Das Herz ist eine mächtige Waffe!
Im Reich Amberground herrscht ewige Nacht. Licht gibt es bloß in den Hauptstädten. Nur die tapferen Letter Bee halten die Verbindung zwischen den Bewohnern aufrecht. Sie sind die Einzigen, die in den Briefen die »Herzen« der Menschen überbringen und sich monströsen Insekten stellen, die in der Dunkelheit lauern …
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Originaltitel: Tegamibachi |
Die Grundidee der Handlung
Lag hat den bewusstlosen Noir / Goos ins Hauptquartier der Letter Bee gebracht, doch was weiter mit ihm geschieht, ist unklar. Viele Gedanken darüber kann sich Lag auch nicht machen, denn er muss sich um neue Aufgaben kümmern. Zudem sorgt das Auftauchen des ehemaligen Letter Bees Caribs Garrad und dessen Dingos Hazle Valentine für Unruhe, stellen die Inspektoren aus der Hauptstadt doch einiges auf den Kopf …
In Letter Bee 9 begegnet man einigen vertrauten Figuren wieder, beispielsweise Niche, Silvet, Dr. Thunderland jr. und auch Sarah und Hunt, was für Wiedersehensfreude beim Leser sorgt. Aber auch die neuen Figuren wecken Interesse. Der neunte Band der Reihe vermag so wieder gut zu unterhalten und überzeugt durch emotionale Momente ebenso wie durch Komikeinlagen, die die Handlung mitunter auflockern.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der in japanischer Leserichtung gehaltene Manga ist in Schwarzweiß gedruckt. Nur ein sich am Anfang befindendes, ausklappbares Miniposter, welches Lag, Niche und Steak zeigt, ist farbig gehalten. Im Gegensatz zum Cover herrschen bei dieser Illustration Gelb-, Weiß- und Grüntöne vor, die für eine diffuse Lichtstimmung sorgen. Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es meist keine Abbildungen, stattdessen wird die Handlung sofort fortgeführt, doch kleine Zeichnungen und Coverskizzen beschließen die einzelnen Kapitel. Eine vorkommende Illustration erstreckt sich über zwei Seiten und zeigt als Gruppenbild die wichtigsten Akteure. Bei den dynamischen und dramatischen Szenen kommen unter anderem Speedlines zum Einsatz. Ansonsten werden Raster, Muster oder Leerflächen genutzt, wenn nicht hinter den Personen Hintergrundillustrationen platziert sind. Diese bilden z.B. Gebäude wie das Postamt oder protzige Häuser, bergige Landschaften mit Korallen sowie Interieur ab. Auch die Gaichu genannten Insekten werden abgebildet.
Der Manga zeigt die Panels zumeist vor weißem Grund. Vergangenes jedoch wird mit schwarzem Rahmen kenntlich gemacht und diejenigen Erinnerungen, die durch den Einsatz des Shindan-Ju (Waffe, die ihre Energie aus der Kraft des Herzen des jeweiligen Schützen beziehen) bedingt sind, werden durch Sprechblasen und Panelrahmen mit doppelten Lines hervorgehoben. Die Panels, die mitunter auf der gegenüberliegenden Seite weiterlaufen, sind linear angelegt, wobei diese Anordnung durch Soundwörter, Sprechblasen und Charaktere durchbrochen wird. Der umgangssprachlich formulierte Text greift die originalen Bezeichnungen (z.B. Akabari) auf und ist von der Schriftgröße her bis auf den Glossar am Ende des Mangas, bei dem die Schrifttype recht klein ist, gut lesbar. Bis auf die Namen der Angriffe, die durchgängig in Versalien gehalten sind, ist der Text in Groß- und Kleinbuchstaben gesetzt. Um bestimmte Aussagen hervorzuheben, werden diese fett und / oder in größerer Schrifttype wiedergegeben. Die Soundwörter werden übersetzt und die Übertragungen stehen dann meist neben den Schriftzeichen des Originals.
Die Figuren werden altersgemäß dargestellt. Die jugendlichen Protagonisten wie Lag sind mit weichen Gesichtszügen und abgerundete Nasen- und Kinnpartien dargestellt und werden oft mit relativ großen Augen versehen, wohingegen die erwachsenen Akteure wie Sarah mit schmaleren Augenpartien bedacht werden. Der Junge Bill Bish wird sogar mit minimalistisch gestalteten Augen dargestellt, die nur aus oberer Wasserlinie und einem Kreis für die Pupille bestehen, während man dem ehemaligen Letter Bee Garrad kaum in die Augen blicken kann, da er eine verspiegelte Brille trägt. Lags linkes Auge sticht aber heraus, da es aus rotem Amber (Bernstein) besteht, in dem sich noch ein Naturgeist in Gestalt eines Insekts befindet. Die neu eingeführten Personen Garrad und Valentine sehen sich ähnlich, tragen sie doch den gleichen Hut und Mantel sowie einen Bart. Ohne den Mantel erkennt man Valentins breite Schultern und den muskulösen Oberkörper des Dingos. Und Lags Dingo Niche ist nun in der Lage, ihre Haare nicht nur in Schwertform zu bringen, sondern kann sie beispielsweise in eine Kette oder einen Köcher formen. Schließlich werden SD-Elemente (überzogene Veränderungen der Figuren) genutzt, um die Gefühle der Figuren besonders hervorzuheben, beispielsweise wenn weinenden Charakteren dicke Tränen übers Gesicht laufen.
Aufmachung des Manga
Die Abbildung des neunten Bandes zeigt Lag, hinter ihm die zwei Inspektoren Caribs Garrad und Hazle Valentine und das Verwaltungsgebäude der Letter Bees. Die violett-blauen und gelb-weißen Töne dominieren die Farbgebung. Beim Titelschriftzug sind die bekannte Bienensilhouette und die als Halbkreise fortgeführten T-Striche wieder vorhanden. Die Buchrückseite ist wie durch die vorherigen Bänden gewohnt mit dem Kirchenfenster mit der ‚Kaiserin‘ und dem Klappentext bedruckt. Das Motiv der Buchrückseite findet sich ebenfalls am Anfang wieder, schwarzweiß gehalten und mit den nebenstehenden ‚Amberground-Schriften‘. Es folgen die doppelseitige Illustration der ‚Kaiserin‘, die Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse sowie das Inhaltsverzeichnis und die Auflistung der Akteure. Am Ende sind dann wieder der vierseitige Glossar sowie die Karte Ambergrounds platziert. Wörter wie •Herz•, die eine besondere Bedeutung tragen, werden durch Punkte auf mittlerer Höhe am Anfang und am Ende markiert.
Fazit
Letter Bee 9 liest sich gewohnt gut: der spannende Grundplot behält seinen Reiz und das ansehnliche Artwork tut sein Übriges, dass die Lektüre Spaß macht.
Hinweise
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