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Heute Morgen noch dachte Kady, das Schlimmste, was ihr bevorsteht, ist die Trennung von ihrem Freund Ezra. Am Nachmittag dann wird ihr Planet angegriffen. Kady und Ezra verlieren sich bei der Flucht und gelangen auf unterschiedliche Raumschiffe. Doch die Fliehenden werden immer noch von dem feindlichen Kampfschiff verfolgt. Und damit nicht genug: Ein Virus, freigesetzt bei dem Angriff mit biochemischen Waffen, mutiert mit grauenhaften Folgen. Und dann ist da noch AIDAN, die Künstliche Intelligenz der Flotte, die von Raumtemperatur über Antrieb bis Nuklearwaffen alles an Bord steuert. Leider nur ist AIDAN bei dem Angriff außer Kontrolle geraten und übernimmt nun das Kommando.

 

Illuminae 

Originaltitel: Illuminae
Autor: Amie Kaufman & Jay Kristoff
Übersetzer: Gerald Jung & Katharina Orgaß
Verlag: dtv
Erschienen: Oktober 2018
ISBN: 978-3423761833
Seitenzahl: 608 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Schon lange vor dem Erscheinungstermin von „Illuminae“ konnte man dem Buch auf den Social Media Plattformen kaum entgehen. Die Blogger sind dabei aus dem Schwärmen kaum heraus gekommen und wenn man das Buch von Amie Kaufman und Jay Kristoff selbst zur Hand nimmt, ahnt man schnell warum. Die spannende Science Fiction Geschichte wird auf außergewöhnliche Art erzählt und ist allein dadurch ein Muss für alle Science Fiction Fans. Auch wer mit den Weiten des Weltalls normalerweise nichts anfangen kann, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.


Stil und Sprache
Der Einstieg in Kadys und Ezras Geschichte ist nicht ganz leicht. Das liegt nicht nur daran, dass man sich erstmal in der Science Fiction Welt der Zukunft zurechtfinden muss, sondern auch an der Erzählweise des Buches. Ein klassischer Roman ist „Illuminae“ nämlich nicht. Stattdessen wird die Handlung tatsächlich – wie der Reihentitel schon andeutet – an Hand einer Sammlung von Akten erzählt. Das sind Verhörprotokolle, Beschreibungen von Überwachungskameras, Chatausschnitte, Berichte und Emails aber auch Raumschiffbaupläne und vieles mehr. Anfangs muss man sich deswegen erst ein wenig einfinden, aber ist das erstmal geschehen, kann man sich dem Lesesog kaum noch entziehen. „Illuminae“ hat über 600 Seiten und ich habe den Großteil davon tatsächlich im Laufe eines Abends verschlungen, weil ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Kady und Ezra stürzen von einer Katastrophe in die nächste, überraschende Wendungen warten gefühlt auf jeder zweiten Seite und die Entspannungspausen dazwischen sind kurz. Die außergewöhnliche Erzählweise sorgt dafür, dass das Lesen extrem abwechslungsreich und anschaulich ist. Die längeren Texte weisen einen angenehmen Schreibstil auf und die Entscheidung, welcher Handlungsabschnitt in welcher Form präsentiert wird, wurde gerade zum Schluss des Buches fast schon künstlerisch gelöst. Besonders beeindruckt hat mich, dass trotz der ungewöhnlichen Erzählweise sowohl die Emotionen zwischen Kady und Ezra als auch die Szenerie nachvollziehbar rüber kamen und vor allem erstere wirklich bewegen konnten. Absolut großartig!


Figuren
Bedingt durch die Erzählform hatte ich anfangs ein wenig Sorge, dass ich keine enge Bindung zu den Protagonisten Kady und Ezra aufbauen würde, aber die war zum Glück völlig unbegründet. Den Autoren gelingt es durch die beobachtende Perspektive der Berichte sehr gut, die beiden zu charakterisieren und dem Leser auch emotional nahezubringen. Das liegt sicherlich auch daran, dass wir durch die Interviewform des ersten Berichts und die Chatform späterer Dialoge einen direkten Blick auf die beiden bekommen. Beide waren glaubwürdig und boten beim Lesen verschiedene Identifikationspunkte. Die Gefühle zwischen ihnen waren ebenfalls überzeugend dargestellt.

Die Nebencharaktere sind vielfältig und wurden ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet.  Eine der spannendsten Nebenfiguren war für mich AIDAN – die künstliche Intelligenz der Raumschiffe, die eine deutlich größere und tiefgehende Rolle eingenommen hat, als ich es erwartet hätte. Ein bisschen verwunderlich fand ich, dass die Gegenspieler erst ganz zum Schluss ein Gesicht bekommen haben, aber zur Weckung der Neugier auf den zweiten Band war das auf jeden Fall gut eingebaut.


Aufmachung des Buches
„Illuminae“ ist bei dtv als Hardcover mit Schutzumschlag erschienen.  Dieser ist dabei aus einer harten Folie gefertigt und teilweise durchsichtig, sodass der auf dem Buch abgedruckt Text teilweise durchschneit. Den grellen Grundton finde ich gut getroffen, da er an eine Explosion erinnert und von denen gibt es einige im Buch.

Das Buchinnere ist auf den ersten Blick einfach nur überwältigend. Man bekommt das Gefühl durch die Akten zu blättern, denn vom Verhörprotokoll bis zum Raumschiffplan ist alles tatsächlich abgebildet. Zusätzlich sind immer wieder Abschnitte geradezu künstlerisch inszeniert, sodass zum Beispiel der Text während des Kampfes die Fluglinien der Raumschiffe darstellt.


Fazit
Amie Kaufman und Jay Kristoff haben mit „Illuminae“ einen absolut genialen Reihenauftakt geschrieben, den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Herausragend erzählt, wunderschön gestaltet und durchgängig spannend – besser kann ein Science Fiction Buch meiner Meinung nach nicht sein!

5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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