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Am Ende glaubst auch du an den Fluch.

Juli kann es kaum fassen: Charlie ist am Leben! Endlich braucht David sich nicht länger zu quälen. Endlich kann Juli mit ihm glücklich werden. Doch Charlie setzt alles dran, David zurückzuerobern. Und auch der Geist von Madeleine Bower treibt Juli mehr und mehr in die Verzweiflung. David sieht nur eine Möglichkeit seine Freundin zu schützen: Er muss sie verlassen. Aber Julis Visionen werden immer düsterer und so beschließt sie, dem Fluch für immer ein Ende zu setzen – auch wenn sie dafür opfern muss, was sie am meisten liebt …

 

Herz zu Asche 

Autor: Kathrin Lange 
Verlag: Arena
Erschienen: 07/2015
ISBN: 978-3-401-60033-8
Seitenzahl: 381 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Tage auf Sorrow werden einfach nicht besser. Und das plötzliche Auftauchen der tot geglaubten Charlie macht die Situation auch nicht leichter – im Gegenteil. Juli sieht sich nun mit einer jungen Frau konfrontiert, die alles, aber auch wirklich alles unternimmt, um David wieder für sich zu gewinnen. Nach und nach wird allen klar, dass Charlie ein gesundheitliches Problem hat und das trägt auch nicht gerade zur Entschärfung der Lage bei. Eine Zufallsbekanntschaft verhilft Juli schließlich zu einer Idee. Einer, die hoffentlich nicht nur Charlie in ihre Schranken weist, sondern auch hilft, den Albtraum von Sorrow zu beenden.

Ruhig, manchmal etwas düster und stellenweise auch sehr melancholisch hat Kathrin Lange den dritten Teil der Herz aus Glas Trilogie in Worte gefasst.


Stil und Sprache
Aus der Erzählperspektive von Juliane Wagner wird der Leser von Beginn an in einen Strudel aus mehr oder weniger gefährlichen und bedrohlichen Ereignissen hineingezogen, der es vollkommen in sich hat. Dabei spielen eine Droge, ein alter Fluch und erdrückende Schuldgefühle eine große Rolle.

Die Handlung geht nahtlos da weiter, wo Band zwei aufhörte. Zwar bildet die Autorin hier keinen normalen Spannungsbogen, sondern bringt zwischendurch immer wieder kleine Spannungshöhepunkte hinein, doch das schadet dem Ganzen nicht. Interessante Satzkonstruktionen, eine seltsame Stimmung, gedrückte Atmosphäre und ein klarer sowie direkter Schreib- und Wortstil machen hier eine passagenweise ein wenig verworrene aber faszinierende Handlung so richtig unterhaltsam. Leise aber gewichtige Töne unterstreichen einige Szenen und Dialoge noch zusätzlich und bringen das gewisse Etwas hinein.

An einem bestimmten Punkt im Buch (etwa knapp nach der Hälfte) wissen einige Figuren, zumindest Adam (Charlies Vater), Chris (ein Freund von Juli) und Juli selbst, mehr, als der Leser. Der darf sich über den Rest des Thrillers anhand der Geschichte das Puzzle selbst zusammensetzen und ein Bild machen. Und folgt man den Gesetzen des Thrillers, dann müsste die unscheinbarste und ruhigste Person der Übeltäter sein. Nur dass hier mehrere Charaktere dafür infrage kommen. Wer es wirklich ist bzw. war, wird von der Autorin in einer hochdramatischen Szene enthüllt.


Figuren
Kathrin Lange lässt ihre Figuren durch ein regelrechtes Leidensbad gehen und das ohne Ausnahme. Eiskalte Berechnung, Wahnsinn, Hass und immense Schuldgefühle machen den Einsatz eines Psychologen praktisch rund um die Uhr notwendig. Da werden lange zurückliegende Dinge wieder ausgegraben, Kugeln fliegen durch die Luft und versagte Leidenschaft setzt all dem noch die Krone auf.

Zugegeben, es gibt ein paar Charaktere, die sind nicht ganz überzeugend und kommen etwas blass herüber, aber der Rest weiß sich in Szene zu setzen, zu manipulieren, zu intrigieren und zu zerstören. Die Autorin fährt wirklich die komplette Palette an Charakterzügen auf, die ein Mensch zu bieten hat, und bringt diese raffiniert zusammen. Da werden Halluzinationen eingesetzt, ein brillantes Psychospielchen auf die Spitze getrieben und Kinder bzw. junge Menschen gnadenlos mit dem Irrsinn und Versagen der Erwachsenen belastet bzw. instrumentalisiert, um als deren Ventil zu dienen.


Aufmachung des Buches
Das blau gebundene Buch hat erneut einen sehr aufwendig gestalteten Schutzumschlag, der  erstaunlich fest ist und sich leicht rau anfühlt. Das Motiv ähnelt dem der ersten beiden Bände – auch wenn hier nur noch ein schmiedeeisernes Tor zu sehen ist, das ein pulverisiertes rotes Herz in einem der Bögen zeigt. Das Motiv zieht sich bis auf die Rückseite des Buches, wo das Eisentor den Rahmen für eine kurze Angabe zum Romaninhalt darstellt. Die Kombination aus Weiß, Schwarz, Hellblau und Rot wirkt nicht ganz so anziehend und die weißen Wattewolken geben dem Ganzen einen eher verspielten Eindruck. Hält man den Schutzumschlag leicht schräg, glänzen die Eisenstäbe und das Herz. Auf dem Buchrücken steht der Buchtitel senkrecht, wobei er leicht gewunden abgedruckt ist. Ein blaues Leseband vervollständigt die Aufmachung.


Fazit
Ein fantastischer Abschluss, der klasse geschrieben und in Szene gesetzt ist, keine Wünsche offen lässt und absolutes Lesevergnügen garantiert. Höchste Leseempfehlung!


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Herz aus Glas
Band 2: Herz in Scherben

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