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Die Geschwister Zach und Cass leben in einer zerstörten Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Keiner der beiden kann ohne den anderen überleben, obwohl sie grundverschieden sind – Alphas sind perfekt, während Omegas einen Makel tragen und verstoßen werden. Cass ist eine Omega, und wenn sie frei sein will, muss sie gegen ihren größten Feind kämpfen: ihren Zwillingsbruder Zach.

 

Das Feuerzeichen 

Originaltitel: The Fire Sermon
Autor: Francesca Haig
Übersetzer: Kathrin Wolf & Sonja Rebernik-Heidegger
Verlag: Heyne fliegt
Erschienen: Oktober 2015
ISBN: 978-3453270138
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Auch wenn die Verlagszusammenfassung noch nicht wirklich viel von „Das Feuerzeichen“ verrät, möchte auch ich nicht mehr vorweg nehmen. Denn Francesca Haig weiß von Beginn an zu überraschen und ihre Welt bietet so viel Details, die der Leser lieber selbst entdecken soll und die ich nicht schon verraten möchte. Die Autorin hat eine spannende dystopische Welt geschaffen, die auf einer Idee aufbaut, die ich so noch nicht gelesen hatte. Die Zwillingsabhängigkeit bietet eine völlig neue Perspektive und gleichzeitig sehr viele Konfliktherde. Es entsteht eine wirklich spannende Mischung und viel Potential für die folgenden Bände.


Stil und Sprache
Da die Handlung aus Cass‘ Perspektive in der ersten Person erzählt wird, baut man zu ihr sofort eine emotionale Verbindung auf und steigt auch schnell in die Handlung ein. Diese beginnt mit einer spannenden Szene und gibt den Lesern dann in einem längeren Rückblick die Gelegenheit sich in der dystopischen Welt von „Das Feuerzeichen“ zu Recht zu finden. Obwohl man ja weiß, wie die Vergangenheit sich weiter entwickelt, ist auch der Rückblick spannend – danach flacht der Spannungsbogen aber leider deutlich ab und ein paar Logiklücken stören den Lesefluss. Cass verbringt eine gewisse Zeit in Gefangenschaft, die mir für ihren Zustand einfach viel zu lange vorkamen und die in einer Flucht gipfelt, die ihr körperlich eigentlich nicht möglich gewesen sein sollte. Das ist schade, denn dadurch wirken einige Kapitel einfach extrem unglaubwürdig und auch die Spannung leidet deutlich darunter. Sobald diese Situation aber überstanden ist, zieht die Spannung schnell wieder an und das Buch kann bis zum Schluss fesseln. Das Ende fand ich sehr passend. Einige Fäden wurden abgeschlossen und andere laufen in den folgenden Bänden weiter. Kurz vorm Schluss hat die Autorin eine sehr mutige Entscheidung getroffen, die mich zwar schockiert hat, die aber gut in die Handlung passte. Ich finde es immer toll, wenn die Autoren sich vom klassischen Genre-Ablauf lösen und war deswegen trotz der Dramatik echt begeistert.

Der Schreibstil von Francesca Haig kann auch überzeugen. Sie schreibt dem Genre angemessen und verleiht ihrer Protagonistin eine passende Stimme. Besonders die heftigen Kampfszenen zwischendurch und die sonstigen Schrecken, die Cass erlebt, wurden sehr bewegend rübergebracht.


Figuren
Durch ihren besonderen Makel und ihre ungewöhnliche Kindheit passt Cass nicht wirklich in ihre Welt. Als Omega wird sie von den Alphas verstoßen, gleichzeitig wird sie aber auch von den Omegas nicht wirklich aufgenommen. Verzweifelt versucht sie, ihren Platz zu finden und bewahrt sich trotz all ihrer Probleme ihre Hilfsbereitschaft und ihre Stärke. Nach und nach beginnt sie, ihren Makel als Gabe zu akzeptieren und wächst an jedem neuen Zwischenfall. Trotz der fremden Welt war sie direkt sehr nahbar und realistisch gezeichnet. Generell ist sie eine Protagonistin, der ich gerne noch in zwei weiteren Bänden folge.

Zu den Nebenfiguren kann ich gar nicht viel sagen, ohne zu viel vorweg zu nehmen. Der Klappentext deutet ja bereits den Konflikt mit Zach an und ich fand es faszinierend, wie unterschiedlich die Autorin die Zwillinge charakterisiert hat und trotzdem wirken sie realistisch und man erkennt, woher sie kommen und wie ihr derzeitiger Charakter entstanden ist.

Neben den Zwillingen tauchen noch verschiedene andere Figuren auf, die alle realistisch und dreidimensional aufgebaut wurden. Es gibt so manche Überraschung und bei vielen hofft man, dass man im zweiten und dritten Band noch mehr über sie erfährt.


Aufmachung des Buches
„Das Feuerzeichen“ erschien als gebundenes Buch mit Schutzumschlag. Das Covermotiv zeigt das Brandzeichen, das dem Roman den Titel gibt und in der Handlung eine wichtige Rolle spielt. Durch den Rauch und den angekokelten Hintergrund entsteht direkt eine bedrohliche Stimmung. Die folgenden Titel werden dann das Motiv aufnehmen, sodass hoffentlich eine wunderschöne Reihe fürs heimische Bücherregal entsteht.


Fazit
Francesca Haig ist ein toller Auftaktband gelungen, der trotz kleiner Schwächen im Mittelteil überzeugen kann und für alle Fans dystopischer Romane ein Muss ist. Ich kann den zweiten Band kaum erwarten!


4 Sterne


Hinweise
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