Du hast gedacht, es ist nur ein Computerspiel. Raumschlachten gegen Aliens in der virtuellen Realität, Heldentaten für den Highscore. Du hast falsch gedacht. Es war ein Training für den Ernstfall. Die feindlichen Außerirdischen gibt es wirklich, ihre Raumschiffe nehmen Kurs auf die Erde. Und es gibt nur eine Hoffnung: euch, die Gamer.
Originaltitel: Armada |
Die Grundidee der Handlung
Solange es Computerspiele gibt, gibt es auch schon Verschwörungstheoretiker, die in ihnen geheime Trainingsprogramme sehen, um die Menschheit auf eine kommende Alieninvasion vorzubereiten … leider hatten all die Verschwörungstheoretiker recht. Die Aliens kommen wirklich, sie greifen die Erde an und Zack ist einer der Gamer, die von einer geheimen Regierungsorganisation dazu geholt werden, um die Erde zu retten. Es scheint das perfekte Abenteuer zu werden, genau die Herausforderung, nach der Zack sich immer gesehnt hat. Doch ein Krieg bleibt ein Krieg, auch wenn er wie ein Videospiel wirkt. Und schnell droht Zack alles zu verlieren …
Ernest Cline ist seit seinem Debütroman „Ready Player One“ dafür bekannt, Romane für Geeks und Nerds zu schreiben, die vor allem das Gamer Herz höher schlagen lassen. Dass ist ihm mit „Armada“ zweifellos ein weiteres Mal gelungen. Aber auch alle anderen Leser werden ihre Freude mit diesem gut durchdachten Science Fiction Spektakel haben.
Stil und Sprache
Schon in der ersten Szene macht Ernest Cline klar, dass sein Roman zwar in unserer bekannten Realität beginnt, aber dort bei weitem nicht bleiben wird, denn Zack beobachtet während einer Schulstunde den Himmel und sieht plötzlich ein Raumschiff. Anfangs tut er das noch als Halluzination ab und nimmt sich vor, von jetzt an weniger Computerspiele zu spielen. Aber schnell wird klar, dass es tatsächlich Aliens gibt und einige von ihnen gerade auf dem Weg zur Erde sind, um sie anzugreifen. Spätestens ab diesem Moment kann man sich dem Buch kaum noch entziehen. Die Spannung steigt an und Ernest Cline legt ein ziemliches Tempo vor, sodass keine Langeweile aufkommt. Wie von ihm gewohnt, baut er dabei einige Referenzen aus den Anfang der Computerspielindustrie ein, sodass Gamer sich wie zu Hause fühlen werden. Aber die Anspielungen halten sich in Grenzen und lenken nicht zu stark von der Handlung ab. Diese war nicht ganz unvorhersehbar, bot dafür aber ein überraschendes Finale und vor allem einen recht mutigen Schluss. Mir hat diese Entscheidung zum Ende gut gefallen, auch wenn es nicht der klassische Abschluss ist, den man sich bei dem Genre vorstellt.
Die Handlung wird in der ersten Person von Zack erzählt, sodass direkt Nähe zwischen ihm und dem Leser entsteht. Der angenehme Schreibstil von Ernest Cline tut das übrige, um den Leser ans Buch zu binden. Die bei dem Genre unvermeidbaren Fachbegriffe halten sich in Grenzen und wurden schlüssig erklärt, ohne aufdringlich belehrend zu wirken.
Figuren
Zack wirkt wie ein typischer Jugendlicher – verrückt nach Computerspielen, eher am unteren Ende der Hackordnung in der Highschool und mit keinem festen Plan fürs Leben. Am liebsten würde er einfach weiter im örtlichen Gamer-Laden aushelfen und diesen vielleicht eines Tages übernehmen. Auf die Chance, etwas Großes zu vollbringen, hat er trotzdem schon sein Leben lang gewartet und so nimmt er die Herausforderung gerne an, als die erste Angriffswelle der Aliens kommt. Wirkt er anfangs noch ein wenig klischeehaft, erhält er nach und nach mehr Tiefe. So ist er sicherlich eine gute Identifikationsfigur, ohne bemüht vorbildhaft rüberzukommen.
Neben Zack gibt es einige Nebenfiguren, die ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet wurden. So wirkt das gesamte Figurenensemble lebensnah und ausgeglichen. Besonders gut lernt man sie alle zwar nicht kennen, aber da der Fokus auf der Handlung und dem Protagonisten statt auf den Nebenfiguren liegt, ist das auch völlig in Ordnung so.
Aufmachung des Buches
„Armada“ erschien als Klappbroschur bei Fischer Tor. Das Cover zeigt die Silhouette von Zack samt Helm, der von der Erde ins All starrt. Der leicht goldene Titelschriftzug hebt sich vom dunklen Hintergrund ab und ist auch leicht hervorgehoben. Innen in den Klappen finden sich passend zur Handlung zwei Karten, eine vom Sonnensystem und eine von der Erde. Im Buchinneren sind die Kapitelüberschriften in einem ähnlichen Stil wie der Untertitel vom Cover gehalten, ansonsten ist das Schriftbild schlicht und gut lesbar. Alles in allem eine sehr gelungene Aufmachung, die wunderbar zum Inhalt passt.
Fazit
Ernest Cline hat mit „Armada – Nur du kannst die Erde retten“ einen weiteren spannenden Science Fiction Roman geschrieben, der von der ersten Seite an fesseln kann. Nicht nur Gamer sollten einen Blick riskieren – die aber auf jeden Fall, denn der Roman ist absolut für sie geschrieben!
Hinweise
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