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Auch im Ruhestand lösen diese Ermittler jeden Fall!

In einem kleinen französischen Hotel trifft sich jedes Jahr im Dezember eine Gruppe ehemaliger Ermittler: Polizisten, Detektive, eine Kriminalistikprofessorin und ein Gerichtsmediziner. Die Hotelleitung organisiert stets ein Krimidinner, bei dem die ergrauten Profis zwischen Punsch und Plätzchen ihre Fähigkeiten vor dem Einrosten bewahren. Doch als sie im Weinkeller den vermeintlichen Toten finden, stellt sich heraus, dass dort eine echte Leiche liegt! Die pensionierten Profis lassen kein gutes Haar an der Arbeit der herbeigerufenen Polizei. Ganz klar: Sie müssen selbst ran!

 

 Der Wintermordclub

Autor: Jan Beinßen
Verlag: piper
Erschienen: 09/2022
ISBN: 978-3492318266
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sie haben alle die Siebzig überschritten und schleppen das ein oder andere Wehwehchen mit sich herum, aber ihre gemeinsame Woche in Südfrankreich ist ihnen heilig: Geraldine, Louanne, Ruben, Kasimir, Kim und Alexandros treffen sich seit zwanzig Jahren einmal pro Jahr in jenem Hotel, in dem sie vor ebenso langer Zeit gemeinsam einen international aktiven Verbrecher überführt haben. Doch dieses Mal geht einiges schief, denn statt des alljährlichen Krimidinners passiert ein echter Mord. Die ehemaligen Ermittler setzen alles daran, den Fall zu lösen, bevor die Polizei es tut…

Jan Beinßen hat eine nur auf den ersten Blick ausschließlich witzige Story ersonnen, denn der Fall und auch das Gesamtgefüge sind deutlich komplexer, als es zunächst den Anschein hat. Vor allem sind seine Protagonisten keine Superhelden und teilweise alles andere als gesund. Das wird aber so behutsam erzählt, dass es niemanden lächerlich macht und sich ganz wunderbar in die Geschichte einfügt.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit einem kurzen Rückblick auf eine misslungene Polizeiaktion vor der französischen Küste. Danach steigt die Handlung in der Gegenwart ein und jeweils ein kurzes Kapitel wird aus der Perspektive einer der Hauptpersonen erzählt. Dabei variiert die Häufigkeit, mit der jede Figur „dran“ ist, allerdings stark, der Hotelinhaber Hugo zum Beispiel hat nur wenige Kapitel für sich, dafür ist Geraldine eine regelmäßige Erzählerin.

Durch die stetigen Wechsel der Erzählperspektive gibt es immer wieder kleine Cliffhanger, die zwar keine nervenaufreibende Spannung erzeugen, aber durchaus für Neugier sorgen, so dass man immer noch schnell ein Kapitel weiterlesen möchte. So kommt vor allem zum Ende hin ziemlich Drive in die Geschichte und auch die Rückblenden tragen zum Spannungsaufbau bei. Hier wird immer klarer, dass das Motiv für den aktuellen Mord in der Vergangenheit liegen muss. Wie genau alles zusammenhängt, das ist sehr geschickt konstruiert und hält das Interesse bis zur letzten Seite wach.


Figuren
Die Protagonisten dieses Krimis sind schon eine bunte Truppe, sie kommen nicht nur aus verschiedenen Ländern, sondern haben auch ansonsten unterschiedliche Berufe und vor allem Charaktere. Und auch wenn sie auf den ersten Blick alle gut miteinander befreundet sind, so gibt es doch durchaus Rivalitäten und die gegenseitigen Sympathien sind sehr ungleich verteilt. Das führt dazu, dass praktisch jeder seine Geheimnisse hat und irgendetwas vor den anderen geheim zu halten versucht, sei es die eigene Seh- oder Hörschwäche oder etwas gewichtigeres. So gelingt es dem Autor, sein Ensemble höchst lebendig zu gestalten und bei allem Witz, der in manchen Situationen steckt (großartig: das Bingospiel!) doch immer liebevoll mit seinen Charakteren umzugehen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover eine gezeichnete Ansicht des südfranzösischen Hotels, in dem der Wintermordclub ermittelt. Nicht besonders spektakulär, aber nett anzusehen. Innen ist die Handlung nach Tagen unterteilt und die einzelnen Kapitel mit dem Namen der jeweils erzählenden Person überschrieben. Dazwischen gibt es Rückblicke auf die Zeit, in der die Beteiligten zusammenkamen.


Fazit
„Der Wintermordclub“ ist zwar keine große Literatur, dafür aber eine richtig schöne Wohlfühllektüre. Und auch wenn er in der Weihnachtszeit spielt, lässt er sich durchaus auch im Sommer genießen.


4 Sterne


Hinweise
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