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Sie ist das gefährlichste Wesen der Nacht – wird sie jemals lieben dürfen?

Lorena ist ein Nachtmahr – und damit eine Gefahr für alle, die sie lieben. Um ihre Mitmenschen vor ihrer dunklen Seite zu schützen, begibt sie sich in das Haus der mächtigen Mylady, um ihre Ausbildung zu beginnen. Doch dann erfährt Lorena, dass die Nachtmahre ihre Schwester aufgespürt haben. Lucy wurde als Kind entführt, da sie für die in der Prophezeiung erwähnte Eclipse gehalten wurde. Nun begibt sich Lorena nach San Francisco, um ihre Schwester aus Alcatraz zu befreien. Doch sie ahnt nicht, dass eine finstere Verschwörung im Gange ist, in der niemand seine wahren Motive offenbart …

 

Nachtmahr 2 

Autor: Ulrike Schweikert 
Verlag: Penhaligon
Erschienen: 06/2015
ISBN: 978-3-7645-3085-3
Seitenzahl: 415 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Lorena's Leben hat sich total verändert, seitdem sie die Lady kennengelernt hat und erfahren musste, dass sie die Eclipse ist und eine Prophezeiung erfüllen wird. Doch so einfach, wie sich die Lady das vorgestellt hat, macht Lorena es ihr nicht. Zwar akzeptiert sie die ständige Bewachung durch die Guardians und auch das Training nimmt sie klaglos hin, doch als ihr die Lady versucht in ihr Privatleben zu funken und Lorena zu einer Art Zweckgegenstand degradieren will, wehrt sich die Nachtmahr vehement und trifft ihre eigenen Entscheidungen. Diese führt sie vom kalten London ins warme San Francisco und der Kampf um die Existenz der Nachtmahre beginnt nun erst recht. Doch ob Lorena dem ungleichen Kampf gewachsen ist, wird sich zeigen müssen, durchkreuzt sie mit ihrem Erscheinen dort doch die Pläne zweier Seiten.

An ihrem Schreibstil hat die Autorin leider nicht viel geändert. Der Roman ist stellenweise etwas langatmig und einige Passagen wirken fad und langweilig.


Stil und Sprache
Im personalen Erzählstil durch Lorena taucht der Leser in eine Geschichte ein, die leider nicht wirklich in Schwung kommt und bei der der Funke zwischen Handlung und Leser einfach nicht überspringen will. Obwohl so einiges an Action geboten wird und Ulrike Schweikert mit tollen Landschaften und Schauplätzen aufwartet, bleibt der Roman seltsam dumpf und matt. Das Verhalten der einzelnen Figuren macht das auch nicht besser. Die Protagonistin ist mir zu passiv, ihr Partner Jason zu schwach und der Charakter der Schwester zu unberechenbar.

Irgendwie gelingt es der Autorin auch in Nachtmahr – Die Schwester der Königin nicht so richtig, die Umsetzung zwischen tollem Plot und packender Handlung zustande zu bringen. Sicher, es gibt einige grandios dargestellte Szenen, fantastische Landschaftsbeschreibungen und einige herrliche Dialoge (und diese drei Dinge sind es auch, die den Roman vor dem totalen Absturz unterhalb des Durchschnitts bewahren), doch es ändert nichts an der Tatsache, dass hier das richtige Gleichgewicht fehlt. Da wird passagenweise lang und breit über Sachen geschrieben, die für den Leser nicht unbedingt von Nöten sind – und irgendwie wirken, als ob da Füllmaterial zwischen die Seiten gequetscht wurde.

Dabei fing das Buch so toll an und war über die ersten Kapitel wirklich lesenswert, abwechslungsreich und äußerst vielversprechend für den Rest der Story. Doch dann wird sowohl das anfangs noch zügige Lesetempo langsamer und langsamer und die Handlung wandelt sich von farblos und packend zu eintönig und vorhersehbar. Irgendwann kam das Bedürfnis auf, nur noch fertig zu werden. Die letzten 40 Seiten zogen sich gar wie Gummi. All diese Elemente kennt man von Ulrike Schweikert in ihren anderen Genres so nicht. Warum also bei dieser Trilogie?


Figuren
Große Figurenbeschreibungen gibt die Autorin auch im zweiten Teil ihrer Nachtmahr-Trilogie nicht. Die einzelnen Charaktere wirken durch ihr Agieren und das was sie sagen – meistens zumindest. Viele Gegensätze werden hier gemischt und es dauert nicht lange, bis dem Leser die eine oder andere Figur gewaltig auf den Geist geht ob deren toughen und äußerst provozierenden Verhaltens oder der auffällig und fast schon übertrieben dargestellten Schwäche. Überhaupt hat man als Leser so den Eindruck, als ob für eine Figur nur ein Gefängnis gegen ein anderes ausgetauscht wird.

Jason – dem Erwählten – macht es gewaltig zu schaffen, dass er nicht viel helfen kann, und es gibt so manche Stelle, wo er dem Leser und den anderen Figuren die Ohren volljammert. Nicht so prickelnd – ist er doch alles andere als nutzlos und ein Schwächling schon gar nicht. Zumindest nicht nach menschlichen Maßstäben. Aber das, was die Autorin gegen Ende mit ihm anstellt, das war überhaupt nicht nach meinem Geschmack. Als Spannungselement war es wohl gedacht, aber alles andere als gelungen.

Lorena hat irgendwo zwischen Band 1 und Band 2 eine Wandlung durchgemacht, die dem Leser leider nicht präsentiert wurde. Aus der einst wohlüberlegt handelnden jungen Frau ist eine Frau geworden, die erst handelt und dann überlegt. Die urplötzlich auf das eine oder andere ihrer Prinzipien pfeift und sich innerhalb von Sekunden von ihrem Entschluss, ihren Liebsten zu schützen, verabschiedet. Ihr einstiges Bedürfnis, die Kontrolle über sich und den Nachtmahr in ihr zu erlangen, hat sie buchstäblich in den Wind geschossen und es wirkt fast schon komisch, das ausgerechnet ihre neue Beschützerin sie in eine Rolle drängt und dort auch beharrlich zu halten versucht, die so gar nicht mit dem übereinstimmt, was Lorena will: Selbstbestimmung und Kontrolle über ihr Leben.


Aufmachung des Buches
Die optische Gestaltung dieses Klappenbroschur wirkt kühl und wäre, um ein Haar auch edel zu nennen, würde man nicht mehr als die Hälfte eines Frauengesichts sehen, das mit einer viel zu großen Nase versehen ist und damit die schöne farbliche Wirkung von Blau, Weiß, Schwarz und Silber ruiniert. Die junge Frauengestalt schwebt in einem Hauch von Kleid über Wasser – das der Betrachter aber mehr ahnt, als wirklich sieht. Das wallende zarte Gewand gibt der Aufmachung eine fließende Wirkung, was durch das Weiß der oberen Coverhälfte - im Gegensatz zur dunklen unteren -, noch verstärkt wird. Der Trilogie-Titel ist in glänzenden silbernen Buchstaben leicht erhoben abgedruckt. Die Rückseite beschreibt in wenigen Worten, wovon der Roman handelt. Der linke Klappentext beinhaltet eine ausführliche Inhaltsbeschreibung. Die Rechte zeigt ein farbiges Bild der Autorin und ein paar Worte zu ihr.


Fazit
Hätte die Autorin den guten Anfang von Nachtmahr – Die Schwester der Königin bis zum Ende durchgehalten, wäre das ein absolutes Lesevergnügen geworden. So muss sich die Geschichte um Lorena und ihre Schwester Lucy mit der Bezeichnung „Durchschnittsroman“ begnügen. Am Ende bleibt ein merkwürdiges Gefühl und ich bin nicht sicher, ob ich die Richtung, in die die letzte Szene weist, lesen mag.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Das Erwachen der Königin

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