Als Char eines Morgens in Kindergestalt erwacht, erfährt Rin, dass dies ein automatischer Schutzmechanismus seines Körpers ist, der verhindern soll, dass seine magischen Kräfte komplett aufgebraucht werden. Vor allem das Aufrechterhalten seiner Gestalt in der Menschenwelt kostet Char viel Kraft. Da er nicht nach Avalon zurückkehren möchte, um wie versprochen immer an Rins Seite zu sein, bleibt nur, dass Rin aus Chars Erinnerungen gelöscht wird. Denn damit verliert das Abkommen seine Gültigkeit ...
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Originaltitel: Koiiro Devil Vol. 3 |
Die Grundidee der Handlung
Char steckt in der Klemme – und zwar gewaltig. Durch seine Kraftlosigkeit gefangen in einen Kinderkörper muss sich der Dämonenkönig nun von Rin helfen lassen. Doch Moment mal, so schlecht ist das auch nicht. Das Beste aus der Situation machend, findet sich Char gewissermaßen mit der Tatsache ab. Dennoch braucht er unbedingt Energie, damit ihm nichts schllimmeres widerfährt und er Rin beschützen kann.
Der dritte Band ist einerseits dramatischer, da Char durch das Fehlen seiner Kräfte gewissermaßen wehrlos ist, dennoch bietet dieser ungewohnte Anblick auch genug Spiel für die Künstlerin, Char von seiner niedlichen Seite zu zeigen.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Zeichnerisch kann sich die Künstlerin diesmal austoben, da Char in Kindergestalt auftritt. Die Mangaka schafft es, seine süße Seite genauso meisterhaft darzustellen wie sein altes Ego bzw. seine Erwachsenengestalt. In Kinderform ist Char nicht nur klein und niedlich, auch seine Gliedmaßen werden wunderbar angepasst dargestellt. So wird Chars Gesichts dicklicher, es sieht wie das eines Kleinkindes aus, die Augen, die sonst eher klein im Gesicht sitzen, werden nun größer und blicken einen fast schon unschuldig an. Man ist ebenso wie Rin bezaubert von der neuen Gestalt, auch wenn die Vorzüge als Erwachsener nicht zu übersehen sind. Zusätzlich tobt sich die Künstlerin auch in der Verwendung von Kleidungstücken bei Char aus. So trägt er mal Mädchenkleidung, was ihm so gar nicht gefällt, später dann einen zu klein gewordenen Trainigsanzug von Rin oder wechselt zwischen T-Shirt und Badehose ab.
Neben den anatomischen Unterschieden vom kleinen Char zu seinem Erwachsenen-Ich liegt der Fokus im vorliegenden Band auf den Gesichtsausdrücken. So merkt man Char in fast jeden Panel an, dass es ihm misfällt. Zwar ist es bis zum gewissen Grad auch für den Leser witzig, doch schnell merkt man Chars wirkliche Gedanken und Sorgen, da er Angst hat, im Körper eines Kindes zu bleiben.
Im Bezug auf Rin wechselt die Künstlerin ebenso häufig die Kleidung und spielt mit den Frisuren. So trägt Rin mal das Haar zu Zöpfen, dann ist es gewohnt offen. Da der Manga auch zur Sommerzeit spielt, wird das gesamte Essemble der Badekleidung ausgeschöpft, nicht nur bei Rin und Char, auch bei den bekannte Nebenfiguren wie Sho, Ayame, Rins Schulfreundin Sakura sowie Rins Chefin kann die Mangaka ihrer Fantasie freien Lauf lassen.
Von den Zeichnungen her ist die Strichführung sowie der Einsatz von Tusche, Rasterfolie inklusive Motiven sauber und professionell. Die Gesichtsausdrücke werden mithilfe der gut platzierten Rasterfolie lebendig, zugleich geben sie den Bildern ihre Tiefe. Im Vergleich zum Prequelband Beauty & The Devil empfinde ich die Rasterfolie auch nicht mehr als so überladen, dennoch ist sie stärker vorhanden als in anderen vergleichbaren Werken. Anatomisch sind nicht nur die unterschiede der Figuren gut herausgearbeitet, auch bei den erotischen Szenen versteht es die Künstlerin, die korrekten Proportionen zu zeichnen und sie zugleich sinnlich in Szene zu setzen. Das, in Verbindung mit dem Verhalten der einzelnen Figuren, macht den Manga zu einer guten Unterhaltung, die für ein älteres Publikum ausgelegt ist. Es findet häufig ein Perspektivenwechsel statt, mal hat man Closeups, die ein Drittel bis die Hälfte der Seite füllen, dann gibt es wieder Ganzkörperaufnahmen. Auch die erotischen Szenen bekommen jeweils unterschiedliche Perspektiven, allerdings sind die wirklich expliziten Szenen von der Künstlerin selbst zensiert, dass man zwar eine Menge, aber eben nicht alles sehen kann. Dieses Spiel mit dem Kratzen am Erlaubten gelingt der Künstlerin sehr gut.
Im Hinblick auf Hintergründe und Orte wird ebenso reich gewechselt, was Abwechslung bietet und etwas Neues für's Auge ist. Auch bei den Motiven der Hintergründe weiß die Künstlerin ihr Geschick einzusetzen. Ingesamt befinden sich ihre Zeichnungen auf einem sehr hohen Niveau. Festzuhalten ist, dass der Manga im Besonderen von Gestik und Mimik lebt, weniger von dynamischen Bewegungsabläufen, wenn auch diese Hiraku Miura gut umzusetzen weiß.
Aufmachung des Manga
Das Cover zeigt erneut unser Liebespaar. Diesmal lächeln sie einen an. Chars Kleidung ist die eines Königs, er trägt Königsmütze, die ihm allerdings dynamisch vom Kopf gefegt ist, Rin hingegen ist in einem pinken Rüschenhemd gekleidet, was sich um ihre entblöste Schulter regelrecht zu legen scheint. Dem Leser fast schon ins Gesicht gestreckt sehen wir ihren von Hotpants und violetter Strumpfhose bedeckten Hintern. Das Cover ist in den bereits bekannten Pink- und Violetttönen gehalten, an fast jeder Ecke springen einem Spritze oder Rüschen entgegen. Das Backcovers zeigt Char und Rin, diesmal ist Char allerdings in Kinderform zu sehen, was zum Inhalt passt.
Das Taschenbuch in den Standardmaßen von Tokyopop hat keine Farbseiten. Ein kleiner Bonuscomic und ein Autorenkommentar vervollständigen den Band.
Fazit
Der vorliegende Band setzt auf Niedlichkeit und Chibi-Overload: Char ist aufgrund seiner Kraftlosigkeit in der Gestalt eines Kindes gefangen. Obwohl es durchaus Ernst ist, kann man nicht ohne hin mit Freuden mitanzusehen, wie Rin Char behandelt und mit ihm spielt. Neben dieser Niedlichkeit erfährt man auch immer mehr rund um das Königreich Avalon. Insgesamt ein sehr stimmiger, wenn auch wenig dramatischer Band.
Hinweise
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