Smaller Default Larger

Das zweite Buch der Trilogie »Technik, Gestaltung und Wirkung in der Fotografie« zeigt Ihnen, wie Sie die Qualität von Fotografien bewerten, ihre Wirkung auf den Betrachter analysieren und das Besondere einer originalen, authentischen und kreativen Bildsprache erkennen können.

- Qualität: Die Bildbewertung mit dem Doppelten Dreieck
- Wirkung: Die Bildanalyse nach dem Vier-Augen-Modell
- Form-Auge: Die Gestaltung von Fotografien mit starken Formen
- Erzähl-Auge: Bilder, die etwas erzählen, sprechen uns stärker an
- Gefühls-Auge: Durch das Ansprechen von Gefühlen die Wirkung der Bilder verstärken
- Ich-Auge: Eine eigene, gut erkennbare und kreative Bildsprache entwickeln
- Praxisbeispiele: Arbeiten mit dem Vier-Augen-Modell in der Praxis
- Bildsprache: Wie entwickelt sich ein Bildstil und eine Bildsprache?
- Form- und Erzähl-Auge: Formorientierte und erzählende Fotografen
- Gefühls- und Ich-Auge: Gefühlsorientierte und sehr eigenständige Bildsprachen

 

Bilder analysieren 

Autor: Martin Zurmühle
Verlag:  Vier Augen Verlag; Auflage:
Erschienen: 07.01.2019
ISBN: 3952364789
Seitenzahl:  444 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Mit diesem Buch hat Martin Zurmühle eine komplett überarbeitete Neuauflage und Zusammenführung seiner im Jahr 2011 erschienen Reihe „BILDANALYSE nach dem Vier-Augen-Modell“, „BILDSPRACHEN zeitgenössischer Fotografen“ und „BILDBEWERTUNG mit dem doppelten Dreieck“ vorgelegt.

Zurmühle hat sich über die Jahre einen Namen als Aktfotograf gemacht und leitet diverse Fotokurse. Was liegt näher, als Lehrbücher herauszubringen, die die dringendsten Fragen der Fotografie behandeln? Immer wieder stellen sich sowohl Amateur- als auch Profifotografen die Frage, wie ein gutes Bild sich von einem herausragenden unterscheidet. Bilder, die berühren, die einen in den Bann ziehen, obwohl, oder vielleicht gerade deswegen, diese technisch ein paar Mängel aufweisen.

Bei der allgegenwärtigen Bilderflut, auch der selbstproduzierten, ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten und aus den Massen das eine perfekte Bild herauszufiltern. Viele Hobbyfotografen fotografieren einfach, ohne sich Gedanken um einen Bildaufbau zu machen, in der Hoffnung, die Kamera und das Bildbearbeitungsprogramm werden es schon richten. Aber wie oft ist die Enttäuschung groß, wenn das erhoffte Bild sich nicht nachträglich generieren lässt. Es gilt, von vornherein auf ein stimmiges Bild zu achten. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, holt Zurmühle weit aus und hat mit seinem 444 Seiten starkem Buch mit einer Vielzahl an Fotografien ein umfassendes Werk geschaffen, das keine Fragen offen lässt.

Zunächst gilt es, bei einer Betrachtung eines Bildes den eigenen Geschmack hintanzustellen. Neben einigen anderen Faktoren benennt dies der Autor als Hauptfehlerquelle. Anfänger beurteilen ein Foto oft nach dem eigenen Geschmack und sehen weder technische Fehler noch den Bildaufbau. Ist das Bild dynamisch? Lenkt es den Betrachter auf das Hauptmotiv? Gefällt mir das Motiv, finde ich den Porträtierten sympathisch? Oder das Bild wird ausschließlich nach der technischen Qualität beurteilt und wird aussortiert, obgleich das Motiv über eine gewisse Anziehungskraft verfügt. Oft steht das Urteil von vornherein unbewusst fest und das Bild hat keine Chance, in der Analyse wohlwollend beurteilt zu werden. Dabei scheint es unerheblich zu sein, dass das Bild objektiv betrachtet ausgezeichnet ist. Es gilt, die Subjektivität beiseite zu schieben und ein Bild unvoreingenommen zu betrachten.

Als studierter Architekt weiß Zurmühle um die Formen eines gelungenen Bildes. In erster Linie spielen ein präziser Blick, klare Strukturen und der Verzicht auf Überflüssiges eine wichtige Rolle. So hat Zurmühle ein „Vier-Augen-Modell“ entwickelt, welches die einzelnen Elemente der Fotografie anspricht. Jedes Kapitel widmet sich einem „Auge“, das die Form-, Erzähl-, Gefühls- und  Ich-Ebene ausführlich aufbereitet. Ausführlich werden die einzelnen Ebenen beschrieben und mit Bildbeispielen aus der Fotografie und der Malerei unterstrichen. Mit allen Sinnen fotografieren ist Zurmühle ein wichtiges Anliegen. Nur so lassen sich herausragende Bilder gestalten. Ebenfalls werden die verschiedenen Bereiche, wenn auch nur kurz, der Fotografie besprochen. Die Unterscheidungen zwischen der Reportage- und Reisefotografie, der Inszenierung oder der Fantasiewelt zeigen die unterschiedlichen Möglichkeiten der Fotografie auf und wie man diese mit dem „Vier-Augen-Modell“ herausragend in Szene setzt.

Das Buch teilt sich in zehn Kapitel, in denen die „Qualität“, die „Wirkung“, das „Form-Auge“, das „Erzähl-Auge“, das „Gefühls-Auge“, das „Ich-Auge“, „Praxisbeispiele“, „Bildsprache“, „Form- und Erzähl-Auge“ und „Gefühls- und Ich-Auge“.  Es wäre kein Lehrbuch, wenn sich nicht am Ende eines jeden Kapitels Fragen und Übungen finden und diese zur Vertiefung des Gelesenen genutzt werden sollten. Die Lösungen zu den Aufgaben finden sich im Anhang. Wer das Buch als Lehrbuch versteht und entsprechend anwendet, wird in kurzer Zeit erste Erfolge sehen und kann gezielt die Bildwirkung beeinflussen.

In den letzten Kapiteln versammelt Zurmühle die derzeit bekanntesten Fotografen mit einer eigenen Bildsprache. Er veranschaulicht die Herangehensweise der Fotografen, zeigt an den Bildbeispielen sein Vier-Augen-Modell und versteht es, komplexe Zusammenhänge in einer klaren Sprache aufzubereiten. Allerdings sollte man über Vorkenntnisse verfügen und das Buch ist daher nur bedingt für Anfänger gedacht.


Aufmachung des Buches
Das im Eigenverlag erschienene Buch ist ein wahres Schwergewicht. Zwei Kilo bringt das Hardcover mit 444 Seiten auf die Waage. Ein robuster Umschlag, dessen Vorderseite an das Layout der im Rheinwerk-Verlag erschienenen Bücher erinnert, und die feste Bindung lassen das Herz des Lesers höherschlagen. Man kann hin- und herblättern, ohne dass sich Seiten lösen oder gar das griffige Papier beschädigt wird. Angefüllt mit Fotos, ausführlichen Beschreibungen und farbig unterlegten Tipps macht das Buch Lust auf die Fotografie und darauf, sein Auge für die Feinheiten eines herausragenden Bildes zu schärfen. Unglücklich ist die Anordnung der Seitenzahlen zur Buchmitte und nicht am äußeren Rand einer Seite. So muss immer das ganze Buch aufgeschlagen werden.

Fazit
Ein überaus empfehlenswertes Buch, das ein Thema, welches in der Fachliteratur oft vernachlässigt wird, in seiner Didaktik gründlich und umfassend aufbereitet hat. Hier sind Lehrbuch und Nachschlagewerk in einem Buch versammelt.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Das große Lehrbuch Digitale Fotografie – Besser fotografieren lernen! 

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo