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Brot backen ist ein Handwerk, das abseits von Massenware nur noch von wenigen Menschen beherrscht wird, zugleich ist es eng mit unserer Kulturgeschichte verbunden.

Die Autorinnen erzählen vom Brauchtum rund ums Brot, von der Arbeit von Bauern, Müllern und Bäckern, der Vielfalt der Getreide- und Mehlsorten und den Gewürzen, die jedem Brot seinen unvergleichlichen Geschmack verleihen. In Rezepten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen erklären sie, was es braucht, um selbst zum Bäckermeister zu werden. Dabei geht es um ausgewählte Zutaten, um Geduld, Gefühl und die Freunde, mit den Händen selbst ein Lebensmittel herzustellen.

Das große Brot-Lesebuch in einer überarbeiteten Auflage!

 

Brot backen 

Autorinnen: Christine Metzger, Elisabeth Ruckser
Verlag: Servus Verlag
Erschienen: 15.03.2018
ISBN: 978-3-7104-0169-5
Seitenzahl: 216 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
„Unser täglich Brot gib uns heute“, das Brot brechen, Salz und Brot als Willkommensgruß, das Brot im Märchen, Schmalz-, Butter- und Honigbrot... Wer von uns kennt es nicht und wem läuft nicht das Wasser im Mund zusammen, wenn man beim Bäcker den Duft des frisch gebackenen Brotes riecht. Heutzutage, im Zeitalter der Großmärkte und der aufgebackenen Teiglinge ist selbstgebackenes Brot mit Zutaten, von denen man weiß, woher sie kommen, allerdings die seltene Ausnahme.

Das Nahrungsmittel Brot ist nicht nur aus unserer Kultur nicht wegzudenken. Der Bauer, der Müller und der Bäcker... ohne sie, ohne ihr Wissen und ihr Handwerk gäbe es die nahrhaften, duftenden Laibe heute nicht. Die Autorinnen gehen mit ihren Lesern auf die Reise und zeigen in vielen bebilderten Erzählungen die Geschichte des Brotes von der Ähre bis zum fertigen Laib. In 26 übersichtlichen Kapiteln wechseln sich viele hilfreiche Tipps mit kurzweiligen Geschichten über interessante Menschen und ihre Liebe zum Brot und der Backstube ab. Viele aufschlussreiche Bilder von anno Dazumal bis heute lockern das Buch zusätzlich auf. Das ist nicht nur bei den Geschichten sehr interessant, besonders bei den Schritt-für Schritt-Anleitungen der Rezepte sind die aussagekräftigen Fotos überaus hilfreich. Von Amaranth über Dinkel, Roggen und Mais bis zum Weizen wird das Ausgangsprodukt mit seinen wichtigsten Eigenschaften vorgestellt. Wie aus dem Getreide Mehl wird und welche Unterschiede es in den Mahlgraden gibt, erfährt man ebenfalls in diesem Buch. Gewürze gefällig? Na, aber auf jeden Fall! Welche typischen Brotgewürze beim Brotbacken verwendet werden, erfährt man ab Seite 144.

Und dann... geht‘s zu den Rezepten! Brot backen mit Hefeteig? Aber klar doch! Sechs gut erklärte Schritte führen zum perfekten Teig. Sauerteig herstellen? Noch nie gemacht? Kein Problem! In fünf leicht nachvollziehbaren Schritten gelingt es auch neu berufenen Brotbäckern problemlos, das Anstellgut herzustellen. Und in den darauffolgenden fünf Schritten geht es dann auch sofort weiter, bis der Sauerteig - ein wichtiger Bestandteil würzigen Brotes – fertiggestellt ist.

Nachdem die Grundvoraussetzungen für die unterschiedlichen Brotsorten besprochen und gezeigt worden sind, laden auch gleich 17 abwechslungsreiche und teilweise sehr unterschiedliche Rezepte zum Ausprobieren ein. Begriffe wie Ura, Sauerteig, Quellstück oder Vorteig sind nach dieser Lektüre für die Leser keine Fremdwörter mehr. Obwohl ich bis jetzt noch keine Erfahrungen mit Sauerteig & Co gemacht habe, hat das Ansetzen des Anstellgutes nach der Anleitung im Buch ohne Komplikationen geklappt. Auch das Weiterverarbeiten zum Sauerteig war keine Hexerei. Ob Rustikalbrot, Dinkelspitz oder Waldviertlerbrot, auch für einen „Schnupperbäckerlehrling“ wie mich sind die Rezepte gut nachzumachen und die duftenden, knusprigen Ergebnisse haben hervorragend geschmeckt. (Die anderen Brote werde ich mit Sicherheit auch nach und nach testen.) Allerdings sollte man nicht vergessen, dass Mehl nicht immer gleich Mehl ist und auch einmal unterschiedlich viel Flüssigkeit aufnimmt. Es ist kein Fehler, sich ein bisschen auf das eigenen Gefühl zu verlassen, ob der Teig vielleicht etwas zu flüssig (wie es mir beim Waldviertler Brot passiert ist, aber wozu gibt‘s Mehl zum Einarbeiten) oder vielleicht etwas zu fest geworden ist.

Die Autorinnen haben mit der Mischung aus Hintergrundinformation, kurzweiligen Erzählungen, Rezepten und genauen Anleitungen in Verbindung mit den vielen aussagekräftigen Bildern ein absolut grandioses Buch rund ums Korn und Brot geschaffen. Es zeigt Menschen, die aus Berufung und mit Begeisterung ihr Handwerk ausüben, gibt einen Überblick über Kornarten, Mehlsorten und führt in die große Kunst des Brotbackens ein. Durch seine übersichtliche und freundliche Gestaltung ist hier ein Buch entstanden, das man nicht nur der Rezepte wegen gerne in die Hand nimmt. Alle Menschen, die gerne Brot essen, Hobbybrotbäcker oder all jene, die es zwar noch nie versucht haben, aber endlich auch einmal selbst den Sauerteig zum Reifen bringen und zu einem leckeren Laib Brot verarbeiten wollen, werden mit Sicherheit viel Freunde mit dem Buch haben.  


Aufmachung des Buches
Das Buch ist fadengebunden und mit einem praktischen Lesebändchen versehen. Das dreigeteilte Coverbild mit Autorin Elisabeth Ruckser beim frohen Werken, einer Portion Teig, die in ein Simperl gebettet wird und einem fertigen Laib Brot, unterstreicht das Thema perfekt. Zahlreiche alte und neue Fotos, Illustrationen und Bilder in Farbe und in Schwarzweiß begleiten den Text optimal und sorgen besonders auch bei den Schritt-für-Schritt-Anleitungen für besseres Verständnis. Nach einem kurzen Vorwort beginnt das Buch mit den Erfindungen der Landwirtschaft, macht einen informativen Abstecher zu Bauer, Müller und Bäcker, leitet weiter zum besten Korn, seinen Eigenheiten und zum daraus entstehenden Mehl, aus dem nach und nach das aromatische Brot entsteht.

In 26 übersichtlichen Kapiteln wechseln sich viele hilfreiche Tipps mit kurzweiligen Geschichten über Hintergründe, Leute, Korn und Brot ab. Viele aufschlussreiche Bilder lockern das Buch zusätzlich auf. Die Kurzvitas der beiden Autorinnen sind auf der letzten Seite zu finden.


Fazit
Ein empfehlenswertes, grandioses Buch, um zu schmökern, Infos zu sammeln und sich von der Brotbackbegeisterung anstecken zu lassen. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind gut nachvollziehbar und haben bei meinen ersten Sauerteigansetz- und Brotbackversuchen auch gleich zum Erfolg geführt. Und über eines lässt sich jedenfalls absolut nicht streiten: Es geht nichts, aber auch gar nichts über den Duft und den Geschmack von frisch gebackenem Brot aus dem eigenen Ofen!


5 Sterne


Hinweise
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