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Das Herz ist eine mächtige Waffe!

Im Reich Amberground herrscht ewige Nacht. Licht gibt es bloß in den Hauptstädten. Nur die tapferen Letter Bee halten die Verbindung zwischen den Bewohnern aufrecht. Sie sind die Einzigen, die in den Briefen die »Herzen« der Menschen überbringen und sich monströsen Insekten stellen, die in der Dunkelheit lauern …

 

Letter_Bee_03 

Originaltitel: Tegamibachi
Autor:
Hiroyuki Asada
Übersetzer:
Yohana Araki
Illustration:
Hiroyuki Asada
Verlag:
Tokyopop
Erschienen:
Februar 2011
ISBN:
978-3-86719-939-1 
Seitenzahl:
180 Seiten
Altersgruppe:
ab 15 Jahren (lt. Buchaufdruck; lt. Verlagshomepage ab 13 Jahren)


Die Grundidee der Handlung
Nach der Aufnahmeprüfung zum Bee erfährt Lag Seeing von Zazie, einem anderen Letter Bee, dass sein großes Vorbild Goos Suede diesem Beruf nicht mehr nachgeht. Geschockt beschließt er daraufhin, mit Niche und Steak Goos‘ Schwester Silvet aufzusuchen, in der Hoffnung, eine Erklärung für dessen Verhalten zu finden…

Stattdessen tun sich eher mehr Fragen auf. Was ist Goos passiert? Was hat es mit den sogenannten ‚Albisianern‘ auf sich, zu denen Lag, Goos und Silvet offenbar gehören? Welche Bedeutung hat der ‚Tag des Blinzelns‘, ein Tag vor zwölf Jahren, an dem die künstliche Sonne kurz versagte? Damit bietet die insgesamt episodenhaft erzählte Geschichte, die aber durch die ‚Goos-Thematik‘ über einen permanenten roten Faden verfügt, weiterhin großes Erzählpotential und weiß auch in diesem dritten Band zu fesseln, bleibt spannend und weiß zu berühren. Ebenso überzeugen die Charaktere wieder und die neu eingeführte, gehbehinderte Silvet ist durchaus wehrhaft und nicht minder interessant wie die restlichen Akteure.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Letter Bee 3 ist in japanischer Leserichtung angelegt und wird von hinten nach vorne gelesen. Mangatypisch ist der Band in schwarz-weiß gedruckt. Wie in den Vorgängerbänder sind ‚Grauzonen‘ selten und stattdessen wird mit einem kontrastreichen Schwarzweiß-Einsatz gearbeitet. Die Hintergründe sind wieder einmal wunderschön und detailliert, zeigen Berglandschaften, Städte, Karten und Interieur. Neben Kakteen, die Gesichter zu haben scheinen, erweist sich diesmal vor allem die Walross-Klippe, die tatsächlich Ähnlichkeit mit diesem Tier hat, als besonderer Hingucker. Zudem werden im Hintergrund Speedlines eingesetzt, um dynamische Szenen umzusetzen.

Die Akteure werden ihrem Alter entsprechend und mit weichen Gesichtszügen und abgerundeten Nasen- und Kinnpartien gezeichnet. Jüngere Charaktere wie Silvet verfügen dabei über größere Augen als die erwachsenen, wie zum Beispiel Largo Lloyd. Bei den Kleidern fällt diesmal neben der Uniform der Letter Bees, die sich durch die dazugehörige Schirmmütze mit der auf ihr abgebildeten Biene auszeichnet, noch Silvets Bekleidung auf. Goos Schwester trägt feine Kleider und Bänder im Haar, zudem sticht der scheinbar hölzerne Rollstuhl ins Auge, den sie benutzt und der – passend zur geschaffenen Erzählwelt – nicht zu modern wirkt.

Auffallend ist außerdem wie in den Vorgängerbänden die exotische, fantasievolle Tierwelt (z.B. der seltsame Frosch, der Silvet beschützt oder die Dingos Vashka und Darwin) und die Art, wie Niche aufgrund ihrer mystischen Herkunft abgebildet wird, so hat sie beispielsweise Klauen statt Hände, die darum zumeist unter längen Ärmeln verborgen sind. Die angesprochenen ‚Albisianer‘, zu denen Lag, Goos und Silvet zu gehören scheinen, zeichnen sich offensichtlich durch silbern schimmerndes Haar und sepiafarbene Augen aus. Aber auch Zazies Augen, die wie Niches über schlitzförmige Pupillen verfügen, fallen auf, obwohl dies bei dem Letter Bee nicht dermaßen stark ausgeprägt ist wie bei Lags Dingo.

Es erfolgt SD- und Chibi-Einsatz (überzogene Veränderungen und/ oder Verniedlichungen der Figuren) und Szenen werden unter anderen überzeichnet, wenn weinenden Charakteren dicke Tränen übers Gesicht laufen. Die Panelaufteilung ist linear angelegt, jedoch werden die einzelnen Panels, die sich manchmal auch über zwei Seiten erstrecken, oft durch Sprechblasen, Charaktere oder Speedlines durchbrochen. Der Text ist umgangssprachlich formuliert, greift jedoch die originalen japanischen Bezeichnungen (z.B. Shindan-Ju oder Kurobari) auf. Die vorkommenden Soundwörter werden zumeist übersetzt und die Übertragungen neben die Schriftzeichen des Originals gesetzt. Durch Punkte am Anfang und Ende werden Worte markiert, deren Verwendung ein bestimmter Sinn zugrunde liegt (z.B. Herz oder Brief).

Die Schrift ist in Groß- und Kleinbuchstaben gehalten und bis auf einige relativ kleingedruckte Abschnitte wie z.B. den Glossar gut lesbar. Besonders bedeutsame Aussagen werden fett und/oder in einer größeren Schrifttype gedruckt, ebenso wird Gerufenes im Text kenntlich gemacht. Auch die Setzung mehrerer Satzzeichen (z.B. "!!!") verdeutlicht Aussagen mit besonderer Bedeutung. Die Sprechblasenzuordnung ist zudem unproblematisch und Geschrienes wird in gezackten Sprechblasen wiedergegeben, während normal Gesprochenes in ovale gesetzt wird.


Aufmachung des Manga
Auf dem wie bei den Vorgängerbänden in Blau- und Violetttönen gehaltenen Cover von Letter Bee 3 befinden sich Lag Seeing und Silvet, während Niche und der auf deren Kopf sitzende Steak im Hintergrund auf einer Kutsche zu sehen sind. Der Titel ist in einem Schriftzug mit der Bienensilhouette neben dem L und den als Halbkreisen fortgeführten T-Strichen gedruckt. Auf dem Buchrücken ist wie gewohnt das Kirchenfenster mit der sogenannten ‚Kaiserin‘, dem Oberhaupt der Kirche Ambergrounds, abgebildet. Der Wortlaut des Klappentextes hat sich gegenüber Band 1 und 2 nicht verändert.

Das Motiv der Hinterseite wird mit der Wiedergabe der ‚Amberground-Schriften‘ zu Beginn des Mangas erneut aufgegriffen, allerdings in schwarzweiß gedruckt, während die erste Seite farbig gehalten ist und Lag, Niche und Steak zeigt. Danach folgt wie in Band 2 gehandhabt eine doppelseitige Abbildung der ‚Kaiserin‘ mit nebenstehender Zusammenfassung der bisherigen Handlung. Zwischen den Kapiteln und vorkommenden Kapitelillustrationen, die Lag, Niche und Steak abbilden, befinden sich Negativskizzen der verschiedenen Akteure.

Zum Schluss von Letter Bee 3 gibt es den mittlerweile auch bekannten vierseitigen Glossar, der interessante Hintergrundinformationen zu Ereignissen des entsprechenden Bandes liefert. Mit besonderen Bedeutungen belegte Wörter wie •Herz• und •Brief• werden von einem Punkt auf mittlerer Höhe am Anfang und am Ende markiert. Die Auszeichnung der Altersgruppe auf der Bandrückseite (ab 15 Jahren) ist konträr zu der auf der Verlagshomepage (ab 13 Jahren) und leider wird Fremdsprachiges wie z.B. Kurobari (schwarzer Stachel) nicht mehr übertragen, was insofern mühsam ist, da man beim ersten Band nachschlagen muss, wenn einem die Bezeichnungen entfallen sind.


Fazit
In Letter Bee 3 gerät richtig Schwung in die Geschichte, da man sich nun langsam in der Welt zurechtfinden kann und wohl soweit erst einmal das wichtigste Personenarsenal kennengelernt hat. Die Handlungsstränge sind weiterhin spannend und die Charaktere fesseln. Leichte Abstriche gibt es nur aufgrund der irritierenden Altersangaben und wegen der fehlenden Übertragungen.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1
- Band 2

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