Was passiert, wenn man einen Haufen Loser und Außenseiter bittet, die Galaxie vor einem uralten, übermächtigen Feind zu retten? Der uralte Feind gewinnt natürlich.
Moment mal ... Nicht. So. Schnell.
Als wir Tyler Jones und sein Squad 312 das letzte Mal erlebten, arbeiteten sie perfekt zusammen (oder rasteten aus), während eine intergalaktische Schlacht tobte und eine uralte Superwaffe das Universum zu vernichten drohte. Natürlich ging alles total schief.
Aber wie sich herausstellt, ist nicht jedes Ende ein Ende, und das Team hat noch eine Chance, sein eigenes umzuschreiben. Vielleicht auch zwei. Es ist kompliziert. Und die Zeit läuft davon.
Der Auftrag für Zila, Fin und Scarlett (und MAGELLAN!): Freunde finden, Feinde finden und Geschichte schreiben? Klar, kein Problem.
Der Auftrag für Tyler, Kal und Auri: sich mit zwei der meist gehassten Schurken der Galaxis zusammentun? Ähm, okay. Das auch.
Aber können sie die Galaxie wirklich retten?
Dazu bedarf es schon eines Wunders ...
Originaltitel: Aurora's End |
Die Grundidee der Handlung
Da diesmal schon kurz nach Beginn eine sehr entscheidende Wendung den Leser überrascht, möchte ich lieber nichts weiter von der Handlung vorweg nehmen. Wie die obenstehende Verlagszusammenfassung schon sehr gut in Erinnerung ruft war die Ausgangslage für Squad 312 ausgesprochen herausfordernd und die Gruppe getrennt. So erzählt das Buch dann schließlich auch drei verschiedene Handlungsstränge, die jeder für sich ausgesprochen spannend sind und erst im großen Finale wieder zueinander geführt werden. Die Autoren haben sich dabei einem durchaus bekannten Plot-Element der Science Fiction bedient, dieses aber gelungen und überraschend umgesetzt. So hält dieser Abschlussband, was die beiden ersten Teile versprochen haben: beste Unterhaltung, viele Emotionen, überraschende Wendungen und ein großartiges Finale.
Stil und Sprache
Ein weiteres Mal kann ich den Schreibstil von Amie Kaufman und Jay Kristoff nur loben. Die sechs Protagonisten erzählen wieder kapitelweise in der ersten Person selbst ihre Geschichte und der Schreibstil unterscheidet sich entsprechend auch deutlich, sodass jedem Charakter eine absolut individuelle Stimme verliehen wird. An dieser Stelle auch ein großes Lob an die tolle Übersetzungsarbeit von Barbara König, die sowohl diese individuellen Stimmen als auch den einmaligen Humor der Serie hervorragend ins Deutsche übertragen hat.
Durch die schwierige Ausgangslage ist von der ersten Seite an für Spannung gesorgt. Durch die vorangestellte Zusammenfassung kommt man schnell und unkompliziert in die Handlung rein. Die Perspektivwechsel sowie die Wechsel zwischen den drei Handlungssträngen werden geschickt zum weiteren Spannungsaufbau genutzt und so fliegt man beim Lesen geradezu durch die Seiten. Das Buch schraubt sich in verschiedene Spannungshöhepunkte, lässt dazwischen aber auch genügend Zeit für emotionale Momente. Nicht nur einer davon hat mich zu Tränen gerührt. Schließlich läuft alles auf das große Finale zu, welches die Reihe aus meiner Sicht würdig abschließt und alle Teile wieder passend zueinander fügt. Der Epilog ist dann schließlich noch das Tüpfelchen auf dem i.
Figuren
Mit einer Ausnahme sind alle wichtigen Figuren des Buches bereits aus den vorangegangenen Bänden bekannt und die sechs Protagonisten begleitet man bereits seit dem ersten Band. Die Geschehnisse und Enthüllungen der bisherigen Handlung haben sie natürlich beeinflusst und es ist schön zu sehen, wie sie daran gewachsen sind und als Wahl-Familie noch näher zusammenrücken. Insbesondere Zila und Tyler haben mir in diesem Buch ein weiteres Mal hervorragend gefallen, aber auch die anderen konnten überzeugen. Nachdem die Geschichte von Auri und Kal im letzten Band für mich eher eine Schwachstelle war, war ihr Handlungsbogen diesmal stimmiger ausgearbeitet und auch die finale Entscheidung war durchaus passend.
Die neue wichtige Nebenfigur wurde sehr gut eingeführt und ihrer Rolle und Hintergrundgeschichte entsprechend authentisch ausgearbeitet. Auch die anderen Nebencharaktere waren schlüssig gestaltet. Sie nehmen aber bei der Anzahl an Protagonisten verständlicherweise eine eher untergeordnete Rolle ein.
Aufmachung des Buches
Passend zu den ersten beiden Bänden hat der Sauerländer Verlag auch "Aurora erleuchtet" als Klappbroschur rausgebracht und das Originalcover übernommen; zu sehen ist diesmal Finian. Der Titelschriftzug ist wieder silbern hervorgehoben. Auch im Buchinneren findet sich die gewohnte Ausstattung. Vorangestellt findet man entsprechend wieder eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse an Hand der wichtigsten Charaktere aus der Perspektive von Magellan. Die eigentliche Handlung ist in vier Teile und 39 Kapitel unterteilt. Jedes Kapitel ist mit der erzählenden Person überschrieben. Das letzte Kapitel ist ein Epilog, der ein Jahr nach der Haupthandlung spielt. Zum Abschluss folgt dann noch die Danksagung.
Fazit
Was für ein Finale! Die ersten beiden Aurora-Bände waren schon sehr gut, aber "Aurora erleuchtet" ist für mich der krönende Abschluss gewesen und der beste Band der sehr starken Reihe. Eine absolute Empfehlung für alle Science Fiction Fans!
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Aurora erwacht
Band 2: Aurora entflammt