sich die Lebensbedingungen der Bevölkerung immer mehr verschlechtern, verfällt die Oberschicht zunehmend der Dekadenz.
Da erhält der Berufskiller Sam einen sehr speziellen Auftrag, den er voller Überzeugung annimmt: Königliches Blut soll vergossen werden!
Aber dann kommt alles anders und anstatt sich an den Plan zu halten, entführt Sam den Thronfolger Prinz Victor. Doch damit fangen die Probleme erst an …

 

Koenigliches Blut 1 

Autor: J.L. Carlton 
Verlag: dead soft Verlag
Erschienen: Juni 2023
ASIN: B0C7L4H2PD
Seitenzahl: 401 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Weil die obenstehende Verlagszusammenfassung für meinen Geschmack schon beinahe zu viel vorweg nimmt, möchte ich lieber inhaltlich nichts ergänzen. Stattdessen verliere ich gerne noch ein paar Worte zum Setting der "Königliches Blut"-Dilogie. J.L. Carlton wählt für diese beiden Bücher erstmalig ein dystopisches Setting und entführt den Leser in eine nahezu postapokalyptische Welt in Schottland. Die gesellschaftlichen Änderungen und die Lebenbedingungen, die sie daraus abgeleitet hat, haben mir wirklich sehr gut gefallen. Das Setting ist stimmig ausgearbeitet und bietet einen hervorragenden Hintergrund für die dramatische Handlung, durch die sie ihre Protagonisten Sam und Victor schickt. Kombiniert mit den emotionalen Szenen und dem sanften Humor, den man bereits aus J.L. Carltons anderen Büchern kennt, wird man so wieder bestens unterhalten


Stil und Sprache
Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog, der einige Jahre vor der Haupthandlung einsetzt und einen Teil der Vorgeschichte von Sam zeigt. Danach beginnt die eigentliche Haupthandlung mit Sams Auftrag und seinem Weg zum Palast. Dieser Einstieg wurde sehr geschickt gewählt, denn so bietet sich eine gute, nicht zu offensichtlich bemühte Gelegenheit, um den Leser in das Setting einzuführen. Das richtige Maß an Details sorgt dafür, dass man die teils zerfallenen Ortschaften und vor allem die Leere des neuen Schottland sehr gut greifen kann. Durch diese Einführung in die Welt und die Vorstellung der Charaktere dauert es natürlich ein wenig, bis die Handlung Fahrt auf nimmt. Sobald Sam im Palast arbeitet und die ersten Kontakte mit Victor sich ergeben, steigt der Spannungsbogen jedoch an und insbesondere in der zweiten Hälfte des Romans bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Das liegt zum einen am sehr angenehmen Schreibstil der Autorin, in den man beim Lesen richtig schön eintauchen kann. Zum anderen steigt auch die Anziehungskraft zwischen den Protagonisten, sodass man es kaum abwarten kann, den nächsten Dialog zu lesen. Wie bereits von der ersten Dilogie der Autorin, "Macht und Ohnmacht", gewohnt, endet "Geheimes Verlangen" zwar nicht mit einem gemeinen Cliffhanger, aber an einer ausgesprochen spannenden Stelle. Entsprechend freue ich mich schon sehr auf den zweiten Band, der hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt.


Figuren
Bei der Ausgangsbasis der Figuren war ich ein wenig skeptisch. Ein tendenziell verzogener Prinz und ein Auftragsmörder klangen jetzt nicht unbedingt nach Sympathieträgern. Erfreulicherweise konnte die Autorin diese Sorgen jedoch sehr schnell zerstreuen. Durch einen kurzen Einblick in Sams Vergangenheit gleich zu Beginn des Buches gelingt es ihr, seine Karrierewahl mehr als nachvollziehbar zu machen und man versteht auch schnell, warum er bereit ist, diesen Auftrag anzunehmen. Ebenso gut ist es ihr gelungen, sein Umdenken langsam vorzubereiten, ohne die Spannung zu verlieren.

Bei Victor zeigt sich schon im ersten Kapitel aus seiner Perspektive, dass er definitiv kein verzogener, verwöhnter Prinz ist. Ganz im Gegenteil, das Leid der einfachen Bevölkerung bewegt ihn tief und die Entfernung zum Volk, die ihm mehr oder weniger aufgezwungen wurde, macht ihm schwer zu schaffen. Ich habe ihn wirklich direkt ins Herz geschlossen. Noch sympathischer wurde er dann durch seine ausgesprochen niedliche Schwärmerei für Sam. Tatsächlich waren die Dialoge der beiden und die sich langsam aufbauende Bindung vor allem in der zweiten Buchhälfte eines der Highlights des Buches für mich. Ich bin schon sehr gespannt, wie ihre Geschichte im zweiten Band weitergeht.

Die übrigen Nebenfiguren werden ihren Rollen entsprechend ausgestaltet, bleiben aber verständlicherweise eher im Hintergrund. Insbesondere Victors jüngste Halbschwester hat mir da sehr gut gefallen und die Szenen mit ihr und Victor boten oftmals viel Humor und Lesespaß.


Aufmachung des Buches
Da das Taschenbuch leider derzeit noch nicht erhältlich ist, habe ich "Königliches Blut - Geheimes Verlangen" bisher nur als eBook gelesen. Das Cover zeigt neben dem Reihen- sowie Untertitel und dem Namen der Autorin einen Mann, der den Protagonisten Sam darstellen soll - auch wenn er sich nicht hundertprozentig mit meinem inneren Bild von Sam deckt. Über das Motiv wurde das Bild eines herrschaftlichen Schlosses gelegt, was durchaus zum Handlungsort des ersten Bandes passt. In Summe eine ansprechende und gelungene Gestaltung.


Fazit
Auch mit ihrem vierten Roman enttäuscht J.L. Carlton nicht, sondern bietet genau das, was ich von ihr gewohnt bin: eine spannende Geschichte, eine emotional mitreißende Liebesgeschichte und einen Schreibstil, der mich ganz in die Handlung eintauchen lässt. In Summe also beste Unterhaltung, die durch das postapokalyptische Setting ihren ganz eigenen Reiz erhält.


5 Sterne


Hinweise
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