Drucken
Kategorie: Ab 10 Jahre

„Abenteuer kann man doch nicht planen wie Ballett oder so was. Die warten um die Ecke und – zack! – plötzlich sind sie da!“, erklärt Sprotte ihren Freundinnen. Tatsächlich lässt das erste Abenteuer für ihre Mädchenbande DIE WILDEN HÜHNER nicht lange auf sich warten. Denn die PYGMÄEN, vier Jungs aus ihrer Klasse, lassen nach einem Streit die Hühner von Sprottes Oma frei. Das schreit natürlich nach Rache.

 

  Autor: Cornelia Funke
Verlag: Dressler
Erschienen: 02/1993
ISBN: 978-3-791-50445-2
Seitenzahl: 175 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
In dem ersten Wilde Hühner-Buch wird der Grundstein dieser Mädchenbande gelegt. Die Wilden Hühner werden kurzerhand von Sprotte gegründet, das Erkennungszeichen ist eine Hühnerfeder um den Hals. Doch kaum gibt es diese Bande, greifen die Pygmäen – eine Jungenbande – auch schon an und befreien die Hühner von Sprottes Oma aus ihrem Gehege. Da ist Rache natürlich nicht fern! Doch wie es auf Seite 79 heißt: „Mit der Rache ist das so eine Sache. Sie nimmt einfach kein Ende.“


Stil und Sprache
Die Geschichte wird größtenteils aus Sprottes Perspektive wiedergegeben, wobei der Erzähler bei Bedarf aber auch in den Kopf einer anderen Figur guckt. Die Sprache selbst ist Cornelia Funke-typisch lebendig, wenn auch schlichter, als man es aus vielen anderen Romanen von ihr gewohnt ist. Doch zu dieser Geschichte passt es und auch hier findet man durchaus schöne Vergleiche, wie beispielsweise auf Seite 8: „Sprottes Ideen waren schlimmer als Windpocken“.
Die Beschreibungen der Figuren und Schauplätze werden auf das Notwendige begrenzt, wodurch die Handlung schnell voranschreitet. Die Bilder im Kopf des Lesers werden dennoch mit Leichtigkeit heraufbeschworen.

Cornelia Funke greift in diesem Buch alltägliches heraus und macht es zu etwas spannendem, besonderem und lesenswertem. Sie erfasst das, was Kinder bewegt, greift ihren schier endlosen Einfallsreichtum auf und verpackt alles in einer tollen Geschichte. Kleinere Probleme werden gelöst, Lösungen weiterer Probleme und Sorgen stehen noch aus und machen so gleich neugierig auf den nächsten Band der Wilden Hühner.


Figuren
Sprotte, Frieda, Melanie und Trude, das sind die vier Wilden Hühner. Sprotte, die Gründerin dieser Mädchenbande, heißt eigentlich Charlotte. Ihre Oma – Oma Slättberg genannt – ist eine, dessen Enkelkind man nicht sein möchte … Zum Glück hat Sprotte dafür eine umso tollere Mutter, die jedoch leider viel zu viel arbeiten muss. Doch wann immer es geht, ist sie für ihre Tochter da und hilft ihr auch aus der Patsche.
Frieda ist Sprottes beste Freundin. Schade nur, dass diese ständig auf ihren Baby-Bruder Luki aufpassen muss und so nicht immer Zeit für die Wilden Hühner hat. Sie kann sich gegenüber ihren Eltern aber auch einfach nicht durchsetzen …
Melanie und Trude sind unzertrennlich und unternehmen eigentlich nichts ohne einander. Während Trude immer am Essen ist, wird Melanie immer von allen Jungs angehimmelt. Wenn sie wütend ist, bekommt sie rote Flecken im Gesicht, die man sich wirklich wunderbar vorstellen kann.
Alle Vier sind toll ausgearbeitet und aus dem Leben gegriffen. Die jungen Leser werden sich schnell mit ihnen identifizieren können und eine Menge Spaß mit den Wilden Hühnern haben. Aber auch die Gegenspieler, die Pygmäen, sind glaubhaft und dreidimensional ausgearbeitet.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Buches ist auffällig und bunt gestaltet. In leicht geschwungener, blau grüner Schrift prang der Titel des Buches ganz oben, darunter der Name der Autorin. Zu sehen sind einmal die vier Wilden Hühner – passend dazu sind auch vier Federtiere abgebildet – und die vier Pygmäen.
Der Innenteil wird durch Illustrationen der Autorin aufgewertet.


Fazit
„Die Wilden Hühner“ ist eine unterhaltsame Lektüre, die wirklich Spaß macht. Stilistisch reicht das Buch zwar nicht an andere Romane der Autorin heran, dennoch wird dem Leser eine vergnügliche Lesezeit beschert.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de