„Das Meer hat mir Rogo genommen. An einem stürmischen Tag ist er in die Tiefe hinabgestiegen, um einen geheimnisvollen Schatz zu suchen, aber er ist nicht wieder aufgetaucht. Er bedeutete alles für mich. Er war es, der mich auf der Straße aufgelesen hatte, als ich noch ein Kind war. Ihn auf dem Grund des Meeres zurückzulassen war eine unerträgliche Vorstellung. Also bin ich am nächsten Tag hinabgetaucht, um seine Leiche zu suchen. Doch was mich dort unten erwartete, war unglaublicher und verblüffender, als ich es mir hätte vorstellen können ...“
Yiya ist ein mutiges und energisches junges Mädchen. Als ein seltsamer Fremder jemanden sucht, der ihn während eines Sturms zur Insel Orbe bringt, bietet sie sich sofort für diese gefährliche und lukrative Mission an. Doch die Gefahren, die ihr begegnen, werden Yiyas Furchtlosigkeit auf eine harte Probe stellen, während sie – auf der Suche nach einer Möglichkeit denjenigen zu retten, dem sie alles verdankt – von Universum zu Universum geführt wird.
Originaltitel: Yiya, 1. Le mangeur de chagrin |
Die Grundidee der Handlung
Als ein Fremder auftaucht und zur Insel Orbe will, zögert Yiya nicht, ihren Freund und Lebensretter Rogo zu empfehlen. Trotz des Sturms willigt dieser ein, als er von einem Schatz im Ozean an der Stelle hört, wo der Fremde tauchen will. Rogo taucht selbst, kommt jedoch nicht zurück zum Schiff. Sofort weiß die trauernde Yiya, dass sie Rogo retten muss und sie taucht ebenfalls an der mysteriösen Stelle. Schon beginnt ein Abenteuer, dass beide sich nicht hätten Träumen lassen.
Mit eigensinnigen Figuren, einer sturen Heldin und einer etwas anderen Geschichte startet das Abenteuer von Yiya. Teils dünne und dicke Linien im Wechsel und passend eingesetzt, ergeben ein eigenes stilistisches Bild von Figuren und Hintergrund und eher blasse, teils ausgeblichene Farben geben dem Comic eine ganz eigene Note.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Yiya ist die unfreiwillige Heldin eines Abenteuers, dass sie nicht gewählt hat. Sie wird vom Zeichner mit teils kräftigen Linien gezeichnet und hat ein rundes volles Gesicht. Sie wird mit vollen Lippen und intensiven blauen Augen dargestellt und hat blonde zottelige volle Haare. Yiya transportiert durch ihr lebendiges Wesen auf der einen Seite ihre freche und frische Persönlichkeit, ist stur und teils rechthaberisch und kann auf der anderen Seite aber auch besorgt und fürsorglich sein. Ebenso gelingt es dem Zeichner, ihr ein starkes und entschlossenes Handeln zu verpassen, welches die Vielschichtigkeit des Charakters porträtiert.
Rogo wirkt teils fürsorglich, wenn auch auf verschrobene Art. Er wird ebenso wie Yiya mit teils dicken und dünnen Linien gezeichnet und hat ein markantes Gesicht, welches hinter der Fassade und dem Alterungsprozess der Haut durchaus ein charmantes jugendliches „Ich“ vermuten lässt. Er hat ein ausdrucksstarkes Kinn, wenig Bart und trägt auf seinem zerwuseltem Haar eine rote Wollmütze. Rogo wird vom Zeichner gerne in abenteuerlustigen und interessierten Posen dargestellt und seine schmalen fixierenden Augen, begleitet von wulstigen Brauen, unterstützen sein hellhöriges Auftreten.
Neben den starken Figuren tauchen diverse Nebencharaktere auf, die zwar kurz, aber intensiv auftreten und hervorragend in die Geschichte eingeflochten werden. Darüber hinaus lebt der Comic neben den Figuren von starken ausgeprägten Hintergründen und detaillierten Umgebungsdetails. Es gibt teils sehr großflächige prächtige Bilder, die den sonst sehr strikten Aufbau von Seiten und Panels gerne auflockern und das Gesamtbild positiv bereichern.
Auffällig ist der eher seichtere Gebrauch von Farben. Das bedeutet, dass ein beträchtlicher Teil des Comics sehr blass wirkt. Es fehlt an Intensität von Farbe, dennoch hat dieser Gebrauch von Farben, Licht und Schatteneffekten eine ganz eigene Art und wirkt keinesfalls langweilig oder uninteressant. Es gibt auch Szenen, in denen Farben satter und kräftiger gewählt sind, wodurch der Comic abwechslungsreicher wird.
Letzteres sind die clever eingesetzten Texte und Dialoge. Harmonisch runden diese die Geschichte ab und fügen sich eloquent in das Gesamtbild der Handlungen ein. Figuren nutzen einen eigenen Sprachgebrauch und haben so einen gesteigerten Wiedererkennungswert. Die Fülle an Text ist ausgewogen, nicht zu viel oder zu wenig und deckt so einen garantierten Lesespaß ab.
Aufmachung des Comics
Das Cover zeigt ein großflächiges Bild von Yiya in einer verlassenen Meeresgrotte. Das gesamte Bild ist in starkem Meeresblau gehalten, nur Yiya selbst trägt eine graue Stoffhose und ein leicht grünlich schimmerndes Oberteil. In der Hand hält sie eine Fackel und schaut sich ängstlich, aber auch neugierig um.Oberhalb steht in großen Lettern der Titel der Saga sowie Autor und Zeichner in kleineren weißen Lettern.
Die Rückseite zeigt Yiya in kampfbereiter Pose mit einem Speer in der Hand. Auf der linken Seite trägt sie eine Wasserflasche an ihrem Hosenbund, außerdem zieren mehrere Verbände ihre freien Arme. Sie wirkt erschrocken und aufgeregt. Darunter befindet sich der Buchrückentext, der zum einen aus einer langen Aussage von Yiya besteht, zum anderen die Geschichte einläutend erklärt.
Fazit
Spannender Auftakt einer abenteuerlichen Geschichte und einer frechen Heldin. Macht neugierig auf folgende Bänder.
Hinweise
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