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In der Nacht, in der Quin ihren Eid ablegt, wird sie endlich werden, was all ihre Vorfahren vor ihr waren. Ein Seeker. Eine ehrenvolle Kämpferin für die Schwachen und Unterdrückten. Seite an Seite mit ihren engsten Gefährten John und Shinobu. Ihre große Liebe. Ihr bester Freund. Doch in der Nacht, in der Quin ihren Eid ablegt, verändert sich alles. Ein Seeker zu sein, ist nicht, was sie dachte. Ihre Familie ist nicht, was sie dachte. Selbst der Junge, den sie liebt, ist nicht, was sie dachte. Und nun ist es zu spät, davonzulaufen.

 

Die Stunde des Fuchses 

Originaltitel: Seeker
Autor: Arwen Elys Dayton
Übersetzer: Hainer Kober
Verlag: Arena
Erschienen: 04/2015
ISBN: 978-3-401-06968-5
Seitenzahl: 467 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Quin hat jahrelang zusammen mit ihrem Cousin Shinobu und ihrem Freund John ein hartes Training absolviert, in dem ihr Vater Briac und ihr Onkel Alistair sie nicht geschont haben. Jeder kleinste Fehler, jedes Versagen wurde und wird mit noch härterem Training beantwortet. Alles nur, um ein Ziel zu erreichen: ein Seeker zu werden. Und Quin fiebert der Nacht entgegen, wo sie endlich ihren Eid ablegen und wo sie dann all die Geheimnisse erfahren wird, die ihre Familie seit vielen, vielen Jahrhunderten hegt. Doch als sie dann im „Dort“ ist und mit eigenen Augen sieht, was es bedeutet, ein Seeker zu sein, da stürzt für sie eine Welt zusammen. So hat sie sich das nicht vorgestellt und so will sie auch nicht sein. Für Quin und Shinobu beginnt ein Kampf, wie sie ihn noch nie kämpfen mussten und ausgerechnet John ist es, der Quinn von ihren Qualen befreit.

Arwen Elys Dayton hat eine unglaublich fantastische Fantasie mit einem klaren und schnörkellosen Schreib- und Wortstil zu Papier gebracht.


Stil und Sprache
Aus den Perspektiven von Quin, John, Shinobu und Maud wird der Leser von Beginn an in eine sehr abwechslungsreiche und voller unerwarteter Wendungen und Überraschungen steckenden Geschichte hineingezogen. Im zügigen Lesetempo geht es durch einen Roman, in dem auf jeder Seite etwas Neues geschieht, wo es Figuren gibt, die man am liebsten schütteln und gegen die Wand klatschen möchte ob der bösen Dinge, die diese tun, oder wo man sich stellenweise fragt „warum macht der das?“ und wo eine grandiose Fantasie zum Ausdruck gebracht wird.

Arwen Elys Dayton hat ihren Jugendroman in drei Teile gegliedert, wovon der erste Teil in Schottland, der Zweite in Hongkong und der Dritte in London spielt. Es gibt zudem einen Teil, der Zwischenspiel genannt wird, und der am Ende des ersten Parts und vor dem zweiten Part stattfindet - eben ein Zwischenspiel. In ihm erfährt der Leser einige Dinge aus der Vergangenheit der Figuren und es wird klar, nicht alles ist, wie es scheint. Überhaupt muss man hier als Leser so manches mit ansehen, wo man am liebsten einschreiten würde. Allein Johns Verhalten ist äußerst grenzwertig und seine Begründung dafür mehr als dürftig. Ein Mensch der liebt, tut demjenigen, den er liebt, solche Sachen nicht an.

Zu Anfang denkt man noch, ja die Charaktere leben in einer Zeit, wo eine gewisse Härte von Nöten ist, um überleben zu können. Nach und nach wird aber deutlich, die Handlung spielt in einer Art Gegenwart und auf diesem Planeten und dennoch ist vieles anders. Die Familie von Quin lebt in einem sehr mittelalterlich wirkenden Dorf, dafür mit Waffen, die eine Technik verraten, die sehr futuristisch ist. Es gibt Strom, Handys und trotzdem lebt Quin ohne all diese modernen Errungenschaften. Trotzdem weiß sie, was all das ist und wie sie damit umgeht. Es gibt so manche Überraschung, sowohl für den Leser als auch die Charaktere. Die Autorin überlässt nichts dem Zufall. Kein Wort zu viel, keines zu wenig.


Figuren
Die Autorin hat hier einen bunten Haufen an unterschiedlichsten Charakteren zusammengebracht, die jeder für sich ihre Gründe haben, warum sie tun, was sie tun. Da kassiert ein Lehrling nach jeder Frage bzw. immer dann, wenn der Meister auf etwas aufmerksam gemacht wird, eine schallende Ohrfeige, ein anderer Lehrmeister zwingt seinen Anwärter, die grausamsten Dinge zu tun und ein Auszubildender wird mit Boshaftigkeit, Hinterhältigkeit und größtem Widerwillen in die Kampfkunst der Seeker eingeführt.

Arwen Elys Dayton versteht es ausgezeichnet, mit wenigen Worten Figuren zu kreieren, die nicht auf den ersten Blick alles von sich preisgeben und trotzdem dem Leser das Gefühl vermitteln, da steckt noch mehr dahinter. Es ist eine herrliche Entdeckungsreise, sich mit all den Figuren vertraut zu machen, auch wenn es nicht bei allen gleich gut gelingt.

Briac ist eiskalt, tut alles, um das Machtinstrument in der Familie zu behalten und schreckt dabei auch vor brutalen Morden nicht zurück. Wer wagt, sich ihm in den Weg zu stellen, der ist seines Lebens nicht mehr sicher – und dabei macht er auch vor der eigenen Familie nicht halt.

John legt nach wenigen Kapiteln eine komplette Kehrtwende hin und die Art und Weise, wie er die Liebe seines Lebens dazu bringen will, ihm zu helfen, ist mehr als fragwürdig. Und doch schafft er es, auch wenn es ihn die Sicherheit kostet. Er ist ohne Zweifel ein Wolf im Schafspelz und macht es Quin nicht leicht. Seine Beweggründe sind so verzweifelt, wie überlebensnotwendig und die Tatsache, dass er einige Dinge mehr weiß als Quin, diese aber wiederum auch Informationen hat, die John fehlen, bringt die beiden in einen Teufelskreis, in dem jeder zu leiden hat.


Aufmachung des Buches
Das schwarz gebundene Buch hat einen Schutzumschlag, der sowohl harmonisch in seiner Optik als auch dezent auffällig ist. Ein wunderschönes Meeresgrün kombiniert mit Gold, Schwarz und Türkis zieht sofort den Blick des Betrachters auf sich. Im oberen Coverteil ist eine Skyline an einem breiten Fluss zu sehen. Im unteren Teil eine Karte von China. Auf dieser steht senkrecht ein schön gearbeiteter Dolch, der die perfekte Untermalung für den Buchtitel in den glänzenden Goldbuchstaben bildet. Umrahmt wird das Ganze von einer schwarzen Borte, die in den Ecken mit Bögen verziert ist. Der Buchrücken ist schwarz und auf der Rückseite des Titels ist eine Weiterführung des Covermotives zu sehen. Hier dient es als Hintergrund für die Romanbeschreibung. Auf der linken Klappe des Schutzumschlages kann man einen Textauszug aus dem Roman lesen, auf der Rechten sieht man ein Foto der Autorin und ein paar Worte zu ihr.


Fazit
Auf ganz ungewöhnliche Art versteht es Arwen Elys Dayton, den Leser mit diesem Roman zu begeistern und zu faszinieren. Hier wird eine einerseits wohlvertraute und dennoch ganz fremde Welt gezeigt und was Macht für den Einzelnen bedeutet. Wer Fantasy mal von einer anderen Seite kennenlernen will, der wird hiermit sein absolutes Vergnügen haben.


4 5 Sterne


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